Gambia heute

Am 18. Februar 1965 wurde Gambia unabhängig. Die Landesväter gründeten eine konstitutionelle Monarchie, die einige Jahre später in eine Republik umgewandelt wurde. 1981 erschütterte ein gewaltsamer Staatsstreich das Land. Ist Gambia heute ein demokratisches Land? Der Präsident Yahya Jammeh war viele Jahre an der Macht, von 1994 bis 2017. Er regierte autokratisch. Die Pressefreiheit wurde nicht geachtet. 2015 galt Gambia als ein weltlicher Staat. Am 11. Dezember 2015 erklärte der Staatspräsident jedoch Gambia zu einer „islamischen Republik“. Er erntete für seine Entscheidung viel Kritik. Er führte aber auch das dreitägige Wochenende ein, es beginnt bereits am Donnerstag. 2017 übernahm Präsident Adama Barrow die Regierung. Seitdem befindet sich Gambia auf dem Weg zu einer Demokratie und ist relativ stabil. Nach dem friedlichen Machtwechsel haben sich die Menschenrechtsbedingungen verbessert. Das Rechtssystem wurde dem englischen Rechtssystem angeglichen. Auf den Dörfern hat der Rat der Ältesten die Entscheidungsgewalt. Neben dem Dorfvorsteher hat auch das Oberhaupt der islamischen Dorfgemeinschaft Mitspracherecht, er kann zum Beispiel Dokumente beglaubigen wie Geburts- und Heiratsurkunde.

Die Gambier sorgen sich um die Zukunft ihrer Kinder

Die Bewohner des Landes vermissen Reformen. Sie wollen eine gerechtere Verteilung des Wohlstandes und wünschen sich mehr Demokratie. Kinder arbeiten schon früh, um zum Familieneinkommen beizutragen. Sie arbeiten in der Landwirtschaft und auf den Märkten. Die Mädchen ziehen die jüngeren Geschwister gross. Die Jungen versuchen im Handwerk Fuß zu fassen wie der Junge links im Bild, der Reifen repariert. Ohne ihre Mithilfe würden viele Familien nicht über die Runden kommen. Immer mehr Urlauber aus Europa entdecken Gambia. Sie bringen Geld ins Land, und schaffen Jobs für die Bevölkerung. Sie werden von den Gambiern herzlich empfangen. Sie wissen jedoch nicht viel über die Armut der Bewohner.

 

Berühmte Persönlichkeit: Aus dem Ort Juffure stammen die Vorfahren des amerikanischen Schriftstellers Alex Haley, der den Roman "ROOTS" geschrieben hat. In dem Roman geht es um den Jungen Kunta Kinte aus dem Volk der Mandinka, der als Sklave verkauft und nach Amerika verschleppt wird. Der Roman wurde unter demselben Titel als Serie verfilmt und lief auch im deutschen Fernsehen.