Schule und Bildung
Die Schulen in Botswana orientieren sich am englischen Schulsystem. Das ist noch ein Erbe aus der Kolonialzeit. Denn das Land stand einst unter britischer Kolonialverwaltung. Die Briten haben nicht viel für die Bildung in ihrem ehemaligen Schutzgebiet Betschuanaland getan. Nur wenige Kinder durften eine Schule besuchten. Doch seit der Unabhängigkeit des Landes hat die Regierung von Botswana viel unternommen, damit alle Kinder eine Schule besuchen können. In Botswana gibt es zwar keine Schulpflicht, aber alle Kinder haben das Recht auf Schulbildung. Heute besucht fast jedes Kind mit 6 Jahren die Schule. Der Schulbesuch dauert 10 Jahre. Es wird in Englisch und in Setswana unterricht, so dass alle Kinder dem Unterricht folgen können. Heute besuchen etwa gleich viele Jungen und Mädchen die Schule und Universitäten.
Was wird unterrichtet?
Die Unterrichtsfächer sind ganz ähnlich wie deine Fächer: Lesen und Schreiben, Rechnen, Sachkunde, Zeichnen, Sport, Musik und Naturkunde. Die Schulen achten darauf, dass die Kinder viel über die Natur und die reiche Tierwelt lernen. Denn sie sind stolz auf die Vielfalt ihrer wilden Tiere und achten sie. Der Unterricht vermittelt auch praktisches Wissen über Landwirtschaft sowie Hygiene- und Hauswirtschaftskenntnisse. Auch an den Schulen in Botswana wird immer mehr mit Computern unterrichtet. Digitale Bildung hält Einzug in die Klassenzimmer, denn darin liegen Chancen für zukünftige Jobs. Anfangs war die Schule kostenlos. Doch seit 2007 werden umgerechnet rund 50 Euro pro Schuljahr an Schulgeld verlangt. Die einzige Universität des Landes befindet sich in der Hauptstadt Gaborone.
Lohnt sich höhere Bildung für Kinder und Jugendliche?
Das allgemeine Bildungswesen funktioniert zwar gut. Doch viele Jugendliche mit guter Schulbildung und auch Universitätsabschlüssen sind arbeitslos. Sie suchen nach einer angemessenen Anstellung und nach einem besseren Leben. Die Regierung hat für diese Jugendlichen Programme entwickelt, damit sie besser auf die Erwachsenenwelt vorbereitet werden. Dabei wird praktisches und handwerkliches Wissen vermittelt, sowie Kenntnisse im Umgang mit Computern. Doch es wird sich erst in der Zukunft erweisen, ob diese Programme den Jugendlichen tatsächlich helfen.
Was besonders gut ist am Bildungssystem von Botswana: Im Jahre 1980 wurde ein Erwachsenenbildungsprogramm eingerichtet, denn fast 60 Prozent der Erwachsenen konnten damals weder lesen noch schreiben. Selten war ein Programm so erfolgreich. Heute sind es nur noch 10 Prozent der älteren Bewohner, die nicht lesen können.
Was nicht so gut ist: Große Unterschiede bestehen in der Schulbildung der San oder Buschleute. In den Gegenden, in denen sie leben, verlassen viele Kinder nach wenigen Jahren die Schule. Ihre Erziehung unterscheidet sich sehr von der Erziehung der Tsuana. Bei den Tsuana werden Kinder, die nicht folgsam sind, geschlagen. Bei den Buschleuten ist das verpönt. Ihre Kinder fühlen sich durch den autoritären Unterricht nicht respektiert, deshalb wenden sich viele von der Schule ab. Dadurch lernen sie aber nicht weniger als andere Kinder. Denn von ihren Eltern lernen sie viele Geheimnisse über die Natur und das Jagen.