Tiere und Pflanzen

 

Nigerias Tierwelt war einstmals sehr artenreich. Doch durch die intensive Besiedelung und die Vernichtung großer Regenwaldgebiete sind viele Tierarten verschwunden. In den Trockensavannen im Norden leben zahlreiche Antilopenarten, Hyänen, Schakale, zahlreiche Raubvögel wie Geier, Bussarde und Adler. In den trockenen Böden finden sich viele Skorpionarten und unzählige Käfer und Krabbeltiere.

                          

Vor 200 Jahren konnte man in den Savannen noch Herden von Rhinozerossen, Giraffen, Elefanten und andere Wildtiere beobachten. Um die Tierwelt zu schützen, wurden Nationalparks geschaffen. Die größten Parks sind der Kainji-Nationalpark und der Yankari-Nationalpark. Über 50 verschiedene Säugetierarten, wie Löwen, Büffel, Giraffen, Nilpferde, Antilopen sowie Krokodile und mehr als 300 unterschiedliche Vogelarten sind in den Nationalparks heimisch.

Wildtiere in der Sahelzone

Dorkagazellen leben in Nordafrika und in der Sahelzone

In der Sahelzone sind Gazellen, Hyänen und Wildhunde, Chamäleons, Schlangen und Skorpione beheimatet. An den Ufergebieten des Niger nisten sehr viele Vogelarten, zahlreiche Nilpferde und massenhaft Krokodile machen die Ufer unsicher. Vor allem Krokodile rotten sich zu kampfeslustigen Rudeln zusammen und verteidigen ihr Revier gegen Rivalen und auch gegen Menschen.

Einheimische Vögel und Zugvögel

Gartenrotschwanzvögel überwintern in der Sahelzone

Die Vogelwelt in Nigeria ist einzigartig. Milane, Wiedehopfe, Papageien und Rotspechte kann man beobachten. Auch majestätische Flamingos, Eisvögel und faule Pelikane bevölkern die Küsten und Flussufer. Es gibt viele Raubvögel wie Geier, Falken und bunte Nashornvögel. Die Zugvögel, die über die Sahara nach Zentralafrika fliegen, machen an den Flussufern Rast. Denn Nigeria ist "reich" an den verschiedensten Insekten. Am Niger überwintern einige unserer Singvögel wie der Gartenrotschwanz, Nachtigall, Mauersegler und Schwalbe. Als erste kommen die Mauersegler Ende August an. Sie fliegen 4 000 km und mehr, um zu ihren Winterquartieren zu gelangen. Sie reisen meist während der Nacht, tagsüber rasten sie und suchen nach Nahrung. Zu den Langstreckenziehern zählen Kuckuck, Weißstorch und Küstenschwalbe.

 

Große Wildtiere der Savanne

Die großen Wildtiere sind in Nigeria selten geworden. Nur hin und wieder kannst du Elefanten, Löwen, Nashörner, Büffel, Giraffen, Zebras, Gnus und Antilopen entdecken. Immer mehr Savannengebiete gehen durch Feldanbau verloren, so dass die Großtiere in Nigeria keinen Lebensraum mehr haben. Vor allem für Elefanten gilt, dass sie weite, zusammenhängende Wanderwege benötigen, die es kaum mehr in Nigeria gibt. Hinzu kommt, dass die Bauern Elefanten vertreiben, denn im Nu fressen sie in einer Nacht ein ganzes Feld leer. 

Bewohner des Regenwaldes

Junger Gorilla im Regenwald von AfrikaIm Regenwald leben Leoparden, Panther, zahlreiche Schlangen, Schimpansen, Meerkatzen, Paviane und viele Vögel und Insekten. An den Ufern des Niger leben zahlreiche Flusspferde. Manche halten sie für die gefährlichsten Tiere Afrikas. Mit ihren spitzen Zähnen verletzen sich die Männchen gegenseitig, wenn sie um ihr Revier kämpfen. Aber auch Menschen sind bedroht, wenn sie sich zu weit in ihre Reviere vorwagen. Dann bringen Flusspferde schon mal ein Boot zum Kentern Am Niger kannst du afrikanische Büffel beim Flussbad beobachten, aber Vorsicht, Büffel sind klug und sehr launisch. Man sollte ihnen nicht zu nahe kommen. Denn sie sind auf jeden Fall schneller als Menschen und bei weitem stärker.

Flussbewohner

Zitterwels

Ein besonders ungewöhnlicher und gefährlicher Fisch im Niger ist der Zitterwels. Mit starken Stromschlägen erlegt er seine Beute. Der Zitterwels wird bis zu 122 cm lang und bis zu 20 kg schwer. Er ist flach und hat auffällige Barteln. Was ihm fehlt? Er hat keine Schuppen und keine Rückenflosse. Offenbar braucht er die nicht, denn er hält sich gerne in Ufernähe auf, im trüben Gewässer zwischen Wurzeln und Felsen. Der Zitterwels ist ein Strom-Junkie. Woher bezieht er die Elektrizität? Er besitzt stromerzeugende Muskeln, die sich direkt unter der Haut befinden und den ganzen Körper durchziehen. Wieso steht er dann nicht selbst den ganzen Tag unter Strom? Diese Muskeln liegen auf einer stromabweisenden Hautschicht, so dass die Stromstösse nur die Beute zu spüren bekommt. Clever ausgedacht von der Evolution, aber ob das fair ist? Der Zitterwels kümmert sich nicht darum, seine Fähigkeit dient ihm zum Überleben. Er kann übrigens jede Muskelschicht separat elektrisch aufladen und einsetzen. Phänomenal! Er erreicht an jedem Muskelpunkt zwischen 350 - 450 Volt. Schon ab 320 Volt Stromschlag kann ein Mensch bewußtlos werden, daher müssen sich auch Menschen vor diesem Elektrizitätsfreak in acht nehmen.

Schon gewusst? Zitterwelse sind nicht nur für kleine und größere Fische gefährlich, auch Menschen müssen sich in acht nehmen vor seinen starken Stromschlägen.