Das Königreich von Dahomey

Die Königreich von Dahomey wurde im 17. Jahrhundert in Westafrika gegründet. Es erstreckte sich zwischen Nigeria und Ghana. Das Königreich von Dahomey bestand etwa 260 Jahre lang an der Bucht von Benin. Sein sagenhafter Reichtum gründete sich auf den Handel mit Gefangenen. Die Könige wurden als Abgesandte Gottes betrachtet und besonders verehrt. Bei den religiösen Riten wurden auch Menschen geopfert, um die Ahnen der Könige gewogen zu stimmen. Die Könige besassen alle Macht über das Volk und auch über das Land. Alles Land gehörte dem jeweiligen König, der Steuern auf die Ernte erhob. Auf dem Photo rechtss siehst du einen Ausschnitt aus einer Benin Bronze.

Die Kriegerinnen des Königs

Amazonen_um_1900Die Könige von Dahomey befehligten ein gut ausgebildetes Amazonenheer. Amazonen waren Frauen, die von Kind an das Kriegshandwerk erlernt hatten und dem König völlig ergeben waren. Sie besassen Speere, Schwerter und später auch Gewehre wie die zwei Amazonen auf dem Bild links. 1727 eroberten die Amazonen die Stadt Ouidah, die Hauptstadt des damaligen Königreiches Feh. Ouidah war eine Hafenstadt am Golf von Benin. Bald entwickelte sich Ouida zum wichtigsten Handelsplatz zwischen Europa und dem Königreich Abomey. Im 18. Jahrhundert wurden von hier aus Zehntausende versklavte Afrikaner an europäische Handelshäuser verkauft und nach Amerika verschifft. Noch heute zeugt das „Tor ohne Wiederkehr“ am Strand von Abomey von dieser grausamen Geschichte. Jeder Gefangene, der dieses Tor durchschritt und das Sklavenschiff bestieg, wußte, dass er seine Heimat und seine Familie nie wieder sehen wird.

Die Könige von Dahomey und der Sklavenhandel

Ein König von Dahomey mit dem königlichen Schirm (c) Forbes Frederick E. Die Könige von Dahomey waren eine treibende Kraft im Sklavenhandel mit den Europäern. Sie überfielen benachbarte Völker und machten Kriegsgefangene, die sie als Sklaven verkauften. Sie setzten Sklavenjäger ein, die durch das Land zogen, ganze Dörfer niederbrannten und die Bewohner verschleppten. In Forts an der Küste wurden die Gefangenen in dunklen Verliesen weggesperrt, bis das nächste Sklavenschiff der europäischen Händler landete und sie nach Amerika brachte. Durch den Menschenhandel wurde das Königreich in kurzer Zeit unermesslich reich. König Gezo, links im Bild, machte Geschäfte mit dem brasilianischen Sklavenhändler Francisco Felix de Souza. Er lieferte ihm die Kriegsgefangenen aus, die der Händler nach Südamerika brachte. Der König ernannte den Sklavenhändler sogar zu seinem Vizekönig. Unter den Königen von Dahomey war Glélé der grausamste Herrscher. Glélé war der elfte König von Dahomey und regierte von 1858 bis 1889. Zu seiner Zeit hatte Dahomey etwa 200.000 Einwohner, doch nur 12 000 waren freie Bürger. Alle anderen waren versklavte Gefangene und der Willkür von Glèlè und seinen schrecklichen Strafen ausgesetzt! Das Zeichen der Herrscher von Dahomey war der königliche Schirm, der von einem Hofbediensteten getragen wurde.

Der Palast von Dahomey

Der königliche Palast von Abomey (c) mrfsDie Könige von Dahomey hatten sich einen riesigen Palast geschaffen. Die Königsresidenz nahm eine Fläche von 400 000 Quadratmeter ein. Das Palastgelände bestand aus Tempeln, Schmuck- und Waffenkammern, Werkstätten, weitläufigen Gemächern für die vierzig Frauen des Königs und einer Vielzahl von Grabmälern. Es gab außerdem ein Haus, in dem sich Schauerliches zugetragen hat. Bei der Bestattung eines jeden Fon Königs wurden die 40 Ehefrauen lebendig mit ihm begraben! Heute zählt der Palast, siehe Photo links, zum UNESCO-Weltkulturerbe.