Tiere und Pflanzen

 

Äthiopien besitzt neben Kulturpflanzen wie Kaffee oder der Getreideart Teff auch reichhaltige Bestände an Akazien, Wachholder, Affenbrotbäumen und Maulbeerfeigenbäumen. Doch die einstigen großen Waldbestände sind durch Rodungen fast ganz verschwunden. Durch die Aufforstung mit schnell wachsenden Eukalyptusbäumen gibt es fast nur noch diese Bäume. Die Waldrodungen und intensive Landwirtschaft haben dazu geführt, dass auch die Tierwelt stark geschrumpft ist.

                     

Säugetiere

Als die Wälder in Äthiopien noch intakt waren, besaß Äthiopien eine große Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren. Durch die intensive Landwirtschaft sind freilebende Wildtiere selten geworden. Nur in den Nationalparks stehen sie unter einem besonderen Schutz und dürfen nicht gejagt werden. Einige der Säugetiere sind endemisch, das bedeutet, sie kommen nur hier vor. Dazu gehört der in den Bergregionen lebende Äthiopische Steinbock, der Äthiopische Hochlandhase, der Bergnyala, der Äthiopische Wolf und der Gschelada-Pavian, auch als Blutbrustpavian bekannt.

Wolf im Semien GebirgeIn den Simien Mountains im Hochland leben heute nur mehr wenige Vertreter dieser Säugetiere wie der äthiopische Wolf. Auf seinen Streifzügen durch die raue Gebirgswelt wird er von majestätischen Raubvögeln begleitet. Ihre Warnrufe verraten Gazellen, Ziegen, Pavianen und Meerkatzen, dass der gefährlichste Räuber der Berge auf der Pirsch ist. Horden von Pavianen grasen friedlich im ersten Licht des Tages. Sie haben immer einen aus der Gruppe als Wächter auf einem Baum postiert, der sie vor dem Herannahen der Wölfe warnt. 

Der Gschelada ist zwar eng mit den Pavianen verwandt, gehört aber im engeren Sinne zur Familie der Meerkatzen. Auffälliges Kennzeichen der Dscheladas ist ein roter, haarloser Fleck auf der Brust, der ihnen ihren Namen gab. Das Hochland von Äthiopien bietet diesen rein veganen Bodenbewohnern in den gebirgigen Grasflächen in 2.200 bis über 4.400 Metern Höhe einen einzigartigen Lebensraum. Im UNESCO Weltnaturerbe des Simien-Nationalparks stehen die Dscheladas unter Schutz.

Reptilien und Giftschlangen

In Äthiopien heimische Reptilien sind die Pantherschildkröten und zahlreiche Schlangen. Die fast 70 cm großen Pantherschildkröten findet man im Buschland und in trockenen Savannenlandschaften. Vor folgende Giftschlangen muss man sich in acht nehmen: Ägyptische Kobra, Sandrasselotter, afrikanische Baumschlange, Riesenspeikobra, Schwarze Mamba und noch zahlreiche andere Schlangenarten.

Vögel

Die wenigen Feuchtwälder sind ein Paradies für viele bunte Vogelarten. Die unglaubliche Vielfalt an Reptilien wie Echsen, Frösche sowie Insekten bietet eine reiche Nahrungsquelle für die gefiederten Bewohner. Am Abialta-See kann man Flamingos, Pelikane und Marabus beobachten. Flamingos besitzen einen langen, dünnen Hals, dünne Beine sowie einen dicken, nach unten gebogenen rosafarbenen Schnabel mit schwarz gefärbter Spitze. Der Schnabel wird bei der Nahrungssuche als Sieb eingesetzt. Auf ihrem Speiseplan stehen Würmer, Algen und vor allem Kleinkrebse. Die sind es auch, die für das rosafarbene Federkleid der Flamingos verantwortlich sind. Der mit den Krebsen aufgenommene rote Farbstoff wird in den Federn gespeichert. Schließlich sind die Vögel umso stärker rosa gefärbt, je mehr Krebse sie verspeist haben. Ebenfalls oft sieht man Reiher, Bekassine, Tauben, Helmperlhühner, Trappen und Rebhühner vor. Zu den Greifvögeln gehören Adler, Habichte und Geier wie der Bartgeier, der auch als Lämmergeier bezeichnet wird.

 

 

Mehr über die Tiere im Sahel