Bwanji (sprich Bwan-jj), willkommen in Sambia, im wilden Herzen von Afrika!
Im Land des Sambesi kannst du den Fluss mit einem Ausflugsdampfer erkunden, Elefanten beim Baden beobachten, Krokodile entdecken und viel über das ursprüngliche Afrika erfahren!
Sambia liegt fast in der Mitte des afrikanischen Kontinents, deshalb wird es das wilde Herz von Afrika genannt. Sambia verbindet südliches und östliches Afrika. Es ist von vielen Ländern, genau acht an der Zahl, umgeben: Tansania, Mosambik, Angola, die Demokratische Republik Kongo, Simbabwe, Namibia, Malawi und Botswana.
Landschaften
Sambia ist ein sehr schönes, abwechslungsreiches Land mit tropischen Wäldern und weiten Savannen. Der größte Teil besteht aus fruchtbaren Hochebenen, die von tiefen Tälern durchzogen werden. Die höchste Erhebung Sambias bilden die Mafinga Hills. Das Gebirge im Nordwesten Sambias zieht sich über eine Länge von etwa 100 Kilometern. Der Mafinga ist mit 2.300 Metern der höchste Gipfel des Gebirges. Sambias wird geprägt von seinen zahlreichen Flüssen und Seen. Manche nennen es das Land der Wasserfälle, denn es gibt zahlreiche kleine und große Wasserfälle.
Der Sambesi bildet im Süden die natürliche Grenze zu Simbabwe mit dem riesigen Kariba Stausee. Er versorgt die beiden Länder mit Strom. Der Kongo fließt durch den Norden von Sambia. Von den beiden großen Flüssen zweigen viele kleinere Nebenflüsse ab, die für fruchtbaren Boden sorgen. Im Westen des Landes erstreckt sich die Halbwüste Kalahari, die bis nach Botswana reicht. In Sambia herrscht ein tropisches Klima mit zwei Trockenzeiten und einer Regenzeit. Die Regenzeit reicht von Dezember bis April. In dieser Zeit wird es bis zu 38 Grad heiß. Während der Trockenzeit ist es kühler.
Der Sambesi – die Lebensader im südlichen Afrika
Sambia hat seinen Namen vom Sambesi. Der viertgrößte Fluss Afrikas entspringt im Hochland von Sambia. Auf der Karte oben rechts kann du den Verlauf des Flusses sehen. Der Sambesi wird von den Einheimischen „donnernder Fluss“ genannt, da er in seinem Lauf viele Wasserfälle passiert. Die bekanntesten sind die Victoriafälle. Man hört das Donnern der Wassermassen noch in einer Entfernung von 30 Kilometern. Der Sambesi stürzt über eine Länge von fast zweitausend Meter in die Tiefe. Der Sambesi ist streckenweise nicht schiffbar. Deshalb gibt es viele Straßen und eine Eisenbahnlinie, die Sambia mit den Häfen in Tansania, Angola und Mosambik verbinden. Sieh mal genau auf das Foto rechts, erkennst du den Elefanten, der durch den Sambesi schwimmt?
Tierwelt
Entdeckst du das Blattinsekt auf dem Foto? Es tarnt sich als Blatt und täuscht damit seine Fressfeinde. An den Ufern des Sambesi sind auch zahlreiche andere Lebewesen fast unsichtbar. Nahe der Quelle des Sambesi säumen tropische Wälder die Ufer. Hier findest du Chamäleons, Gabunvipern, grüne Meerkatzen und eine Vielzahl von bunten Vögeln, Schmetterlingen und Insekten. Am Unterlauf des Flusses kann man eines der üppigsten Feuchtgebiete Afrikas bewundern. Hier brüten Scharen von Wasservögeln. Der Fischadler kommt häufig vor und ist auf der Flagge von Sambia verewigt.
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Lusaka
Lusaka ist die Hauptstadt Sambias mit über einer Million Einwohnern. Sie bildet das politische und wirtschaftliche Zentrum. Lusaka liegt im Süden des Landes auf einem über 1 000 Meter hohen Plateau. Das Zentrum der Stadt ist von großen und modernen Hochhäusern geprägt. Viele Versicherungen, Banken und andere Unternehmen haben sich im Zentrum niedergelassen. Auch viele Industriebetriebe sind in Lusaka angesiedelt. An den Rändern leben die Arbeitslosen und Armen in einfachen Hütten. Zu den besonderen Attraktionen der Stadt zählen die zahlreichen Museen, das Freiheitsdenkmal und die bunten Märkte. In der Nähe der Stadt befindet sich der größte internationale Flughafen Sambias.
Völker und Sprachen
In Sambia leben etwa siebzig verschiedene Bantu-Völker. Ganz schön viel für ein Land. Doch alle leben friedlich zusammen. Die meisten Völker sprechen ihre eigene Sprache oder einen Dialekt. Englisch ist die Amtssprache Sambias. Englische Missionare versuchten, die einheimische Bevölkerung zum christlichen Glauben zu bekehren. Seitdem sind etwa die Hälfte der Bevölkerung Christen. Doch die übrigen Sambier sind ihrem afrikanischen Glauben treu geblieben. Schon die Kinder werden mit den alten Traditionen vertraut gemacht und in die religiösen Riten eingewiesen. Musik spielt dabei eine große Rolle. Kinder lernen schon mit vier oder fünf Jahren, die Trommel zu spielen. So können sie bei diesen Festen mit den erwachsenen Musikern mitspielen. Afrikanische Kinder essen gerne Nshima, eine Art Porridge aus Maismehl.
