Antananarivo, die Hauptstadt von Madagaskar

Die Hauptstadt Antananarivo liegt in der Mitte der Insel, im Akaratra Gebirge. Auf der Karte findest du die Stadt in dem gelb markierten Feld. Der Name Antananarivo bedeutet Die Stadt der Tausend. Sie wurde etwa 1625 am Lac Anosy gegründet und wurde später Hauptstadt der Könige von Merino. Antananarivo erstreckt sich über mehrere Hügel. Kleine Steinhäuser stehen neben traditionellen Häusern aus Tonziegeln und verleihen der Stadt den Flair aus den Gründerzeiten.Über der Stadt thront der Palastkomplex Rova von Antananarivo aus dem 17. Jahrhundert. Er war einst das Zentrum des Merina-Königreiches und umfasst Holzhäuser und königliche Gräber. Der rosafarbene Barockpalast Andafiavaratra befindet sich im nahe gelegenen Viertel Haute Ville. Jacaranda-Bäume umgeben den herzförmigen Anosy-See im Stadtzentrum.


                              Antananarivo Madagaskar (c) Lemurbaby

 

Vom Lac Anosy aus führen unendlich viele Treppen und verwinkelte Gassen in die verschiedenen Viertel. Den Mittelpunkt der Stadt bildet die von Arkaden gesäumte gesäumte „Avenue de L’Indépendence“ im Stadtteil Analakely. In den kleinen Restaurants und Straßenküchen werden frisch zubereitete Speisen, Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch angeboten. Zusammen mit dem Stadtteil Tsaralalana bildet Analakely die sogenannte Unterstadt. Auch der Bahnhof und der große Marktplatz liegen in unmittelbarer Nähe zur „Avenue de L’Independance“. In der Oberstadt befindet sich der Bereich des weitläufigen Präsidentenpalastes sowie die Banken- und Einkaufsviertel der Stadt.

 

                           

 

Antananarivo besitzt zahlreiche Märkte, neben Gemüse- und Lebensmittelmärkten gibt es eigene Kunstmärkte, Blumenmärkte und einen großen Büchermarkt. Der größte Markt ist der „Zoma“, er liegt an der „Avenue de L’Independance“. „Zoma“ bedeutet „Freitag“, denn früher durften die Bauern freitags hier ihr frisches Obst und Gemüse verkaufen. Jeden Freitag werden überall in der Stadt Märkte abgehalten, auf denen neben Gemüse, Fisch und Obst die heimischen Gewürze, Heilkräuter, Edelsteine, Kleider und Küchengeräte angeboten werden.

                          

Sehenswert ist der der Zoologisch-Botanische Garten. Im dortigen Museum der Academie kann man Skelette von ausgestorbenen Tieren bewundern, besonders von prähistorischen Lemurenarten. Auch Informationen über die verschiedenen ethnischen Gruppen mit ihren unterschiedlichen Bräuchen und Kulturen findet man hier im Museum. Im Tierpark kann man noch fast alle lebenden endemischen Tierarten finden. Über 20 Lemurenarten, wie z.B. das seltene Fingertier, Krokodile, Chamäleons, Schildkröten und verschiedene nachtaktive Tiere können hier hautnah beobachtet werden. Neben den Säugetieren besitzt der Tierpark auch zahlreiche Vogel- und Insektenarten. 

Viel besucht wird das Piratenmuseum, in dem du eine Menge über Piraten entdecken kannst, denn sie lebten lange auf Madagaskar und haben hier sogar eine eigene Republik gegründet. Du kannst den Piraten über den Indischen Ozean bis zur Karibik folgen und die Geschichte von William Kidd und anderen bekannten Piraten erkunden. Das Museum befindet sich in der „Rue de Liege 103“ im Stadtteil Tsaralalana.

 Heute zählt Antananarivo 1,9 Millionen Einwohner.

 
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Die Slums von Antananarivo

Armenviertel umgeben die Stadt. In den Hütten aus Lehm, Sperrholz und Blech leben Familien, Jugendliche und Kinder. Sie alle hat die Hoffnung auf ein besseres Leben in die Stadt gelockt. Die Hütten haben meist nur einen Raum, den sich vier, fünf oder mehr Menschen teilen. Das wirkliche Leben findet auf der Straße statt, hier wird gehandelt, getauscht, gestritten und Musik gemacht. Die meisten Straßen sind nicht asphaltiert, es gibt keine Kanalisation. Toiletten? Fehlanzeige. Die Bewohner leben meist von Dienstleistungen aller Art wie Wäschewachen und Schuhe putzen, sie sortieren Müll und machen Botengänge. Sie sind in Kleinbussen, Rikschas und Ochsenkarren unterwegs. Wenn sie es schaffen, eine bessere Arbeit in den Fabriken oder auf dem Bau zu ergattern, dann verlassen sie meist den Slum und suchen sich eine Wohnung in den Randbezirken.