Mission VI - Die Auswilderung Rorogis

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Rorogi ist inzwischen der Kinderstube entwachsen. Sie kam in eine Auswilderungsstation im Tsavo Nationalpark, weit weg von menschlichen Siedlungen. Die Keeper wechseln hier ständig, damit Rorogi ihre Bindung an den Menschen verliert. Die Keeper unternehmen mit ihr und den anderen Schützlingen täglich Wanderungen, damit sie den ersten Kontakt mit wilden Herden aufnehmen. Die meisten begegnen ihren wilden Artgenossen anfangs ängstlich, aber einige schließen bald Freundschaft mit anderen Jumbos und können es nicht erwarten, sich einer wilden Herde anzuschließen. Sie bleiben über Nacht in der Wildnis und kehren erst nach ein paar Nächten zur Station zurück, wie Kinder, die bei Schulkameraden übernachtet haben. Andere dagegen kommen nicht wieder. Sie werden mit der Zeit vollwertige Mitglieder ihrer  "wilden" Familie. Wieder andere treffen ältere Freunde aus der Zeit im Waisenhaus, die sich zu einer Herde "ehemaliger Waisen" zusammen geschlossen haben. Sie schließen sich dieser Herde von Elefantenwaisen an, die schon vor Jahren ausgewildert wurden. Auch bei Elefanten halten eben Freundschaften ein Leben lang. Auf dem Foto links siehst du Rorogi mit drei Jahren.

Wann tritt Rorogi die Reise in die Wildnis an?

Wir haben Rorogis Auswilderung im Buschpiloten-Spiel vorweg genommen. Und wir haben sie etwas spannender gemacht, als sie vielleicht wirklich in der Zukunft vonstatten gehen wird. Inzwischen hat Rorogi noch einiges zu lernen. Sie bleibt noch etwa zwei Jahre in der Auswilderungsstation, dann hat sie die letzten Lektionen im Elefanten-Einmaleins gelernt. Dann wird auch sie sich einer wilden Herde anschließen. Vor dem Gehege haben Keeper Brunnen angelegt, um wilde Elefantenherden anzulocken. Sie hoffen, dass die wilden Elefanten Rorogi und ihre verwaisten Artgenossen irgendwann „mitnehmen“ in die Wildnis.

Manche Elefanten-Waisen kehren zu ihren Keepern zurück

Immer wieder kommt es vor, dass ausgewilderte Waisen ihre Menschenfamilie noch nach Jahren in der Station besuchen. Die Elefantenkuh "Emily" zum Beispiel war 1993 in das Waisenhaus in Nairobi gekommen. Im Dezember 2008 erschien sie mit ihrer Herde und einem Überraschungsgast in der Auswilderungsstation. Sie hatte am Tag zuvor in der Nähe ein Kalb zur Welt gebracht und führte es hierher, um den Keepern das Neugeborene vorzustellen.