Löwen und andere Jäger der Savanne

Ist der Löwe der König der Savanne?

Der Löwe ist zwar eine Raubkatze, und somit verwandt mit unserer Hauskatze. Aber er ist der größte und gefährlichste Jäger der Savanne. Er besitzt die lauteste Stimme und kein anderes Tier trägt eine ähnlich beeindruckende Mähne. Stimmt es also, dass er der König der Tiere ist? Dieses Photo sagt mehr als tausend Worte. Giraffen, Zebras, Antilopen und Gnus bilden eine Gasse für den Auftritt des Löwen. Respektvoll halten sie Abstand und beobachten ihn genau.

               

Noch müssen sie nicht die Flucht ergreifen, denn gemeinsam sind sie stark. Nur wenn sie unaufmerksam werden oder sich von der Herde entfernen, droht ihnen Gefahr.

Kinderstube bei den Löwen

Löwenbabys sind Winzlinge, wenn sie auf die Welt kommen, sie messen etwa 40 bis 55 Zentimeter. Ihr Fell ist gefleckt, doch die Flecken verschwinden, wenn sie größer werden. Anfangs sind sie mit der Löwenmutter alleine. Erst nach ein paar Wochen werden sie von ihrer Mama dem übrigen Rudel vorgestellt. Die anderen Löwinnen des Rudels kümmern sich um die Jungen von Anfang an mit und säugen sie auch, wenn sie gerade selbst Junge haben. Wenn die Kleinen sechs Monate alt sind, werden sie entwöhnt. Dann dürfen sie auch zum ersten Mal mit auf die Jagd. Doch es dauert, bis sie alle Tricks gelernt haben wie zum Beispiel leises Anschleichen. Auch ihr furchterregendes Gebrüll müssen sie erst üben. Die Löwenväter sind stolz auf ihren Nachwuchs, manchmal spielen sie mit den Kleinen, aber meist wollen sie vom Nachwuchs nicht belästigt werden. Dieser Löwenvater auf dem Foto links ist eine Ausnahme. Erwachsene Löwenmännchen schmusen kaum mit ihren Kindern.

Wenn Löwen erwachsen werden

Spielende Löwen in der SavanneMit etwa eineinhalb bis zwei Jahren gehen Löwen alleine auf die Jagd. Mit drei bis vier Jahren werden Löwen geschlechtsreif. Dann bekommen die Löwenmännchen ihre eindrucksvolle Mähne und müssen das Rudel verlassen. Die Löwinnen verbringen die meiste Zeit in ihrem Rudel. Löwen sind die einzigen Raubkatzen, die im Rudel jagen. Sie sehen ausgezeichnet, - sogar nachts sehen sie besser als ein Mensch mit einem Nachtsichtgerät - und sie können sich im Gras der Savanne gut verstecken. Im Anschleichen sind sie Weltklasse: sie bewegen sich auf Zehenspitzen, selbst Äste zerbrechen nicht, so vorsichtig sind sie. Etwa alle zwei Tage müssen sie auf die Jagd gehen. In einer Mahlzeit verputzen sie etwa 20 kg. Nur jede 6. bis 7. Jagd ist erfolgreich. Das leben in der Savanne ist also ganz schön hart für Löwen. In freier Wildbahn überleben die Könige der Savanne nur etwa 15 Jahre.

Weißer Löwe

Weiße Löwen sind äußerst selten. Weltweit hat man nur etwa fünfhundert Tiere gezählt. Man findet sie in Zoos. In freier Wildbahn leben sich nur in Südafrika, in der Gegend von Timbavati. Die Einheimischen betrachten sie als heilige Tiere und schützen sie vor Jägern und Wilderern. Manche glauben, durch ihre weiße Farbe wären sie weniger gut getarnt als ihre honigfarbenen Verwandten. Doch sie sind kluge und gute Jäger. Leider sind sie wegen ihrer Seltenheit begehrt und werden von Jägern als Trophäen gejagt. Die Jagd auf die weißen Löwen ist verboten, doch Wilderer verdienen sehr viel Geld mit den Trophäen und dem Fell der weißen Großkatzen.

Schon gewusst? Das Gebrüll eines Löwen ist so laut wie ein Rockkonzert. In der Savanne hört man es bis zu neun Kilometer weit. Damit sagt der Löwe anderen Artgenossen: "Verschwindet aus meinem Revier, hier gehe nur ich auf Beutejagd!"

Löwen im Regenwald?

