Völker und Sprachen

Kinder in Libyen (c) anthrocivitas

 

Libyen ist die Heimat von über 6  Millionen Berbern und Arabern. Ein Drittel der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre. Die meisten Araber leben in den großen Städten an der Küste. Die Mehrheit sind „arabisierte“ Berber, die im Fessan leben.

Die libysche Gesellschaft lebt in Stammesgruppen

Die Mehrheit der libyschen Bevölkerung verteilt sich auf 20 Stammesgruppen. Nur ein kleiner Teil von ihnen lebt noch in traditionellen Stammesgesellschaften. Zu ihnen zählen die Toubou und Tuareg. Die Tuareg ziehen als Nomaden durch den Südwesten von Libyen. Auch die Toubou bilden noch traditionelle Stammesgemeinschaften, sie leben in der Mitte von Libyen. Unter dem früheren Staatschef Gaddafi wurden die Toubou vertrieben, aber heute leben sie wieder in ihren alten Siedlungsgebieten.

 

Sprache und Religion

Arabisch ist Amtssprache, die Umgangssprache ist ein libysch-arabischer Dialekt. Doch es gibt eine Einschränkung für die Berbervölker und die Tubus: Ihre Sprachen sind nicht anerkannt, es ist sogar verboten sie in der Öffentlichkeit zu sprechen. Das gesamte Bildungssystem beruht auf der arabischen Sprache. Das bedeuet, dass die Kinder der Minderheiten arabisch lernen müssen. Trotz des Verbotes wird die Berbersprache in vielen Dörfern nach wie vor gesprochen. Die Libyer leben nach den Regeln des Islam. Der Islam ist Staatsreligion und bestimmt auch das Alltagsleben. Die Mehrheit zählt zu den sunnitischen Muslimen wie in fast ganz Nordafrika.

Die Familie ist wichtig

Die Familie spielt bei den Berbern eine große Rolle. Kinder achten ihre Eltern und Großeltern. Für die erwachsenen Kinder ist es selbstverständlich, dass sie sich um ihre Eltern kümmern. Die Erziehung erscheint uns Europäern allerdings ziemlich autoritär. Denn Kinder dürfen dem Vater nicht widersprechen, sie müssen tun, was er sagt. Früher lebten in einer Großfamilie sieben bis acht Kinder. Heute sind es  drei bis vier.

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