Die WM geht ins Halbfinale

Logo Wm Brasilien (c) Agencia AfricaIn Brasilien bereiten sich die Mannschaften auf das Halbfinale vor. Keine der fünf afrikanischen Mannschaften ist mehr dabei. Einige unserer Besucher fragten uns nach den Gründen. Wir denken, Afrikaner sollen für sich selbst sprechen. Deshalb haben wir ein paar Zitate von afrikanischen Trainern gesammelt.

Was kommt nach dem Aus?

Stephen Keshi (c) TonyHollner, National Football TeamsDer nigerianische Trainer Stephen Keshi war nach dem 0:2 gegen Frankreich ziemlich ratlos: "Vielleicht sind wir nicht stark genug." Algeriens Kapitän Madjid Bouguerra meinte nach der Niederlage seiner Mannschaft gegen Frankreich: "Bei einer WM herrscht ein sehr hohes Level. Vor allem, wenn du in der nächsten Runde spielst. Teams wie Frankreich oder Deutschland haben eine große Erfahrung. Mehr als wir oder Nigeria." Viele Kritiker meinten, afrikanischen Mannschaften würde die Teamqualität fehlen. Sie treten nicht als gefestigte Mannschaft auf.  Sondern einzelne verfolgen ganz egoistische Ziele. Warum? Um in europäischen Clubs besser bewertet zu werden.

Stars bestimmen das Spiel

Asamoah Gyan (c) Pymouss44 BY-SATatsächlich beherrschten einzelne Spieler die Mannschaften von Kamerun und Ghana. Asamoah Gyan und Kevin Prince Boateng wollten in der Mannschaft von Ghana das Sagen haben. Es kam zum großen Zoff und Kevin Prince Boateng flog raus. Ähnlich lief es in Kameruns Mannschaft. Die Spieler mussten sich ganz nach dem Stürmer Eto’o richten. Warum nur? Ghanas Trainer Kwesi Appiah erklärte. "Das System in Afrika ist anders als in Europa". Das war am Tag, bevor sein Team in der Vorrunde ausschied. Was meinte er? Worin unterscheidet sich das System? Die Spitzenspieler der meisten afrikanischen Teams sind in Europa trainiert und kennen die Herausforderungen in internationalen Wettbewerben. Die Mitspieler im afrikanischen Kader sind jedoch oft nur zweitklassige Spieler. Warum sie zweitklassig sind? Die einheimischen Spieler werden nach einem alten System trainiert, meist ohne Experten und Analysten, wie sie den europäischen Spielern zur Seite stehen. Was wäre Jogi Löw ohne seine Analysten?

 Bitte keine Einmischung von Politikern

Schließlich kommt dazu, dass sich einige afrikanische Politiker in die Angelegenheiten der Fußballvereine einmischen. Sie verwalten Gelder der Fifa, die für die Spieler bestimmt sind aber nicht bei ihnen ankommen. Immer wieder hört man davon, dass korrupte Funktionäre Spieler-Prämien in ihre eigene Tasche stecken. Aus diesem Grund haben zum Beispiel die Spieler Ghanas ein Training vor einem WM Spiel sausen lassen. Fazit: Es gibt kein Patentrezept für alle. Aber alle müssen sich neu sortieren. Die Algerier und Nigerianer, sicher auch die Kameruner und Ghanaer, wollen in der nächsten WM ganz vorne mitspielen.Sie könnten es, das haben sie bei dieser WM bewiesen.