Wirtschaft und Bodenschätze

Kenia zählt zu den "afrikanischen Löwen", was seine Wirtschaft betrifft. Das Land besitzt die neunt größte Volkswirtschaft Afrikas.

Landwirtschaft

Die meisten Kenianer leben von der Landwirtschaft. Drei Viertel können sich und ihre Familie davon ernähren. Das ist wirklich beachtlich, denn nur 15 Prozent des Landes ist landwirtschaftlich nutzbar. Das bedeutet, dass die meisten Kleinbauern von dem leben können, was sie auf ihren Feldern anbauen. Zahlreiche Kleinbauern sind auch in einer Genossenschaft organisiert. Sie pflanzen Kaffee an, die Genossenschaft verarbeitet und vermarktet ihn. Dadurch exportieren sie inzwischen die Hälfte des Kaffees des Landes. Neben den Kleinbauern gibt es große Farmen, die industrielle Landwirtschaft betreiben. Auf riesigen Plantagen werden Kaffee, Tee und andere Feldfrüchte angebaut. Die Anwohner an den großen Seen leben hauptsächlich vom Fischfang und von der industriellen Verarbeitung von Fischen, so wie der Fischer links im Bild. Er ist mit seinem Truck ans Ufer gefahren, um die Fische aus den Netzen direkt in die Bottiche auf seinem Truck zu laden.

Industrie und Bodenschätze

Arbeiter in KeniaKenia besitzt nur wenig Bodenschätze. Dazu zählen Salz, Natriumcarbonat und ein wenig Gold und Silber.Vor einigen Jahren wurde in der Turkana-Region Erdöl entdeckt. Die Rohstofffunde sind sehr gross und könnten dem Land Reichtum bescheren. Doch die Infrastruktur der Region muss erst noch verbessert werden. Die Industrie besteht in der Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten. In den letzten Jahren ist die Blumenindustrie in Kenia wichtig geworden. Viele Menschen finden darin Arbeit. Kenia ist auch sehr fortschrittlich. Rechts im Bild siehst du Arbeiter in einem Geothermiekraftwerk. Der Sinn dieses Kraftwerkes besteht darin, die Erdwärme in Energie umzuwandeln. Das ist eine umweltschonende Variante der Energiegewinnung.

 

Handwerk und Dienstleistungen

Zahlreiche Kenianerinnen verdienen mit verschiedenen Dienstleistungen das Familieneinkommen. Sie arbeiten auf den Märkten, betreiben Straßengeschäfte oder sind im Textilmarkt beschäftigt. Dieser Markt basiert zum Teil auf Gebrauchttextilien aus Kleidersammlungen. Vielleicht sind auch deine Kleider darunter, denn vieles stammt auch aus Deutschland. Die Einheimischen nennen diese Gebrauchtkleidung Mitumba, sie machen mit viel Fantasie daraus moderne und günstige Kleidung. Frauen sind auch in den Haushalten wohlhabender Familien und in Touristenhochburgen beschäftigt. Männer arbeiten als Handwerker, im Transport oder bei Sicherheitsdiensten. Jedes Dorf und jede Siedlung hat ihre "jua kali" (sprich: tschuakali), Handwerker, die auf der Straße zimmern, schneidern oder Reparaturarbeiten verrichten. Was den Transport betrifft, sind die Kenianer erfinderisch, wie dieser Bauer, der seine Kuh auf einem "boda boda", einem Moped zum Markt transportiert.

Tourismus

Kenia ist ein fruchtbares Land. Die wunderschönen Strände und die riesigen Nationalparks ziehen viele Touristen an. Die Afrikaner suchen die Strände auf und genießen Tauchurlaube. Europäer und Amerikaner besuchen die Nationalparks. Sie lassen viel Geld hier, um auf Safari zu gehen und die großen Wildtiere zu besichtigen. Besonders zur Zeit der großen Migration der Wildtierherden ist Kenia Ausflugsziel von Touristen aus aller Welt.

Was verdienen die Kenianer?

Das Durchschnittseinkommen liegt bei 3 bis 4 Dollar am Tag. Die Armutsschwelle für Kenia liegt bei 20 Dollar. Jedoch hat fast die Hälfte der Kenianer weniger im Monat zur Verfügung. Viele Eltern verdienen zu wenig, um ihren Kindern eine gute Ausbildung oder ein Hochschulstudium zu verschaffen. Das ist schade, denn eine gute Bildung gilt auch in Kenia als der sicherste Weg aus der Armut.

 

                          

 

 

Kinderarbeit in Kenia

Drei Viertel der Kenianer lebt in Armut. Deshalb müssen Kinder aus armen Familien arbeiten. Hilfsorganisationen wie UNICEF schätzen, dass 800 000 Kinder regelmäßig arbeiten. Die meisten helfen auf der Farm der Eltern oder im Geschäft mit statt in die Schule zu gehen. Viele Kinder gehen sogar regelmäßig einer Arbeit nach. Sie putzen die Häuser von reichen Leuten, pflücken Tee oder Kaffee oder sie klopfen Steine. Die meisten Kinder fühlen sich schlecht dabei, sie würden lieber die Schule besuchen. Doch sie tun es, damit ihre Familien die Wohnung bezahlen können oder genug zu essen kaufen können. In Kenia sind die Kinderrechte in der Verfassung aufgenommen, doch wo Armut herrscht, haben diese Rechte keine Bedeutung. Daher kämpfen viele Kenianer für eine besser bezahlte Arbeit.