Wirtschaft und Bodenschätze


Mosambik ist ein Agrarland und zählt zu den armen Ländern Afrikas. Fast zwei Drittel der Bevölkerung leben von der Landwirtschaft und der Fischerei. Sie betreiben Feldbau und halten Rinder und Kleinvieh. Nur im Norden des Landes ist Viehhaltung wegen der Verbreitung der Tsetsefliege kaum möglich. Vor allem Mais, Cassava und Erdnüsse werden abgebaut. Die Bauern bearbeiten häufig noch mit traditionellen Geräten ihre Felder. Die Arbeit ist sehr mühsam, und trägt nicht sehr viel ein. Meist reicht es nur für den Eigenbedarf. Was übrig ist, wird auf den Märkten verkauft. Kinder arbeiten meist in der Landwirtschaft der Familie mit. Sie helfen auf den Feldern, hüten das Kleinvieh, holen Wasser und kümmern sich um die kleineren Geschwister. Auf dem Foto links siehst du eine Frau bei der Maisernte.

Die Küstengewässer sind teilweise noch unberührt und sehr fischreich. Die meisten Fischer sind mit einfachen Booten, den traditionellen Daus, unterwegs. Und meist kehren sie mit vollen Netzen zurück. Für den Eigenbedarf reicht es. Doch die großen, internationalen Fangflotten machen den einheimischen Fischern sorge. Sie fischen immer mehr die Fischbestände leer. Mit Land- und Fischereiwirtschaft wird knapp ein Drittel des Bruttoinlandprodukts erwirtschaftet.  Exportiert werden Tabak, Garnelen, Zucker, Baumwolle und Cashewnüsse. Der größte Handelspartner ist das Nachbarland Südafrika. Eingeführt werden Nahrungsmittel, Maschinen, Erdöl und Konsumgüter ebenfalls vor allem aus Südafrika.


                          

Industrie und Bodenschätze

Die reichhaltigen Bodenschätze wie Kohle, Salz, Bauxit, Eisenerze, Gold, Erdgas, Titan, Aluminium sowie Edelsteine sind noch wenig erschlossen. Denn aufgrund der schlechten Infrastruktur werden diese Bodenschätze kaum abgebaut. Bei Maputo gibt es eine Aluminiumfabrik und eine Erdölraffinerie. 2011 wurden vor der Küste riesige Erdgasfelder entdeckt. Immer mehr internationale Konzerne kommen ins Land, um die wertvollen Bodenschätze abzubauen. Leider profitiert die Bevölkerung kaum von den Großprojekten. Zwei Drittel der Mosambikaner verdienen im Durchschnitt etwa 600 Dollar im Jahr. Die meisten besitzen keine abgeschlossene Schulbildung. Sie leben von der Landwirtschaft oder vom Fischfang.

Handwerk und Dienstleistungen

 

Viele Frauen sind im Dienstleistungssektor und in der verarbeitenden Industrie tätig. Sie tragen auch zum Einkommen bei, indem sie Kokosnuss- und Ananaspalmen anpflanzen und auf den Märkten ihre Früchte verkaufen. Auch Kinder tragen oft zum Unterhalt bei. Sie verkaufen selbst gemachten Muschel- und Perlenschmuck an Touristen.

Armut und Kinderarbeit

Seit dem Bürgerkrieg leben mehrere tausend Kinder und Jugendliche auf der Straße. Sie betteln, waschen Autos oder bewachen Parkplätze und verdienen sich damit ein Taschengeld. Manche ziehen auf organisierten Raubzügen durch Geschäfte und Straßencafes. Bekannt wurden die Straßenkinder von Maputo durch das Theater "Teatro Avenida", das von dem Schriftsteller Henning Mankell gegründet wurde. Mit seinen Theaterstücken brachte er den Einheimischen ihre eigene Geschichte näher. Er forderte sie zum Wählen auf und ermutigte sie dazu, Flüchtlinge aus den Nachbarländern zurückzuholen. Er kümmerte sich auch ganz praktisch um die Waisenkinder und finanzierte ein SOS Kinderdorf im Land.

Umweltschutz

Mangroven mit typischenStelzenwurzeln (c) Überraschungsbilder.

 

Mosambik zählt zu den wenigen Ländern, in denen der Umweltschutz in der Verfassung verankert ist. Denn unter dem langen Krieg haben Umwelt und Natur stark gelitten. Viele Landbewohner flohen in die Städte, die Waldgebiete wurden rigoros abgeholzt, um neuen Wohnraum zu schaffen. Dabei wurden auch die Mangrovenwälder zerstört, die die Küste vor den hereinbrechenden Fluten des Indischen Ozeans schützen.

 

Schon gewusst? Die Umweltschützer stehen in Mosambik vor einer weiteren großen Aufgaben. 40 Prozent der Landfläche sollte für den Anbau der Jatropha Pflanze genutzt werden. Wozu dient die Pflanze? Ernährt sie Menschen oder kann man damit Tiere füttern? Leider nein! Aus ihr wird Bio-Diesel gewonnen. Umweltschützer warnten davor, dass mit der Monokultur viele Arten aussterben würden. Sie konnten durchsetzen, dass heute nur ein Teil der Fläche für den Jatropha-Anbau genutzt werden darf.