Die Elfenbeinküste heute

Jungs in einer Schule in Ghana

Noch vor zwei Jahrzehnten galt die Elfenbeinküste als das best entwickelte Land in Westafrika. Im Land herrscht eine präsidiale Republik, das bedeutet, dass der Präsident über sehr viel Macht verfügt. Das Land befindet sich auf dem Weg zu einer Demokratie. Jedoch gibt es immer wieder Berichte über Korruption. Geld aus der Staatskasse fließt in die Taschen von Regierung und Beamtenschaft. Zur Zeit herrscht eine schwere Wirtschaftskrise. Viele Menschen wissen nicht, wie sie über die Runden kommen sollen. Der Weltmarktpreis für Kakao ist im Keller. Dabei ist Kakao das wichtigste Export-Gut der Elfenbeinküste. Aufgrund fallender Preise für Kaffee und Kakao ist die Lebensgrundlage vieler Kleinbauern und Händler bedroht. So kommt es, dass heute mehr als 40 Prozent der Menschen in Armut leben. Die Ivorer sind wütend, sie tragen die Last der Wirtschaftskrise. Während hauptsächlich ausländische Investoren und die Elite des Landes vom Wachstum profitieren. Hinzu kamen von 1999 bis 2011 immer wieder politische Krisen. Es kam zu Unruhen und Bürgerkrieg. Viele Menschen verloren ihr Leben. Zehntausende flüchteten vor dem Krieg. Viele von ihnen haben alles verloren. Im April 2011 setzte sich nach vielen Streitigkeiten um die Macht Alassane Ouattara als Präsident durch. Er hat die Aufgabe, wieder für Frieden im Land zu sorgen.

Was ist mit den Kinderrechten in der Elfenbeinküste?

Die derzeitige Regierung hat die Charta zur Wahrung der Kinderrechte unterzeichnet. Doch in der Realität ist die Lage von Kindern nicht gut. Sie haben unter den gewalttätigen Auseinandersetzungen am meisten gelitten.  Zeitweise waren alle Schulen geschlossen. So kann heute nur die Hälfte aller jungen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren lesen und schreiben. Es herrscht überall im Land Lehrermangel, Schulgebäude sind herunter gekommen. Es gibt also für die Ivorer und ihre Regierung viel zu tun, um für diese Kinder neue Bildungsmöglichkeiten zu schaffen.


Schon gewusst? Um 1900 gab es im Gebiet der Elfenbeinküste vierzehn Millionen Hektar Regenwald. Heute sind davon nur noch 2,5 Millionen übriggeblieben. Dieser radikale Kahlschlag geschah, weil der Weltmarktpreis für Edelhölzer sehr hoch war. Große Kampagnen gegen den Einkauf von Tropenhölzern wurden gestartet. Tatsächlich kauften die Bewohner in den westlichen Ländern immer weniger Holz aus Afrika. Doch der Kahlschlag nahm nicht ab. Der Grund: Für die schnell wachsende Bevölkerung mußten neue Anbauflächen geschaffen werden. Durch Brandrodungen wurden riesige Waldgebiete vernichtet.