Spinnen in der Savanne

Die afrikanische Savanne ist voller faszinierender Krabbeltiere. Zu den über 600 Spinnenarten, die in den Savannen im südlichen Afrika vorkommen, gehören die Braune Witwe, die Mombasa-Vogelspinne und die sechsäugige Sandspinne. Diese Achtbeiner sind giftig. Ein Spinnenbiss kann zwar schmerzhaft sein, bringt aber einen gesunden Erwachsenen nicht in Lebensgefahr. Nur Allergiker sollten vorsichtig sein. Ähnlich wie bei einem Bienen- oder Wespenstich besteht die Gefahr eines Schocks. Unter den Achtbeinern finden wir solche, die fantastische Netze spinnen und damit ihre Beute fangen. Sie werden Radnetzspinnen genannt. Neben ihnen gibt es Spinnen, die halten sich gar nicht erst mit dem Spinnen auf. Sie brauchen keine Netze, denn sie fangen ihre Beute im Sprung. Und manche sind dabei wahre Champions.

Die Mombasa Vogelspinne

Die weibliche Momasa Vogelspinne wird etwa vier bis sechs Zentimeter groß. Männliche Tiere werden nur zwei bis vier Zentimeter gross. Beine und Körper haben die gleiche Grundfärbung. Die Beine besitzen helle Beinringe. Der Augenhügel sitzt auf einem leicht erhöhten Teil des vorderen Körperteils. Der Körper ist gleichmäßig kurz behaart. Die Tiere sind Bodenbewohner, die sich tiefe Wohnröhren graben. Die Achtbeiner sind hauptsächlich während der Regenzeit aktiv und kommen erst in den Abendstunden, bei Dämmerung hervor. Wenn man sie provoziert, beißen sie. Wie schon oben geschildert, ist ihr Gift für den Menschen nicht bedrohlich.

Was Vogelspinnen fressen

Vogelspinnen fressen alles, was sie überwältigen können. In der Regel sind das Insekten wie Grillen, Schaben und Heuschrecken. Vogelspinnen sind Lauerjäger. Ausgeprägte Sensoren lassen die Spinnen potentielle Beutetiere blitzschnell bemerken und genau lokalisieren.

Paarungsverhalten der Mombasa Vogelspinne

Hat das Männchen die Spinnweben des Weibchens berührt, fängt es mit seinen Tastern zu trommeln an. Antwortet das Weibchen mit eigenem Trommeln mit den beiden ersten Beinpaaren, nähert sich das Männchen langsam der Behausung des Weibchens. Beim Annähern trommelt das Männchen weiter, des Weiteren ist ein Vibrieren des Männchens gut zu erkennen. Das Weibchen kommt in der Regel an den Ausgang ihrer Behausung, wo die Paarung stattfindet. Dabei stemmt das Männchen das Weibchen mit seinen Schienbeinhaken hoch. Kommt das Weibchen nicht freiwillig aus ihrer Behausung, versucht das Männchen es heraus zu locken, indem es am Eingang trommelt und vibriert. Manchmal wagt sich das Männchen auch in die Behausung des Weibchens.

 

Die Springspinne ist der Champion unter den Achtbeinern

Die afrikanische Springspinne ist der Champion unter den Spinnen. Sie spinnt keine Netze, dazu hat sie in der Savanne auch wenig Gelegenheit. Denn hier gibt es nur wenige Bäume und Büsche, an denen sie ihr Netz befestigen könnte. Sie hat sich der Savanne angepasst und lebt auf dem Boden. Statt eines Netzes spinnt sie nur einen Faden, den sie wie ein Seil benutzt. Damit springt sie wie ein Bergsteiger von Ort zu Ort. Meist liegt sie auf der Lauer und wartet geduldig,  bis Beute vorbeikommt. Dann springt sie von ihrem Posten auf das ahnungslose Opfer.

Wie weit können die Achtbeiner springen?

Die Tiere werden bis zu etwa einen Zentimeter groß. Sie können zielgerichtet mehrere Körperlängen weit auf ihre Beute springen, das sind Insekten oder andere Spinnen.

Warum hat die Springspinne so große Augen?

