Tiere und Pflanzen

 

Nationalpark am Gambia (c) friedsofgambiaDas Mündungsgebiet des Gambia ist ein Natur- und Vogelparadies. Zum Schutz der Tierwelt wurde ein Nationalpark eingerichtet, das Abuko-Naturschutzgebiet. Große Wildtiere wie dieser Elefant sind selten geworden. Sie wurden von den britischen Kolonialherren und von einheimischen Wilderern nahezu ausgerottet. Aber jede Menge Buschschweine, Antilopen, Hyänen und Schakale sind unterwegs. Auch zahlreiche Meerkatzen und Schimpansen leben in den Galeriewäldern. Selten geworden sind Flusspferde und die stattlichen Nilwarane.

An den Ufern des Flusses hat sich ein Vogelparadies entwickelt. 540 verschiedene Vogelarten nisten hier. Ein Drittel sind Zugvögel aus Europa und Afrika. Einst galt der Gambia als krokodilreichster Fluss Afrikas. Aber heute sind nur mehr wenige der Tiere im Fluss zu beobachten. Das ist wirklich eigenartig, denn Krokodile gelten seit uralten Zeiten in Gambia als heilig. Die Gambier haben sich etwas einfallen lassen, um ihre heiligen Tiere zu retten.

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Die heiligen Krokodile von Gambia

Krokodil (c) Hans Hillewaert

Die Gambier verehren seit uralten Zeiten das Krokodil als heiliges Tier und Fruchtbarkeitssymbol. Der Fluss wimmelte früher vor Krokodilen. Für die Fischer war es daher überlebenswichtig, ihr Verhalten genau zu kennen und die Jagdreviere der Krokodile zu respektieren. So entwickelte sich im Lauf der Zeit eine besondere Beziehung zu den Herrschern der Flussufer. In den alten Legenden, im heutigen Glauben, selbst auf den Geldscheinen Gambias spielt das Krokodil eine Schlüsselrolle.

„Erblickst du im Fluss ein weißes Krokodil, kriegst du Kinder viel.“

Die heiligen krokodile von Kachikally (c) world66 Dieses alte Sprichwort hat für die Bewohner des Flusses heute noch Bedeutung.  Auch wenn wild lebende Krokodile hier selten geworden sind. Die Gambier haben Schutzgebiete eingerichtet, in denen Krokodile gezüchter und regelmäßig gefüttert werden. Die heiligen Krokodile von Kachikally werden verehrt und bestens versorgt! Gambier und Touristen werden angelockt, aus ganz verschiedenen Gründen. Was für Touristen zu einer Art exotischem Streichelzoo geworden ist, ist für die Gambier von großer Bedeutung. Denn sie glauben, dass das Berühren eines Krokodiles  Glück und viele Kinder bringt. Die Legende sagt, dass ein Mandinka Häuptling namens Ngaga Ceesay im 16. Jahrhundert lebte. Keine seiner fünfzehn Frauen konnte ihm ein Kind schenken. Bis einer seiner Frauen im Traum ein dicht besiedelter Wald erschien und sie davon träumte, schwanger zu werden. Sie ging mit Ngaga in diesen Wald und entdeckte an einem Teich zwei Albinokrokodile. Sie wagte es, die seltenen Tiere zu streicheln und wurde schwanger. Seitdem pilgern die gambischen Frauen zu dem Reptilienteich, um Unfruchtbarkeit zu heilen.