Wirtschaft und Bodenschätze

Landwirtschaft
Nur 2 Prozent der Fläche von Libyen sind für Landwirtschaft nutzbar. In den Küstenebenen werden Weizen, Gerste, verschiedene Gemüsesorten, Mandeln, Zitrusfrüchte und Datteln angebaut. Diese Flächen werden jedoch so effektiv genutzt, dass auch ein Teil exportiert werden kann. Etwa ein Fünftel der Libyer lebt von der Landwirtschaft und vom Kleinhandel.

 

                

Auf den Märkten kommen Bauern und Nomadenvölker zusammen. Hier werden neben Feldfrüchten und Kamelen, Salz, Kleider, Teppiche und Gerätschaften gehandelt.

Bodenschätze

Werbeschild an einer Tankstelle in Essaouira (c) Antony StanleyLibyen besitzt die größten Erdöl-Reserven Afrikas. Deshalb ist die gesamte Wirtschaft auf Erdöl und Erdgas aufgebaut. Zeitweise war das Land drittgrößer Erdölexporteur der Welt. Im Syrtebecken finden sich die größten Ölvorkommen Afrikas. In Küstennähe befinden sich Raffinerien zur Erdölgewinnung. Erdöl, Erdölprodukte und Erdgas machen 85 Prozent der Exporterlöse aus. Neben der Erdölgewinnung und der Nahrungsmittelindustrie ist die Textilindustrie der drittwichtigste Wirtschaftszweig. Libyen war 2011 laut den Vereinten Nationen der höchstentwickelte Staat Afrikas. Das Pro-Kopf-Einkommen liegt bei etwa 6 700 US-Dollar. Doch nicht alle Bewohner Libyens haben an dem Reichtum teil. Ein Drittel lebt an der Armutsgrenze.

 

Wasser ist knapp – das Great Man-Made River Projekt

Die wichtigsten Reichtümer Libyens sind nicht die Ölquellen sondern Wasser. Das weltweit größte Reservoir fossilen Süßwassers liegt unter dem Boden seiner Wüsten. Ölfirmen fanden in der libyschen Wüste zufällig unterirdische Becken, die einen riesigen Wasservorrat enthielten. Es war fossiles Süßwasser, das Tausende von Jahren unterirdisch gespeichert war. Die Wasserreserven stammen aus der letzten Eiszeit. Aus vier unterirdischen Wüstenbecken– Sarir und Kufra im Südosten und Murzuq und Jabal Hasawanain im Südwesten - wird heute Wasser entnommen. Mittels eines riesigen Pipelinesystems wird das Wasser zu den großen Städten an der Mittelmeerküste gebracht. Libyens "Menschengemachter Fluss" transportiert fast 2,5 Million Kubikmeter Wasser täglich. Es fließt durch ein unterirdisches Netzwerk von Pipelines vom Nubischen Sandstein-Aquifer in der Großen Sahara zu den Städten an der Küste. Die Distanz reicht über 1.600 Kilometer. Damit wird 70 Prozent allen Süßwassers in Libyen beschafft. Auf dem Photo rechts siehst du das Pipeline System auf einer libyschen 20 Dinar Note.