Die Völker von Ghana


Zu den Akan zählen die Aschanti, die Fante, die Baule, die Agni und zahlreiche andere westafrikanische Völker. Sie sind bekannt für ihre Webkunst und ihre bunten Stoffe. Besondere Wertschätzung gibt es für Sprichwörter und Symbole. Bei den Akan gilt der, der viele Sprichwörter kennt als weise.
Die Kultur der Akan
Die farbenprächtigen Kentestoffe sind in ganz Afrika begehrt. Die Stoffe werden aus Baumwolle und Seide gewebt und durften in früheren Zeiten nur von Königen getragen werden. Heute tragen alle Akan die bunten Stoffe an Feiertagen und zu besonderen Festen. Typisch für die Akan sind auch ihre Zeichen und Symbole, die für die Werte der Gemeinschaft stehen. Die Akan schmücken mit den Zeichen ihre Häuserwände, die Kleidung, sowie Holz- und Töpferwaren.
Das bekannteste Symbol ist der Sankofavogel. Er hat seinen Kopf auf seinen Rücken gedreht, um sein Ei aufzufangen. Das Symbol bedeutet, "wenn Du in die Vergangenheit siehst, erkennst Du die Zukunft".
Woran die Akan glauben
Die Akan verehren eine dreifaltige Gottheit, die ähnlich dem christlichen Glauben aus Gottvater, Sohn und Heiligem Geist besteht. Sie pflegen auch den Ahnenglaube. Sie sind überzeugt, dass ihre Toten in einer anderen Welt weiter leben und das Schicksal der Nachkommen beeinflussen. Sie glauben auch an Seelenwanderung und die Bedeutung von Totems, die für eine Gruppe, ein Dorf oder einen einzelnen eine besondere Rolle spielen. Daher genießen bestimmte Tiere besonderen Schutz, auch wenn sie Menschen gefährlich werden können, wie zum Beispiel das Krokodil.
Die Trommelsprache der Aschanti
Englisch ist Amtssprache. Das liegt daran, dass Ghana vor hundert Jahren eine englische Kolonie war. Doch jede der großen Volksgruppen besitzt neben der englischen Sprache eine eigene Sprache und eigene kulturelle Wurzeln. Dennoch besitzen die Völker viele Gemeinsamkeiten wie die Pflege ihres Ahnenglaubens, die Bedeutung der Familie und der Respekt vor den Älteren.
Religion
Die Mehrheit der Ghanaer sind Anhänger eines christlichen Glaubens. Drei Viertel zählen zu den Christen und mindestens 18 Prozent sind Muslime. Nur in Ghana gibt es die Religionsgemeinschaft Zetahil, die Elemente vom Christentum und Islam verbindet. Über zwanzig Prozent der Menschen glauben an traditionelle Religionen. Die Akan besitzen ein vielschichtiges Glaubenssystem mit einer reichen Götterwelt und einem obersten Gottwesen. Dieser dreifaltige Gott herrscht über das Universum. Auf dem Bild links siehst du das Adinkra-Symbol für den obersten Gott. Die Akan besitzen zahlreiche Symbole für ihre Religion und ihre überlieferten Weisheiten. Die Erdgöttin Asase ist Herrscherin über das Totenreich. Wann immer bei den Akan jemand bestattet wird, wird zunächst Asase ein Trankopfer gegeben, um von ihr die Beisetzungserlaubnis zu erhalten. Daneben ist Asase auch die Friedensgöttin, denn sie muss das Blut der Getöteten und Verletzten aufnehmen, was sie sehr erzürnt. Wird sie in ihrem Zorn nicht besänftigt, so drohen Missernten, Erdbeben oder ähnliche Naturkatastrophen. An den ihr geheiligten Tagen sind bei den Akan alle Arbeiten, die eine „Verletzung“ der Erde bedeuten würden wie zum Beispiel Feldarbeit untersagt. Totemismus und Ahnenglaube spielen auch eine große Rolle. Die Akan glauben, dass sie von verschiedenen Urfamilien abstammen, denen bestimmte Totemtiere zugeordnet sind. In den Totemtieren sollen ihre Ahnen auf Erden wandeln, deshalb müssen die Totemtiere beschützt werden. Sie dürfen auf keinen Fall gejagt und gegessen werden.
In der afrikanischen Musik von heute wird nicht mehr nur getrommelt. In Accra erfährst du viel über moderne Musik in Westafrika. Die Musik der Jungen ist eine Verbindung von traditioneller Musik und Hip-Hop. King Ayisoba ist ein großer Star in der der ghanaischen Musikszene. Er verbindet die traditionelle Musik aus dem Norden des Landes mit den Beats aus der Hauptstadt Accra. Ein Kinderlied aus Ghana in der Ga-Sprache, gesungen von Adjiri Odametey findest du hier Mehr über afrikanische Musik
Schon gewusst? Viele Ghanaer hören auf denselben Vornamen. Weil jedes Kind nach dem Wochentag benannt wird, an dem es auf die Welt kommt. Wird ein Mädchen am Freitag geboren, heißt es Afia, Jungs heißen Kofi. Hinzu kommt dann mindestens noch ein weiterer Vorname sowie der Familienname.