SpringspinneBlickt man eine Springspinne an, hat man den Eindruck, sie starrt zurück. Das tut sie tatsächlich, sie kann mit ihren großen, dunklen Hauptaugen ausgezeichnet sehen. Mit ihren zwei Nebenaugen sieht sie auch, was um sie herum passiert. Die seitliche Umgebung behalten vier weitere, kleinere Augen im Blick. Registriert sie eine Bewegung, dreht sich die Spinne frontal in Richtung der Beute und starrt sie an. Nur wenige Insekten schaffen es dann, schnell genug zu entkommen.

Springspinnen, die Achtbeiner mit Sonnenbrille

Springspinnen-Männchen sind prächtig bunt gemustert. Sie wollen die Weibchen beeindrucken. Doch Spinnen haben nur zwei Farbkanäle. Wie können die Weibchen die schöne Zeichnung dennoch wahrnehmen? Sie tragen eine Art eingebaute Sonnenbrille, die einen dritten Farbkanal erzeugt. Damit sehen sie Farben ähnlich wie der Mensch.

Die Leibspeise der Springspinnen

Die Springspinne hat es vor allem auf Moskitos abgesehen, die sich gerade mit Menschenblut voll gesogen haben. Spinnen können ihre Beute also nicht nur mit ihren acht Augen fixieren, sie können sie auch riechen. Dazu nutzen sie ihre haarigen Sinnesorgane an den Beinen, mit denen sie riechen und sogar hören können.

Schon gewusst? Die ostafrikanische Springspinne hat eine besondere Vorliebe für stinkende Socken. Das haben Forscher herausgefunden, die das Jagdverhalten der Spinnen untersuchten. Sie stellten fest, dass der Gestank durchgeschwitzter Socken für die Achtbeiner bedeutet: wo Menschen sind gibt es auch blutsaugende Moskitos.

Radnetzspinnen

Radnetzspinnen besitzen an ihrem Hinterleib Spinnwarzen, aus denen sie ihren Spinnfaden absondern. Sie suchen sich einen Strauch oder einen Baum, befestigen an einem Punkt im Geäst ihren Hauptfaden, spinnen ihn weiter zu einem gegenüberliegenden Punkt, und bilden ein Grundgerüst für das Netz. Dann geht das eigentliche Spinnen los. Je nachdem, wie groß das Netz wird, dauert das Spinnen 2 - 3 Stunden oder sogar einen ganzen Tag.

Die Radnetzspinne Nephila komaci

Ein Gigant unter den afrikanischen Radnetzspinnen ist die Nephila komaci. Sie kann Netze mit einem Radius von einem Meter oder mehr spinnen. Mit einer Körperlänge von knapp vier Zentimetern sind die Weibchen unscheinbar, nur ihre Beinchen sind rekordverdächtig: die Beine werden bis zu zwölf Zentimeter lang. Entsprechend gewaltig sind auch die Netze dieser Spinne, sie können einen Meter und mehr an Radius erreichen. Wie bei vielen Spinnenarten sind die Männchen von Nephila komaci deutlich kleiner als die Weibchen.

Die Zebraspinne

Eine prächtiger Achtbeiner ist die afrikanische Zebraspinne, so genannt wegen ihrer schönen Streifen. Rechts im Bild rechts siehst du eine Zebraspinne. In der Spinnenwelt sind die Verhältnisse umgekehrt wie in der übrigen Tierwelt. Die weibliche Zebraspinne wird mit 25 Millimeter riesig im Vergleich zum Männchen, das nur sechs Millimeter groß wird. Die Zebraspinne spinnt ihr Netz in Radform. Zusätzlich webt sie ein Zickzackband in das Netz, so dass es stabiler ist. Die Zebraspinne ernährt sich von Schmetterlingen, Wespen und Libellen. Hat sich ihre Beute im Netz verfangen, dann wickelt sie diese ein. Gut, dass ihr die Natur ein Gift verliehen hat, mit dem sie ihre Beute betäubt.

Zebraspinne (c) Xandu gemeinfrei

Die Fortpflanzung ist bemerkenswert: Um ein Weibchen zur Paarung anzuregen, schaukelt die männliche Zebraspinne das Netz hin und her. Wenn das Weibchen sich erhebt, kriecht das Männchen darunter und befruchtet es. Dann muss es sich aber schnell davon machen, sonst wird es gefressen.