Schule und Bildung

Schule in Marokko (c) Dmitri Markine

Etwa die Hälfte aller marokkanischen Kinder besucht eine Vorschule. Meist sind dies Koranschulen, in denen die Kinder den Koran auswendig lernen, sie lernen dabei auch etwas Lesen, Schreiben und Rechnen.

Lernen in der Grundschule

In Marokko herrscht Schulpflicht, und fast alle Kinder im Alter von 6 Jahren werden eingeschult. Die Schule ist kostenlos für Kinder zwischen 6 und 15 Jahren. Auch bei einer kostenlosen Schule können arme Eltern sich die Schulmaterialien nicht leisten. Arme Familien sind manchmal dazu gezwungen, ihre Kinder zur Arbeit zu schicken, damit sie die Familie unterstützen können. Das erklärt, warum etwa ein Drittel der Kinder, die älter als 10 Jahre sind, nicht lesen kann. Auf dem Lehrplan stehen dieselben Fächer wie an unseren Schulen: Lesen, Schreiben, Mathe, Geographie, Musik, Sport und Religion. Unterrichtssprache ist Arabisch, erste Fremdsprache ist Französisch. Nach vielen Protesten der Berbervölker wurde seit 2003 auch die Berbersprache Tamazight als Unterrichtsfach eingeführt. Die Schüler tragen weiße und blaue Kittel, die Schuluniform in Marokko. Ein beträchtlicher Teil schließt die Grundschule ab.

Macht die Schule in Marokko Spaß?

In öffentlichen Schulen sind die Klassen proppenvoll, oft sitzen 50 oder mehr Schüler in einer Klasse. Die Schulen sind nicht gut ausgestattet, die Schultoiletten sind rar oder in einem schlechten Zustand.. Auch die Lehrer sind oft nicht gut ausgebildet und überdies werden sie auch noch schlecht bezahlt. So kann ein Großteil der Kinder in der vierten Klasse noch nicht richtig lesen oder mathematische Aufgaben lösen. Eltern, die es sich leisten können, schicken ihre Kinder deshalb auf teure Privatschulen. Denn mit einer schlechten Schulbildung droht die Arbeitslosigkeit. Elternvereine sammeln Geld, um die Ausstattung der Schulen zu verbessern. Viele Eltern gehen auch auf die Straße und demonstrieren für eine Verbesserung der Schulen.

Wie geht es nach der Grundschule weiter?

Mit 12 Jahren verlassen viele Kinder die Schule. Auf dem Land liegt es daran, dass die meisten Kinder in der Landwirtschaft mithelfen müssen. In der Stadt machen immerhin etwa 80 Prozent aller Schüler einen Hauptschulabschluss. Je nach ihren Noten können sie nach drei weiteren Schuljahren das Abitur machen oder sie besuchen eine berufsbildende Schule und erlernen ein Handwerk. Heute besuchen fast so viele Mädchen die Schule wie Jungen.



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