Völker und Sprachen
Gabun gehört zu den am dünnsten besiedelten Ländern Afrikas. Das Land hat etwa drei Viertel der Fläche Deutschlands, aber nur knapp doppelt so viele Einwohner wie Köln nämlich etwa 1,5 Millionen. Die meisten von ihnen leben in den drei großen Städten Libreville, France-Ville und Port-Gentile. Die Bevölkerung ist jung, mehr als 40 Prozent sind jünger als 15 Jahre. Ein Kind wächst mit mindestens drei Geschwistern auf. Die Väter bestimmen das Leben in der Gemeinde, die Frauen herrschen über die Familie. Die Gabuner gehören zu 40 verschiedenen Bantu-Völkern wie die Fang, Bapounou und Obamba. Das größte Volk sind die Fang, die meist als Bauern im Regenwald leben. Früher waren ihre Holzschnitzereien in ganz Westafrika geschätzt. Bevor die Franzosen ihr Land in Besitz nahmen, verwendeten sie Barren aus Kupfer und Eisen als Währung.
Das älteste Volk sind die Pygmäen oder Feuermenschen, die in den Regenwäldern zuhause sind. Sie leben noch ganz ursprünglich wie vor tausenden von Jahren und besitzen ein großes Wissen über die Natur. Mit den den Fang treiben sie Tauschhandel. In der einstigen französischen Kolonie ist heute Französisch Amtssprache.
Mehr über die Pygmäen oder Feuermenschen.
Religion
Mehr als zwei Drittel der Bewohner gelten als Christen, etwa 12 Prozent sind Anhänger des islamischen Glaubens. Die Mehrheit feiert daneben ihren alten afrikanischen Glauben, den Bwiti. Darin geht es um einen Schöpfergott und zahlreiche Untergötter, um den Ahnenglauben und um Totemsismus, den Glauben an ein Ahnentier oder Krafttier. Jedes Volk pflegt dabei seine eigenen Zeremonien für die Geburt, den Tod, die Heilung sowie die Austreibung böser Geister. Jede Gemeinschaft und jedes Dorf hat einen Medizinmann, der die Abfolge der Riten und Feierlichkeiten bestimmt und Heilmittel sowie Rauschmittel herstellt.Die Totenrituale der Fang dauern zum Beispiel zwei Tage. Sie nehmen Palmwein und die Eboga-Wurzel während der Todeszeremonien zu sich. In größeren Mengen löst diese Wurzel Halluzinationen aus, so dass die Gläubigen denken, dass sie mit ihren Vorfahren in Verbindung treten. Essen und Wein werden den Vorfahren während der Zeremonien dargeboten. Männer und Frauen begleiten das Ritual mit Trommeln, Gesang und Tanz. Nach dem Tod werden die Körper der Verstorbenen eingerieben und gesalbt um die Totenstarre zu entfernen. Auf Grund des tropischen Klimas werden sie innerhalb von zwei Tagen in einem hölzernen Sarg beigesetzt. Ein Jahr nach dem Tod wird in einer Zeremonie das Ende der Trauerzeit gefeiert. Die Zeremonien Bwiti zur Verehrung der Ahnen werden von den Medizinmännern abgehalten. Sie finden in speziellen Holz-Tempeln statt. Die Teilnehmer ziehen dafür ihre Schuhe aus, kleiden sich in helle Kostüme, malen ihre Gesichter weiß an und bedecken ihre Köpfe.
TV, Radio und Internet in Gabun
In Gabun gibt es nur einen nationalen Fernsehsender, der Radio Television Gabonaise, abgekürzt RTG, heißt. Außerdem gibt es zwei Radiosender. Der eine ist der staatliche Sender RTG, der auf französisch sendet. Der zweite Sender ist der private Radiosender Afrique Numero Un, der auch in anderen afrikanischen Ländern sendet. In Gabun sendet er in den Sprachen der Bantu-Völker. Internet in Zentralafrika wird immer wichtiger. Viele Gabuner nutzen Internet und Smartphones, Festnetz-Telefone haben nur wenige. Kabelloses Internet gibt es nur in den größeren Städten von Gabuns, doch die Internet-Entwicklung schreitet schnell voran.