Leoparden, die leisen Jäger

Der Leopard mit seinem schönen, schwarz gefleckten Fell zählt zu den „großen Katzen“. Er ist so anpassungsfähig, dass er in Wüsten und Regenwäldern, wie auch in der Savanne und in den Sümpfen leben kann. Der Leopard ist ein kluger und vielseitige Jäger. Er ist Einzelgänger und jagt auch alleine. Seine Nahrung besteht aus Huftieren und Primaten, aber in der Trockenzeit gibt er sich auch mit Nagetiere, Reptilien, Amphibien, Insekten und Vögel zufrieden. In Afrika südlich der Sahara stehen mehr als 90 Arten auf seiner Speisekarte. Außerdem will der Leopard immer den Überblick behalten. Wie viele Katzen ist er ein ausgesprochenes Nachttier.

Schwarz oder gefleckt? Das hängt vom Lebensraum ab

Leoparden können an ihrem individuellen Fleckenmuster identifiziert werden. Das Muster ist so einzigartig wie bei uns Menschen der Fingerabdruck. Abhängig vom Lebensraum gibt es große Unterschiede in Bezug auf Fellfarbe, Musterung und Körpergröße. Eine der auffälligsten Besonderheiten der Großkatzen ist die Schwarzfärbung. Leoparden, die in den tropischen Regenwäldern leben, tragen oft ein schwarzes Fell. Sie werden „Schwarzer Panther“ genannt. In Afrika können Leoparden manchmal mit dem Gepard verwechselt werden. Doch der Unterschied ist eigentlich ganz einfach zu erkennen. Das Leopardenfell hat rosettenartige Flecken. Das Fell der Geparden besitzt einfache schwarze Flecken. Leoparden sind Schnellläufer. Im Sprint erreichen sie eine Geschwindigkeit von 60 km pro Stunde. Dieses Tempo halten sie aber nicht lange durch. Deswegen versuchen sie, sich so nah wie möglich an ihre Beute heranzuschleichen. Außerdem sind sie erstklassige Kletterer. Sie können ihre Beute viele Meter hoch in die Bäume schleppen und dort ungestört verputzen oder lagern. Denn oft machen ihnen Löwen und Hyänen die Beute streitig. Leoparden sind ganz schön clever. Zum Jagen verstecken sie sich in den Ästen und warten geduldig, bis Beute unter dem Baum hindurch zieht. Im richtigen Moment fahren sie ihre Krallen aus und lassen sich auf die Beute fallen. Sie zerren sie dann auf den Baum und verstecken sie in den Ästen. So können sie mehrere Tage davon zehren, ohne dass gierige Hyänen ihnen das Fressen streitig machen.

Größe, Gewicht und Alter

Die größten Leoparden werden knapp 2 Meter lang. Dazu kommt noch der bis zu einem Meter lange Schwanz. Männliche Leoparden bringen bis zu 90 kg auf die Wage. In Freiheit werden die Tiere kaum älter als unsere europäischen Hauskatzen, nämlich etwa 15 Jahre.

 

Hyänen, die gierigen Jäger

Tüpfelhyäne (c) Stig NygaardHyänen leben in Trockensavannen, im Sahel und selbst in manchen Wüsten trifft man sie. Im Verhältnis zu ihrem Körper haben sie einen ziemlich großen Kopf mit runden Ohren, einen abfallenden Rücken und einen buschigen Schwanz. Hyänen sind "Zehengänger" und halten sich ausschließlich am Boden auf. Sie können nicht auf Bäume klettern, kommen aber mit felsigem Terrain gut zurecht. Sie sind sehr ausdauernde Läufer. Schabrackenhyänen legen pro Nacht mehr als 50 Kilometer zurück. Bei allen afrikanischen Völkern sind sie gefürchtet wegen ihrer Gier, ihres intelligenten Jagdverhaltens und ihrer eigenartigen Laute. Es hört sich wirklich gespenstisch an, wenn Hyänen lachen. Man nennt es Gekecker. Es gibt viele abergläubige Geschichten über die Hyänen. Dabei sind die gefleckten Jäger der Savanne sehr klug. Sie können hervorragend riechen und sehen. Sie beobachten die Geier am Himmel, die viel früher als sie tote Tiere entdecken und folgen ihnen. Dann verjagen sie die Geier und machen sich über die Beute her.

Schon gewusst? Hyänen jagen auch lebende Tiere, und im Rudel sind sie selbst für Löwen gefährlich.