Giraffen, Warzenschweine und Nilpferde sind gesellige Gruppentiere

Giraffen kann man in der Savanne einfach nicht übersehen, sie überragen alle anderen Tiere mit ihrem langen Hals. Giraffen sind etwa 4,5 Meter hoch, doch einzelne Arten können bis zu sechs Meter groß werden!  Damit sind sie die größten Landsäugetiere der Welt. Mit ihren beiden Hörnchen auf dem Kopf und den seitlich hervorstehenden Augen sehen sie lustig aus. Tatsächlich haben sie fast einen Rundum-Blick über die Savanne.

                        

Eigenschaften

Giraffen besitzen mit etwa 50 cm eine sehr lange Zunge, sie haben die größten Augen aller Säugetiere und natürlich den längsten Hals. Obwohl sie nur 7 Halswirbel besitzen wie fast alle anderen Säuger,  haben sie ausgewachsen einen etwa 2 Meeter langen Hals. Die durchschnittliche Giraffe ist um die 4,5 bis 4,8 Meter groß. Doch die größten unter ihnen, die Rothschild-Giraffen, erreichen eine Größe von mehr als fünf Metern. Wie Zebras besitzen auch Giraffen ein einzigartiges Fellmuster. Jungtiere, deren Fell große und unregelmäßig geformte Flecken aufweist, haben größere Überlebenschancen als gleichmäßig gefleckte Artgenossen. Biologen vermuten, dass der Nachwuchs mit den unregelmäßigen Flecken besser getarnt ist

Verhalten

Giraffen sind sehr gesellig, sie leben in Gruppen von 10 bis 20 Tieren. Gnus und Zebras wandern gerne mit ihnen durch die Savanne. Denn Giraffen warnen sie mit Schnarchtönen vor drohenden Gefahren. Kein anderer Bewohner der Savanne hat einen besseren Überblick als sie. Giraffen sind Quasselstrippen, selbst über mehrere Kilometer hinweg können sie sich miteinander unterhalten. Warum hören wir Menschen ihre Unterhaltungen nicht? Giraffen unterhalten sich mit sehr tiefen Tönen - im Infraschall-Bereich. In diesem Bereich empfangen unsere Ohren keine Töne.

Giraffenweibchen sind friedfertig und kümmern sich gemeinsam um ihren Nachwuchs. Die Weibchen organisieren einen Kindergarten. Während eine auf alle Jungen aufpaßt, können die übrigen auf Nahrungssuche gehen. Dank ihrer langen Beine erreichen sie eine Geschwindigkeit von 50 km oder mehr. Sie ernähren sich von Pflanzen und Blättern der Akazienbäume. Mit ihrem langen Hals erreichen sie selbst die zartesten Blätter auf den Akazienbäumen. Die spitzen Stacheln der Akazien können ihnen nichts anhaben, denn ihre Schnauze ist durchlässig wie ein Schwamm.

Giraffenmännchen leben einzelgängerisch oder in losen Verbänden. Junge oder weniger dominante Männchen formen eigene Verbände, sogenannte Junggesellengruppen. Dominante Bullen sind meist Einzelgänger. Die Gruppengröße ist abhängig vom Lebensraum. Treffen zwei Bullen aufeinander, kommt es meistens zu einem ritualisierten Kampf, bei dem die Tiere nebeneinander stehen und ihren Kopf gegen den Hals des Konkurrenten schlagen. Zur Paarungszeit werden solche Kämpfe aggressiver, dann geht es darum, den Konkurrenten aus dem Feld zu schlagen.

Fressfeinde der Giraffen

Nur junge Giraffen haben Fressfeinde wie Löwen und Leoparden. Ihre Mütter passen gut auf sie auf und verteidigen sie gegen Angreifer mit ihren langen, kräftigen Beinen. Giraffen sind Schnellläufer, sie erreichen eine Spitzengeschwindigkeit von 55 km in der Stunde.

Schon gewusst? Giraffen brauchen von allen Säugetieren am wenigsten Schlaf, nur etwa vier Stunden insgesamt, unterteilt in viele Minischlafpausen. Dafür legen sie sich nicht mal hin, sie schlafen meist im Stehen.

