Julius K. Nyerere

Julius K. Nyerere, geboren am 13. April 1922 in Butiama, Tansania, gestorben am 14. Oktober 1999 in London, gehörte zu den afrikanischen Freiheitskämpfern, die für die Unabhängigkeit seines Landes von der Kolonialherrschaft eintraten.

Nyerere war Lehrer. Er hatte sich neben seinem Beruf in der Unabhängigkeitsbewegung in Tansania engagiert. Er betrieb die Unabhängigkeit Tansanias und schaffte es, dass die britischen Kolonialherren sein Land friedlich in die Unabhängigkeit entließen. 1962 wurde Nyerere erster Präsident Tansanias. Er versuchte eine Art afrikanischen Sozialismus, den er "Ujamaa" nannte. Mit dieser Staatsform, die auf den Prinzipien der afrikanischen Gemeinschaft fußte, wollte er die Armut bekämpfen und Tansania unabhängig von der kapitalistischen Entwicklung des Westens machen. Die Landwirtschaft sollte Motor der wirtschaftlichen Entwicklung sein. Doch sein wirtschaftlicher Ansatz schlug fehl. Tansania konnte nie aus eigener Kraft ökonomisch unabhängig werden. Auch kämpfte er fpr die Idee eines vereinigten, starken Afrikas. Doch die Idee war zu neu, als dass er sie zu seiner Zeit hätte verwirklichen können.

Die Tansanier nannten Julius K. Nyerere "Mwalimu", das ist ein Wort aus der Swahili-Sprache und bedeutet Lehrer.

Nyerere war mit Bernhard Grzimek befreundet, der sich für die Serengeti und das Überleben der wilden Tierherden in der Savanne einsetzte. Ebenfalls befreundet war er mit dem Staatspräsidenten von Sambia, Kenneth Kaunda. Kaunda betrachtete Nyerere als politisches Vorbild. Als Kaunda in den 1990er Jahren von der neuen sambischen Regierung inhaftiert wurde, besuchte Nyerere ihn im Gefängnis. So erreichte er, dass die Weltöffentlichkeit auf die willkürliche Verhaftung aufmerksam wurde. Gemeinsam mit Nelson Mandela schaffte er es, dass Kaunda freigelassen wurde.