Afrikanische Kolosse in der Kreidezeit

Jäger und Gejagte in der Kreidezeit 

Die Kreidezeit begann vor 145 Millionen Jahren und endete etwa vor 66 Millionen Jahren. Der Meeresspiegel stieg dramatisch an. Zeitweise war er 100 bis 250 Meter höher als heute. Große Landbereiche verschwanden unter Wasser. Trockene Gebiete wurden fruchtbar. Nordafrika entwickelte sich zu einem Paradies mit Flüssen, Seen, Wäldern und Gebirgen. Von Marokko im Westen bis nach Ägypten im Osten reichten blühende Landschaften mit Gräsern, verschiedenen Baumarten wie Farnbäumen. Die ersten Blütenpflanzen entwickelten sich.  

Dinos mit Nachwuchs

Herrscher über diese paradiesische Welt waren die Dinosaurier. Herden von Pflanzenfressern zogen durch die Täler. Den Kolossen folgten die kleineren, wendigeren Jäger. Die Flüsse und Seen waren bevölkert von riesigen Urzeitkrokodilen, sie lauerten im Wasser auf ihre Beute.

Die Kolosse der Kreidezeit

aegyptosaurusDer Aegyptosaurus lebte in der Kreidezeit, vor etwa 145 Millionen Jahren. Er war ein gewaltiger Pflanzenfresser. Er wanderte in Herden die Flüsse entlang. In ausgetrockneten Flussbetten fand man noch Abdrücke seiner Krallen. Ging er etwa auf Zehenspitzen? Seine Überreste fand man in der Bahariyya-Oase in Ägypten. Er war nicht der einzige Saurier, der dort herum spazierte. Er teilte seine Welt mit  dem krokodilsartigen Spinosaurus, mit Flugsauriern und anderen bodenlebenden Dinos.

Die Jobaria Saurier waren massige Herdentiere

Die Jobaria Saurier waren massige Kolosse. Sie gehörten zu den Elefantenfuß-Dinosauriern, die auf vier säulenartigen Beinen unterwegs waren. Sie besaßen einen massigen Körper und einen langen, dünnen Hals. In Herden durchstreiften sie in der Jurazeit die Sahara, also zwischen 175 bis 145 Millionen Jahren vor unserer Zeit. Damals war die Sahara noch ein fruchtbares Gebiet mit Wäldern und Seen. Überreste der Elefantenfuß Dinos fand man im heutigen Niger. Die Kolosse wurden bis zu 20 Meter groß, also so hoch wie ein fünfstöckiges Haus!

Der Iguanodon, der Leguanzahn-Saurier

Außer dem Elefantenfuß-Dino trieb sich ein weiterer Pflanzenfresser im Norden von Afrika herum, der Iguanodon. Er lebte in der Kreidezeit, vor etwa 130 Millionen Jahren. Iguanodon bedeutet Leguanzahn, denn aufgrund der ersten Funde - scheinbar seine Zähne - glaubte man, diese ähnelten denen von Leguanen. Tatsächlich waren die ersten Funde nicht Zähne, sondern dolchartige Daumen an seinen Vorderfüßen. Wozu er sie benutzte? Manche Forscher vermuten, für Rivalenkämpfe oder für die Abwehr von Feinden. Manche meinen, er benutzte sie, um damit Rieseninsekten unter den Baumrinden hervorzulocken, ganz ähnlich wie Aye Aye Lemuren auf Madagaskar. Die Iguanodon besaßen einen kleinen Kopf im Verhältnis zu ihrem wuchtigen Körper. Und sie liefen auf zwei statt auf vier Beinen. Sie gelten als die „Kühe der Urzeit“, denn sie waren in Herden unterwegs und müssen trotz ihrer Größe friedliche Erdbewohner gewesen sein. Waren die beiden Pflanzenfresser - der Elefantenfuß-Dino und der Leguanzahn-Dino - gemeinsam unterwegs? Nein, denn der Luguanzahn war ein jüngerer Vertreter der Pflanzenfresser.

Moschops, die kalbsgesichtigen Dinos

Iguanodon Crystal Palace

Moschops waren kleine, pflanzenfressende Dinos, die durch die Weiten der Karoo in Südafrika zogen. Sie wurden nur etwa 2,5 Meter lang, besassen einen kleinen Kopf und einen massigen Brustkorb. Sie waren in kleinen Herden unterwegs und grasten niedere Vegetation ab. Sie hatten eine verdickte Schädeldecke, ähnlich wie Ziegen oder Schafe.

Der Afrovenator, der gefährlichste Jäger in der Kreidezeit

Der gefährlichste unter den jagenden Dinos Nordafrikas war der Afrovenator, der "afrikanischer Jäger". Der Fleischfresser lebte zu Beginn der frühen Kreidezeit vor etwa 130 Millionen Jahren. Überreste fand man in der südlichen Sahara, in der Tenéré-Wüste. Heute ist hier nur Sand und Gebirge. Damals bestand sein Lebensraum aus üppig bewaldeten Gebieten. Der Afrovenator war etwa 8 m lang und 2 m hoch. Im Vergleich zu den Pflanzenfressern war er eher klein. Doch dadurch war er viel schneller und wendiger als die Kolosse. Er jagte in Rudeln. Seine hinteren Beine waren viel weiter entwickelt als die vorderen, so konnte er schnell sprinten. Mit seinem langen, peitschenartigen Schwanz konnte er kämpfen. Seine Beute waren die Iguanodon, Pflanzenfresser, die in Herden durch sein Gebiet zogen. Auch der Aegyptosaurus zählte vermutlich zu seiner Beute.

Die Hornechse, ein Jäger mit ungewöhnlichen Zähnen

Ceratosaurus bedeutet "Hornechse", denn die Riesenechse trug ein auffälliges Horn auf der Schnauze und zwei Hörner unter den Augen. Wozu sie die wohl brauchte? Der Ceratosaurus lebte vor ca. 156.000.000 bis 145.000.000 Jahren in der frühen Kreidezeit. Er war ein mächtiges Raubtier, und konnte sich auf seinen zwei stämmigen Beinen schnell fortbewegen. Er hatte einen riesigen Schwanz und einen massigen Körper. Seine Vorderbeine waren kurz, seine krallenartigen Zehen waren scharfe Greifwerkzeuge. Mit seinen dreißig axtähnlichen Zähnen war er ein Monster, dem keine Beute entkommen konnte. Nicht einmal nachts, denn die Hornechse konnte mit ihren riesigen Augen auch noch sehr gut sehen. Der Ceratosaurus war 6 m lang und wog mindestens eine Tonne. Fossilien fand man in Tansania.

Schon gewusst? Einige Säugetiere fraßen Dinosaurier. Zu ihnen zählte Repenomamus robustus, ein 1 Meter großes Säugetier. Er hatte noch Reste von einem Dinosaurier in seinem Magen.

Pterodactylus fly

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