Warzenschweine

Erinnerst du dich an Pumba, den gutmütigen und ständig furzenden Gesellen aus dem Film "König der Löwen"? "Pumba" bedeutet "Warzenschwein" auf Suaheli, der Sprache der Massaikrieger. In Wirklichkeit sind die Warzenschweine nicht ganz so gutmütig. Denn sogar Löwen fürchten die riesigen Eckzähne der Warzenschweine. Wenn sie gereizt werden, können sie sehr gefährlich sein. Selbst für den Menschen. Seinen Namen verdankt das Warzenschwein den warzenähnlichen Wölbungen in seinem Gesicht, ein Paar unter den Augen und ein weiteres Paar näher bei der Schnauze. Die männlichen haben sogar noch ein weiteres Paar Warzen in der Nähe des Gebisses. In Afrika wird das Warzenschwein auch "Radio Afrika" genannt, denn es hat seinen Fieselschwanz oft aufgestellt wie eine Antenne. Die "Antenne" zeigt den kleinen Warzenschweinen im hohen Gras an, wohin ihre Eltern flüchten, wenn sich ein Feind nähert. Das Warzenschwein ist in vielen Savannen Afrikas zu Hause. Sogar in Madagaskar findet man die Verwandten unseres Hausschweins.


Flusspferde

Flussperdbaby

Flusspferde sind in den Flüssen der Savanne zu Hause. Fast den ganzen Tag verbringen sie im Wasser, dadurch ist ihre Haut vor der sengenden Sonne geschützt. Nachts werden sie aktiv und gehen an Land. Dann legen sie sogar vier oder mehr Kilometer zurück, um die saftigsten Gräser zu finden. Sie leben in kleinen Gruppen und sind sehr gesellig. Die Flusspferdmütter geben auf ihre Jungen gut acht, damit sie nicht die Beute von gefräßigen Krokodilen werden. Sie besitzen scharfe Eckzähne, mit denen können sie sogar den Panzer der Krokodile durchbeißen.

Flusspferde, gesellige Einzelgänger

Flusspferde sind nicht mit Pferden verwandt wie ihr Name vermuten lässt, sondern mit Walen! Dabei sind sie keine guten Schwimmer. Sie bevölkern seit Jahrmillionen die Erde. Einst waren sie auch in europäischen Gewässern zu Hause. Heute findet man sie fast nur noch im südlichen Afrika, denn ihre Lebensräume werden immer kleiner. Blöd auch, dass sie wegen ihres Fleisches gejagt werden. Die Männchen leben als Einzelgänger. Sie markieren ihr Revier mit ihrem Kot, den sie mit propellerartigen Bewegungen mit ihrem Schwanz verteilen. Die Weibchen mit ihren Jungtieren schließen sich tagsüber zu Gruppen von zehn bis 15 Tieren zusammen. Nachts bekommen Flusspferde Hunger und gehen zum Weiden an Land. Dabei vertilgen sie bis zu 70 kg Gräser und Früchte. Das wächst natürlich nicht alles an einer Stelle, darum wandern Flusspferde manchmal fünf oder auch mehr Kilometer in einer einzigen Nacht. Flusspferde werden bis zu 4,5 Tonnen schwer.

Flusspferde, die Schlammliebhaber

Die Tiere suhlen sich tagsüber gerne im Schlamm und dösen stundenlang im kühlenden Wasser. Dabei tauchen sie so weit unter, dass nur noch Augen, Nase und Ohren herausgucken. Wenn sie untertauchen, bleiben sie selten länger als sechs Minuten unter Wasser. Nur wenn sie auf dem Flussgrund spazieren gehen, schließen sie wie Taucher ihre Nasenlöcher. Aber spätestens nach 15 Minuten müssen sie wieder nach oben, um Luft zu schnappen.

Der Nachwuchs

Acht Monate dauert es, bis ein Flusspferdkind im Wasser geboren wird. Gleich danach nimmt die Mutter es auf die breite Schnauze und hievt es an die Wasseroberfläche, damit es atmen kann. Keine leichte Arbeit, denn immerhin wiegt das Neugeborene schon fast 50 kg. In Freiheit werden Hippos etwa 40 Jahre alt. Flusspferde können sehr aggressiv sein, insbesondere Mütter mit Jungtieren. Trotz ihres behäbigen Aussehens können sie dann an Land eine Laufgeschwindigkeit von 48 km/h erreichen.

Besonderheit: Da sie nicht schwitzen können, sondern Hippos ein rötliches Sekret ab, das sie vor den ultravioletten Strahlen der Sonne schützt. Das Sekret reguliert auch ihre Körpertemperatur und wirkt desinfizierend.

Schon gewusst? In Afrika kommen bei Angriffen von Flusspferden mehr Menschen ums Leben als durch Raubtiere! Flusspferdmännchen werden wütend, wenn man in ihr Revier eindringt. Flusspferdmütter geraten außer Rand und Band, wenn man sich ihren Jungen nähert.

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