Wirtschaft und Bodenschätze

 

Namibia zählt zu den reicheren Ländern im südlichen Afrika. Nur Südafrika und Botswana sind wohlhabendere Länder. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen beträgt umgerechnet 120 EUR pro Monat. Die Mehrheit der Bevölkerung muss jedoch mit weitaus weniger Geld auskommen. Denn rund ein Drittel der Namibianer ist arbeitslos. Das ist für viele Familien schlimm, denn es gibt keine Arbeitslosenunterstützung. Die meisten Menschen mit einer guten Ausbildung versuchen im öffentlichen Dienst unterzukommen.  Denn die Arbeitsplätze sind sicher und werden gut bezahlt. Etwa 80.000 Menschen sind hier beschäftigt. Die Personalausgaben verzehren fast die Hälfte des Staatshaushalts.

Landwirtschaft

Der zweitwichtigste Wirtschaftssektor ist die Landwirtschaft. Zwar steuert sie nur einen geringen Teil zum Bruttosozialprodukt bei, jedoch arbeitet hier fast die Hälfte aller Namibianer. In Namibia ist das Wasser knapp, daher findet man Ackerbau lediglich im Otavi Dreieck, in Mariental am Hardap Stausee und entlang des Oranje Flusses im Süden.  Es gibt rund 4000 Farmen. Die großen Farmen gehören meist weißen Bauern. Sie betreiben Rinder- und Schafzucht. Fleisch und Leder werden nach Südafrika exportiert. Im Norden finden sich viele kleine Landwirte, die Rinderzucht betreiben und vor allem Hirse und Mais anbauen.  Wildfarm, Jagdfarm oder Gästefarm. Daher sind auf diesen Farmen auch zahlreiche Wildtiere zu sehen wie Zebras, Antilopen, Wildschweine, Kudus oder Springböcke.


Fischerei

Swakopmund (c) Brian McMorrow

Der Fischfang spielt eine große Rolle in Namibia. Die namibischen Gewässer sind sehr fischreich. Sie waren in den 70er Jahren durch ausländische Fangflotten illegal überfischt worden. Namibia hat daraufhin eine 200-Seemeilen-Zone eingerichtet, die nur von namibischen Unternehmen befischt werden darf. Seitdem hat sich Namibias Fischerei zu einem wichtigen Wirtschaftszweig mit guten Wachstumsraten entwickelt. Über 15 000 Menschen leben vom Fischfang, vor allem in Walvis Bay und Lüderitz. Es werden auch Fischkonserven produziert. Der überwiegende Teil der Fänge wird nach Spanien und Japan exportiert.

Bergbau und Bodenschätze

 

Namibia ist Afrikas viertgrößter Produzent von Mineralien und Diamanten.Aus dem Bergbau erzielt das Land den Großsteil seiner Einkünfte. Hier wird rund ein Fünftel des Buttosozialprodukts erwirtschaftet. Namibia zählt zu den rohstoffreichsten Ländern in Afrika. Es besitzt eine große Vielfalt an Mineralien, die zum Teil ausschließlich in Namibia vorkommen. Abgebaut werden vor allem Diamanten, Uran, Gold, Silber, Zink, Kupfer, Blei, Zinn, Marmor und Granit sowie Halbedelsteine. Nahezu die Hälfte der Exporteinnahmen im Bergbau werden allein durch Diamanten erzielt. Rechts siehst du einen großen Dioptas Edelstein von tiefgrüner Farbe.

Wo viel Bergbau betrieben wird, findet sich meist ein gut ausgebautes Schienennetz. Das Schienennetz Namibias stammt noch aus der deutschen Kolonialzeit. Es verbindet alle größeren Orte Namibias und ist aus dem Güterverkehr nicht mehr wegzudenken.

Tourismus

Die Tourismusbranche ist der drittwichtigste Faktor für die Wirtschaft von Namibia. Touristen unternehmen oft eine mehrwöchige Reise durch Namibia, um die landschaftlichen Höhepunkte zu besuchen. Zu den Highlights gehören der Etosha-Nationalpark mit seiner vielfältigen Flora und Fauna, die Dünen von Sossusvlei, der Fishfluss-Canyon, der Namib-Naukluft-Nationalpark, Twyfelfontein mit seinen Felsmalereien von steinzeitlichen Kulturen, eine Pirsch auf der Suche nach den Wüsten-Elefanten im  Nordwesten und der Skeleton Coast National Park.