Der Voodoo-Glaube

In Westafrika ist der Voodoo Glaube zu Hause. Es gibt Voodootempel in Benin, Ghana und Togo. In Benin ist Voodoo sogar Staatsreligion, denn hier entstand dieser Glaube. Voodoo bedeutet so viel wie Gottheit oder Geist. Diese Religion setzt sich aus katholischem und afrikanischem Glauben zusammen. Im Mittelpunkt der Riten stehen Tanz, Trance und Beschwörung. Die Rituale haben eine bestimmte Abfolge und müssen an bestimmten Tagen und Monaten ausgeführt werden.

Die Götter des Voodoo

Der oberste Gott des Voodoo ist Bondye, „der liebe Gott“. Im Voodoo heißt es, dass der große Gott die Welt aus dem Chaos schuf. Er schuf sie als zwei Hälften einer Kalebasse. Eine Hälfte für die Geister, eine Hälfte für die Menschen. Beide Hälften durchdringen sich ständig: Es gibt weder oben noch unten. Es gibt auch keine Trennung zwischen Leben und Tod. Bondye sind einige andere Gottheiten unterstellt. Als Vermittler für die Menschen dienen seine Kinder, die Loa. Legba vermittelt etwa zwischen den Loa und den Menschen. Ogun ist der Eisengott, Sakpata der Gott der Pocken. Erzulie ist die Fruchtbarkeitsgöttin und Mami Wata die Herrin des Wassers. Fast 400 weitere Loa kümmern sich zusammen mit den Ahnengeistern um die Geschicke der Gläubigen. Die Voodoo-Gläubigen bringen Opfer für die Loa dar, wie zum Beispiel Tieropfer, Schnaps, Zigarren oder Parfüms. Wenn die Loa die Wünsche der Gläubigen nicht erfüllen, werden sie vergessen und verschwinden irgendwann.

                                    Die vier Götter des Voodoo

Woher kommt der Voodooglaube?

Voodoo ist eng verbunden mit dem Volk der Yoruba in Nigeria. Die Yoruba kamen einst aus Ägypten, vermutlich vom mittleren Nil. Zwischen 200 und 500 vor Christus begaben sie sich auf Wanderung. Sie durchquerten Afrika Richtung Westen, bis sie auf den Niger stießen. An dem Fluss entlang wanderten sie weiter Richtung Westen. Unter der Führung ihres Königs Oduduwa ließen sich die Yoruba in der Stadt Ile-Ife nieder. In diesem Gebiet Nigerias siedelte zu der Zeit ein Volk, das eine hoch entwickelte Kultur besass, die Nok Kultur. Die Yoruba vermischten sich mit der ansässigen Bevölkerung und entwickelten eine gemeinsame Glaubensvorstellung, den Voodoo Glauben. Der Glaube breitete sich an der Westküste von Afrika aus. Afrikanische Sklaven, die nach Amerika verkauft wurden, nahmen Voodoo mit in die neue Welt. Deshalb wird er in den USA praktiziert, in Hawai und auf anderen Inselwelten im Pazifik.

Die Zeremonien des Voodoo

In stundenlangen Zeremonien huldigen die Priesterinnen und Priester verschiedenen Göttern. Sie bringen Opfer dar und schlachten dabei Tauben, Hühner, Ziegen und Schweine. Diese werden vorher gut gefüttert, denn sie glauben, dass die Götter beleidigt wären, wenn man ihnen magere Tiere anbietet. Bei ihren Tänzen fallen die Voodoopriester in Trance. Diese Zeremonien sollen helfen, dass die Gläubigen von Krankheiten und Zauber geheilt werden. Energien, die durcheinander geraten sind, sollen wieder in die richtige Ordnung gebracht werden. Auf dem Foto rechts siehst du einen Voodoo Altar, auf dem die Priester Opfer darbringen.

Wie wird man Voodoopriester?

Die Ausbildung zum Voodoopriester oder zur Voodoopriesterin beginnt schon im Kindesalter und dauert viele Jahre. Nach dem Abschluss dienen die Priesterinnen und Priester der Gottheit, der sie geweiht sind. Sie hüten ihren Tempel, beraten die Gläubigen und halten zu den jeweiligen Voodoofesten Rituale ab. Jedes Jahr am 10. Januar kommen alle Voodoopriester und Gläubigen in Benin zusammen, um das größte Voodoo-Fest der Welt zu feiern. Der Glaube an Voodoo breitet sich im heutigen Afrika wieder aus. Denn viele Menschen besinnen sich auf ihre Tradition und verehren wieder ihre alten Götter. Auf dem Foto links siehst du eine Voodoopriesterin mit ihrer Tochter, die später auch einmal Voodoopriesterin wird.

 

TIPP:

In unserem Browserspiel Die Buschpiloten begegnest du einer Voodoopriesterin, die dir eine wichtige Mission aufträgt: Du musst du Schlangen der Voodoo-Gottheit DAN wiederbeschaffen.