Rorogi - ab in den Busch

Aus Rorogis Tagebuch

Hier der neueste Bericht von Rorogis Wildhüter. Vielleicht erinnerst du dich noch, dass unser Patentier Rorogi vor zwei Jahren vom Waisenhaus für Elefantenbabys in eine Station für ältere Elefanten-Kinder gebracht wurde. Beide Stationen gehören zum David Sheldrick Wildlife Trust in Kenia. Nun wird die inzwischen vier Jahre alte Rorogi in der Ithumba Station im Tsavo National Park auf ihr Leben in der Wildnis vorbereitet. Rechts im Bild die Herde auf dem Weg in den Busch. Rorogis Wildhüter führt ein Tagebuch über das Elefantenmädchen. Hier sind seine letzten Einträge.

Rorogi hat neue Freundinnen gefunden

Der Wildhüter schreibt, dass Rorogi in Ithumba die enge Beziehung zu ihm langsam aufgeben muss. Das fällt ihr noch schwer, und ihm natürlich auch. Doch sie muss langsam selbständig werden, so wie Menschenkinder auch. Zum Glück hat Rorogi in Ithumba einen Ersatz gefunden, vielmehr zwei! Ihre neue Freundinnen sind so alt wie sie, sie heißen Bada und Aruba. Am morgen spielen die drei Elefantenmädchen verstecken. Dann geht es in den Busch, dort vertreiben sie sich die Zeit mit Staub- und Schlammspielen. So bauen sie untereinander feste Bindungen auf. Auf dem Foto links siehst du Rorogi in der Mitte, und rechts hinter ihr Bada.


Was Rorogi lernen muss

Anfang dieses Jahres hat Rorogi große Fortschritte gemacht, was das Einmaleins des Herdenlebens betrifft. Dazu gehört, dass sie auf die jüngeren Elefanten aufpassen muss. Dabei hat sie ein Elefantenjunges besonders ins Herz geschlossen, den erst 2 Jahre alten Thari, der bei allen älteren Elefanten-Mädchen beliebt ist. Deshalb kommt es immer wieder zu Eifersüchteleien, wer denn nun Thari unter seine Fittiche nimmt. Denn der kleine Elefant wird oft das Ziel wilder Scherze, die die Paviane mit ihm treiben. Sie lassen sich vom Baum auf den kleinen Elefanten fallen und erschrecken ihn gehörig. Dann ist Rorogi zur Stelle und vertreibt die Paviane. Auf schwächere oder jüngere aufzupassen ist wichtig, wenn Rorogi später einmal eine wilde Herde anführen will. Denn bei wilden Herden kommt es immer wieder vor, dass ein Löwenrudel einen jungen oder kranken Elefanten angreift. Auch Wilderer haben es auf die Elefanten und ihr Elfenbein abgesehen.


Eine Herde zu führen ist nicht leicht 

Außerdem müssen sie lernen, miteinander Aufgaben zu bewältigen und Führerschaft zu entwickeln. Dazu gehört auch, Streit untereinander zu schlichten. Elefanten-Herden werden von weiblichen Elefanten angeführt, und Rorogi will sich gerade wie jedes Elefantenmädchen darin bewähren. So kommt es immer wieder zu kleinen Rangeleien mit anderen weiblichen Elefanten, die ihr die Führung streitig machen. Meistens geht es dabei darum, wer morgens die Führerschaft der ganzen Truppe  in den Busch übernimmt und wer sie abends  zurück in das Camp führt. Rorogi entwickelt echte Führungsqualitäten und übernimmt oft die Rückkehr der Truppe ins Camp.


Erste Kontakte mit wilden Elefanten 

Immer wieder kommen wilde Elefantenherden an die Tränke der Ithumba Station, die extra dafür eingerichtet wurde. Denn mit der Zeit müssen die Waisen sich an wilde Herden gewöhnen und Kontakt zu ihnen aufnehmen. Rorogi  begrüßt die wilden Elefanten noch zurückhaltend. Sie ist noch abhängig von der Milchfütterung und noch zu klein, um mit einer wilden Herde mitzuwandern.

In Menschenjahren gemessen ist Rorogi jetzt ein junger Teenager. Sie braucht immer noch ihre tägliche Ration an Spezialmilch, aber sie braucht keinen Wildhüter mehr, der ihr die Flasche hält. Bis sie ausgewildert werden kann, dauert es noch 3 bis 4 Jahre.

Viel Freude mit unserem Patentier wünschen euch

Eure Angelika und das Team von afrika-junior

Links siehst du eine Karte vom Tsavo Nationalpark in Kenia. Im östlichen Teil des Parks wurde Rorogi gefunden, hier liegt auch die Ithumba Station, in der sich Rorogi gerade befindet.

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Wir feiern den Internationalen Afrika-Tag 

Flagge der Afrikanischen Union (c) wikimedia commonsAm 25. Mai feiert Afrika den 55. Gründungstag der Organisation für Afrikanische Einheit, die vor über zehn Jahren in der Afrikanischen Union (AU) aufgegangen ist. In Deutschland demonstriert das Bündnis Gemeinsam für Afrika aus Anlass dieses Gründungstages in  sieben Großstädten gegen moderne Sklaverei.

Wo werden heute noch Menschen versklavt? Tatsächlich weltweit. Bei welchen Arbeiten werden Menschen besonders häufig ausgebeutet oder versklavt? Bei der Gewinnung von Rohstoffen, also beim Abbau von Gold und Erzen etwa, aber auch bei der Herstellung von Kleidung, Smartphones oder Nahrungsmitteln.

VORSCHAU: Besuche unseren Blog im nächsten Monat wieder, da berichten wir Neues über die Goldgräberinnen von Simbabwe!