Der verlorene Schatz von Tippu Tip

Wer war Tippu Tip? Ein Sklavenhändler und Piratenführer, der die Handelsrouten zwischen Arabien und Ostafrika sowie den Inseln Sansibar und Madagaskar beherrschte. Auf dieser Route wurden Gewürze, Seide und Gold transportiert. Aber auch Sklaven aus Afrika wurden hier verschifft, so dass die Route zwischen Arabien und Ostafrika unter dem Namen "Seeweg der Tränen" bekannt wurde.

Sansibar und der berüchtigte Sklavenhändler Tippu Tip

Tippu Tip lebte in der Mitte des 19. Jahrhunderts, er war ein Händler von afrikanisch- arabischer Herkunft. Er lebte in einer Prachtvilla auf der Insel Sansibar. Dort plante er seine Raubzüge, die ihm ein sagenhaftes Vermögen einbrachten. Er galt als einer der reichsten Männer Ostafrikas. Jeder suchte seine Freundschaft, europäische Staatsmänner ließen sich von ihm beraten. Wußten sie von seinen menschenverachtendem Geschäft? Er handelte mit Gefangenen, die aus dem Kongo verschleppt worden waren. Darüber hinaus befehligte er eine Piratenmannschaft. Auf sein Konto gingen hunderte von Seeüberfällen und Plünderungen von Handelsschiffen.

Tippu Tips verlorener Schatz

Mosque of Gedec Migianteus

Einige Schätze von Tippu Tip liegen heute noch versteckt in der sagenhaften Ruinenstadt Gedi. Gedi liegt zwischen Mombasa und Malindi, sie galt damals als reichste Stadt an der Goldküste und besaß eine mächtige Steinfestung. Erbauer waren Bantuvölker, die in vorchristlicher Zeit hier Siedlungen errichteten. Als sich um 1100 arabische Händler hier nieder ließen, entwickelte sich der Ort zu einer blühenden Stadt mit prächtigen Wohnhäusern, Moscheen und einem riesigen Palast. Selbst ein ausgeklügeltes Wasserleitungssystem wurde angelegt. Gedi besaß eine versteckte Zufahrt vom Meer aus und war daher ein ideales Versteck für Freibeuter. Sindbad der Seefahrer soll sich hier einst von seinen Abenteuern erholt haben. Kriegerische Viehhirten aus Äthiopien fielen über die Stadt her, plünderten sie und vertrieben seine Einwohner. Danach verschwand die Stadt unter dem grünen Vorhang der Wildnis. Bis arabische Piraten um 1870 dort Tippu Tips Sklavengelder versteckten. Eine arabische Dhau-Flotte, ein Verband von mehr als 12 Schiffen, befand sich auf dem Seeweg nach Sansibar. Neben Tuchwaren und Weihrauch waren die Schiffe mit 100 Goldfässern beladen, die randvoll mit Gold- und Silbermünzen waren. Mit diesen Münzen sollten sie für Tippu Tip Sklaven in Ost- und Zentralafrika kaufen. Doch vor der Küste von Kenia geriet die Flotte in schweres Unwetter. Viele Schiffe zerschellten an Riffen und Brandungsfelsen. Die Besatzung rettete die Goldfässer, lud sie auf Beiboote und transportierte sie zu der Ruinenstadt Gedi. Niemand weiß, wo sie die Fässer versteckten.

Schon gewusst? Bis heute ruhen Tippi Tips Sklavengelder versteckt unter den Ruinen der Dschungelstadt. Immer neu gezeichnete Karten sind im Umlauf. Doch bisher konnte kein Schatzsucher die Kostbarkeiten von Tippu Tip aufspüren.