Afrika ist die Wiege der Menschheit

Sind wir verwandt mit Menschenaffen? Ja! Erst ab einem bestimmten Zeitpunkt - vor etwa dreieinhalb Millionen Jahren - haben sich unsere Urahnen und die Menschenaffen getrennt entwickelt.         

        Gorilla

Stammen wir wirklich alle aus Afrika? Ganz sicher, das können Forscher anhand der Knochenfunde in Afrika, Asien und Europa erkennen. Somit gehören Lucy und das Kind von Taung zu unseren ersten Vorfahren. Ihre Überreste fand man im Osten und Süden von Afrika. Zwar sahen sie noch nicht so aus wie wir Menschen heute. Aber sie lebten nicht mehr nur auf Bäumen und sie konnten aufrecht gehen. 

Der aufrechte Gang - die Urmenschen entwickelten sich in der Savanne

Australopithecus afarensis _ Reproduktion von Cosmocaixa, Barcelona

Vor etwa acht bis sechs Millionen Jahren sah Afrika noch ganz anders aus als heute. Der Kontinent war von tropischem Regenwald bedeckt. Durch Klimaveränderungen wich der Regenwald zurück und an seinen Rändern entstanden Savannen. Sie boten eine größere Vielfalt an Nahrung. Zahlreiche Regenwaldbewohner wanderten in die Savanne ab. Doch es gab einen Nachteil: Die Bäume standen zu weit auseinander, als dass sich Affen und andere Baumbewohner weiterhin von Ast zu Ast hangeln konnten. Deshalb lernten einige Savannenbewohner aufrecht zu gehen. Die ersten Spuren wurden in Kenia und auf der Insel Kreta gefunden. Sie sind etwa sechs Millionen Jahre alt. Der aufrechte Gang war der erste Schritt zum Menschen. Ungefähr so wie auf dem Bild links sahen unsere ersten Vorfahren aus.

Lucys Spuren in Ostafrika

Skelett von Lucy - Nachbildung von Lucys Skelett - Nachbildung im Frankfurter Naturmuseum Senckenberg

Das Skelett von Lucy, das rechts im Bild zu sehen ist, gruben Forscher in Äthiopien aus. Es ist etwa 3,2 Millionen Jahre alt. Lucy war ein kleiner Vorläufer von uns Menschen. Sie sah aus wie ein Menschenaffe, war etwa einen Meter groß und wog 30 Kilo. Wäre sie größer und schwerer gewesen, hätte sie das eher beim Klettern behindert. Denn Lucy war noch ein Baumbewohner. Sie konnte schon aufrecht gehen, zog sich aber zum Schlafen in die Bäume zurück. Das war am Ende auch ihr Schicksal. Denn Forscher wissen heute, dass sie von einem Baum gestürzt war und an ihren schweren Verletzungen gestorben ist.

Das Kind von Taung und sein Geheimnis über die ersten Menschen

In dem südafrikanischen Ort Taung ist ein jüngerer Verwandter von Lucy gefunden worden, das „Kind von Taung“. Das Fossil ist mehr als zwei Millionen Jahre alt. Die Forscher vermuten, dass das Kind von Taung noch eine Zwischenstufe zwischen Menschenaffen und Menschen darstellte. Denn es besitzt zwar ein affenähnliches Gesicht, doch sein Gehirn und seine Zähne sind schon menschenähnlich. Das Kind war vermutlich erst vier Jahre alt, als es umkam. Wodurch? In seinem Schädel fanden sich Hackspuren von großen Greifvögeln, die auch Jagd auf Schimpansen machten. Vermutlich ist es einem solchen Greifvogel zum Opfer gefallen, der es mit in seinen Horst nahm, verspeiste und die Überreste aus dem Nest warf. 

 

Die älteste Feuerstelle der Welt

Die Wonderwerk-Höhle in Südafrika reicht etwa 140 Meter weit ins Erdinnere. In ihrem Inneren verbergen sich zahlreiche Geheimnisse der frühen Menschen. Wie sensationell diese Geheimnisse aus grauer Vorzeit sind, fanden Wissenschaftler im Jahr 2012 heraus. Sie untersuchten die Erdschichten der Höhle und bestimmten das Alter der unterschiedlichen Schichten. Dabei stießen sie in einer Erdschicht, die etwa eine Million Jahre alt ist, auf angeschmorte Knochen. Auch Asche verbrannter Pflanzen und andere Hinweise auf Feuer fanden sie. Sie waren begeistert, denn sie haben damit die älteste menschliche Feuerstelle der Welt entdeckt. Damit war klar, dass unsere Vorfahren das Feuer viel früher nutzten als bisher bekannt. Frühere gesicherte Fundstellen sind lediglich etwa 400 000 bis 800 000 Jahre alt. In der Wonderwerk-Höhle haben die Frühmenschen der Gattung Homo Erectus aber bereits vor einer Million Jahre gekocht oder gegrillt. Allerdings weder mit Holz noch Holzkohle, sondern mit trockenem Laub und Gras. Woher das die Wissenschaftler wissen? Sie konnten ermitteln, dass die Feuertemperatur unter 700 Grad Celsius lag.

Höhlenmalereien erzählen von unseren klugen Vorfahren

Alte Felsgravur in Libyen (c) Rudolf Baumann

In einem Fluss in Äthiopien fand man Überreste von einem intelligenten Menschen. Er lebte etwa 800 000 vor Christus. Er konnte bereits Feuer machen und seine Nahrung kochen. Dadurch verzehrte er größere Mengen an eiweißreicher Nahrung. Seine Stirn war höher als die seiner Vorfahren.   Er hatte ein größeres Gehirn und konnte schon komplex denken und planen. Von da an ging die Entwicklung sehr schnell. Die Menschen malten Bilder in Höhlen und auf Felsen, fertigten einfache Schmuckstücke an und benutzen Werkzeuge. Die Nomaden entwickelten sich zu Jägern und Sammlern. Als es auf der Erde kälter wurde, begannen einige Jäger den Tierherden Richtung Osten zu folgen. Sie verließen Afrika und breiteten sich über die ganze Welt aus. Das dauerte Jahrtausende. Wir sind also Afrikaner, wie unsere Vorfahren.


Hier findest du die wahre Geschichte über Nyoha, einen der ersten Menschen in Afrika