Die schönsten Oasen in der Sahara

Um el Maa in Lybien (c) Klaus SchienstedtOasen sind grüne Inseln inmitten der Wüsten. Ihr Wasser beziehen sie aus Grundwasser, das Oasenbewohner durch tiefe Brunnen gewinnen. Manchmal stammt das Wasser aus Niederschlagswasser, das sich unterirdisch sammelt und irgendwo als Quellwasser an die Oberfläche tritt. Auch Flüsse bilden Oasen. Die bekannteste Flussoase ist die Niloase.  Ein See im Sandmeer ist Um el Ma – die Bewohner nennen den See „Mutter des Wassers“.  Der traumhafte Wüstensee liegt im Dünenmeer von Libyen. Er ist ein langgestreckter See von etwa 800 Metern Länge und wird aus zahlreichen unterirdischen Wasserquellen gespeist. Er wird nur von einem 10 bis 15 Meter breiten Ring von Pflanzen umgeben. Dahinter ist nur Wüste.

Ghadamès

Ghadames, Oasenstadt in Lybien (c) FranzfotoAls schönste Oasenstadt der Sahara gilt Ghadamès in Libyen. Die Altstadt besteht aus weißen, terassenförmig gebauten Häusern. Sieben Clans lebten einst in der Stadt. Jeder Clan besaß ein eigenes Stadtviertel mit Fest- und Versammlungsplatz. Über die verwinkelt gebauten Terrassen besassen die Frauen ein eigenes, luftiges Wegenetz. Oasenbauern sind bekannt für ihr ausgefeiltes, wassersparendes Bewässerungssystem. Sie bauen in 3 Stufen an: Alle Arten von Dattelpalmen, in ihrem Schatten gedeihen die kleineren Obstbäume wie Aprikosen-, Kirschen und Feigenbäume, die wiederum Schatten spenden für Gemüse, Getreide und Viehfutter. So sind Oasen Selbstversorger, sie liefern an Nahrung alles, was man zum Leben braucht. Sie halten Esel, Ziegen, Kamele und Kleinvieh.

Die Oase Djado

Djado, Geisterstadt in der Wüste in Niger (c) Holger ReinecciusSagenumwittert ist die Oase Djado in der Ténéré Wüste in Niger, denn sie ist seit vielen Generationen unbewohnt. Die Ruinen der Geisterstadt ragen als Wahrzeichen alter Wüstengeheimnisse in den Himmel. Niemand lebt mehr hier. Warum die einstigen Bewohner den Ort verließen? Keiner weiß es so genau. Jedes Wüstenvolk berichtet etwas anderes darüber. Manche meinen, räuberische Tuareg überfielen die Stadt und raubten sie aus. Manche meinen, dass Sumpffliegen, die von Rinderherden eingeschleppt wurden, die Bewohner vertrieben. Andere munkeln, dass ein Fluch auf den einstigen Bewohnern lastete.

Die Oase Siwa

Oase Siwa mit Ammun Tempel (c) Tom Chandler Siwa ist die westlichste Oase Ägyptens, sie liegt nahe an der Grenze zu Libyen. Sie erstreckt sich über eine Länge von 80 km zwischen der Qattara Senke und dem Ägyptischen Sandmeer. Sie liegt 18 m unter dem Meeresspiegel. Siwa ist die Heimat von etwa 23.000 Einwohnern. Die Mehrheit der Bewohner sind Berber. Die Oase Siwa war einst eine der berühmtesten Orakelstätten des Altertums. Im Tempel von Ammun hielten die Priester des Ammun ihre berühmten Orakel ab. Alexander der Große verlieh diesem Ort besondere Bedeutung auch für spätere Generationen. Er liess sich in Siwa zum Pharao krönen. Heute ist von der einstigen Bedeutung nur noch wenig zu spüren.

Timia - eine Oase in den Bergen

Timia, Oase im Air Gebirge (c) Dever MaxwellTimia ist eine Bergoase im Süden des Air Gebirge in Niger. Das felsige Gebiet wirkt wie eine urzeitliche Landschaft. Die Dörfer strecken sich entlang eines Trockenflussbettes, das im Sommer Wasser führt, wenn es in den Bergen geregnet hat. Die Menschen leben in dichtgedrängten Lehmbauten. In der Nähe der Oase liegt ein Fort, in dem einst die Franzosen über das Bergland herrschten. Heute beherbergt das Fort ein kleines Museum. Lange vor den Franzosen kontrollierten die Tuareg das Gebiet. Heute sind sie wieder Herren in ihrem eigenen Land. Sie arbeiten als Fremdenführer, Viehzüchter und Schmiede. Hin und wieder verirren sich Touristsen in die Gegend, die die Cascade de Timia, die eindrucksvollen Wasserfälle mit einem See besuchen wollen. Auf improvisierten Jahrmärkten bieten die Tuareg den Reisenden verzierte Dolche, Kannen, Töpfe und Silberschmuck an.

Tafilalet, die größte Oase der Welt

Das Tafilatet ist eine Gruppe von Oasen in der marokkanischen Sahara. Sie befindet sich im Süden des Wadi Ziz, in den Ausläufern des Atlasgebirges. Mit einer Ausdehnung von 1.380 m² ist Tafilatet die größte Oase der Welt. 300 Dörfer mit 150 000 Bewohnern befinden sich in dieser Oasengruppe. Die Menschen leben von der Oasenwirtschaft und vom Kleinhandel. Hier wachsen 20 verschiedene Arten von Dattelpalmen. Seit mehr Touristen Tafilalet besuchen, stellen die Bewohner auch Lederwaren, Kleidung aus Seide und Teppiche her.

 

Die Dattelpalme, der Oasenbaum

Die Dattelpalme ist der wichtigste Baum für Oasenbewohner. Sie sagen, die Palme muss die Füße im Wasser und das Haupt unter der glühenden Sonne haben. Dattelpalmen sorgen für Schatten und Nahrung. Ihre Wurzeln graben sich bis zu 50 Meter in die Tiefe, um an Grundwasser zu gelangen. Sie dient als Nahrungsmittel für Tiere und Menschen. Der Stamm alter Bäume ist wertvolles Bauholz für die Dachkonstruktion. Die Palmwedel werden für Zäune, als Windschutz und für Flechtwerk genutzt wie Taschen, Körbe und Matten. Die Kerne werden als Viehfutter verwendet. Erntezeit ist zwischen September und November, wenn die Datten reif werden. Ein Baum kann bis zu 150 kg Früchte tragen.

Schon gewusst? Die Mehrzahl der Oasen findet sich in der Nähe von Wadis, ausgetrockneten Flussbetten. Denn oft befinden sich hier unterirdische Wasserspeicher.