Schon gewusst? Beim Volk der Tumbuka im Osten Sambias gelten Mäuse als besondere Delikatesse. Sie werden gekocht und dann am Feuer getrocknet. Mäuse werden immer mit Shima serviert.
Schulen
Die Schulen in Sambia sind an das englische Schulsystem angepaßt. Für die Primary School gilt Schulpflicht. Auf dem Lehrplan stehen dieselben Fächer wie auf deinem. Die Schüler müssen Schuluniform tragen. Die Eltern müssen zwar kein Schulgeld bezahlen. Aber für Schulkleidung und Unterrichtsmterial sind die Kosten hoch. So kommt es, dass trotz Schulpflicht nicht alle Kinder zur Schule gehen. Ab dem Wechsel in die Secondary School fällt Schulgeld an, durchschnittlich etwa 30 Euro im Monat. Viele Eltern verdienen zu wenig, um für alle Kinder das Schulgeld aufzubringen. So kommt es, dass viele Mädchen in Sambia keinen Abschluß machen und auch nicht weiterführende Schulen besuchen.
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Was Kinder in Sambia spielen
Die Sambier sind eine fußballbegeisterte Nation. Fast alle Jungs spielen in ihrer Freizeit Fußball. Oft siehst du in Sambia auch Kinder, die mit einem Reifen spielen. Die Kinder nennen das Spiel Ichingelele, dazu braucht man nur einen Stock und einen Reifen. Es ist gar nicht so einfach, den Reifen mit dem Stock schnell vorwärts zu bewegen. Aber die Kinder sind sehr geschickt und machen richtige Wettbewerbe. Jungs auf dem Land üben sich schon früh in Ringkämpfen oder in Kämpfen mit Stöcken. Sie präparieren Stöcke aus hartem Holz und kämpfen damit wie mit Schwertern. Manchmal geht es richtig zur Sache und dann kommt es schon mal zu ernsthaften Verletzungen.
Wirtschaft und Bodenschätze
Der Großteil der Einwohner Sambias arbeitet in der Landwirtschaft. Doch der Bergbau nimmt immer mehr zu. Im Land gibt es viele Bodenschätze, welche für die Wirtschaft von großem Nutzen sind. Zu den Bergbauprodukten zählen vor allen Dingen Kupfer und Kobalt. Rund ein Drittel des gesamten Kupfervorkommens der Erde ist in Sambia zu finden. Auch Zinn, Blei und andere Bodenschätze werden abgebaut. Daneben spielen der Tourismus, der Dienstleistungssektor und Kommunikation eine immer größere Rolle in der Wirtschaft des Landes. Rechts siehst du einen Markt in Lusaka, hier werden getrocknete Fische angeboten.
Sehenswürdigkeiten von Sambia
Die Victoriafälle sind für jeden ein Erlebnis, der das südliche Afrika bereist. Die Stadt Livingstone in der Nähe der Victoria Falls Bridge bildet den Ausgangspunkt für eine Safari zu den berühmten Wasserfällen. Die Victoriafälle - auf dem Foto links - zählen heute zum Weltnaturerbe der UNESCO. In den zahlreichen Nationalparks kann man die reiche Tierwelt des südlichen Afrika kennenlernen. Der Kafue-Nationalpark im Süden des Landes ist Heimat für viele und seltene Vogelarten. Auch der Lochinvar-Nationalpark ist bekannt für die Vogelartenvielfalt. Im South-Luangwa-Nationalpark kann man große Wildtiere beobachten wie Giraffen, Löwen, Elefanten, Büffel, Antilopen oder auch Wildhunde.
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Feiertage und Feste
Neben christlichen Feiertagen, Neujahr und dem Afrika Tag am 24. Mai feiern die Völker Sambias viele und sehr verschiedene, traditionelle Feste. Es gibt Ahnenfeste, Erntedankfeste und Feste, in denen die alten Traditionen gefeiert werden. Zu den bekanntesten Festen gehört Kazanga. Dieses Fest wird zwischen Juni und August gefeiert, es zählt zu den ältesten Traditionen Sambias. Hier lernt man die alten Bräuche der Bantu Völker kennen und kann ihre Musik und ihre Tänze bewundern. Etwa um Ostern herum wird das Kuomboka gefeiert, das berühmteste Festival Sambias. Es handelt sich dabei um die zeremonielle Wanderung des Lozi-Königs von der trockenen Region bei Lealui zur feuchteren nach Limulunga. An diesem Tag wird der König Mwata Kazembe XVII von Sambia, der festlich wie ein Botschafter gekleidet ist, von Hunderten von Helfern in sein neues Domizil gebracht.
Geschichte von Sambia
In prähistorischer Zeit waren die die Buschleute in Sambia beheimatet. Die Malereien am Kifubwa Felsen bei Solwezi stammen von den San. Zur Zeit der afrikanischen Völkerwanderung wurden sie von den Bantuvölkern vertrieben. Die Bantu waren Bauen und Viehhirten und begannen das Gebiet rund um den Sambesi zu besiedeln. Dazu zählten die Ndbele, Shona oder Tonga. Die Bevölkerung wuchs, Dörfer und Städte entstanden. Um das zehnte Jahrhundert nach Christus begannen die Bantuvölker bereits Handel mit den Arabern zu treiben. Gehandelt wurde mit Elfenbein, Gold und auch mit Kupfer. Rechts im Bild siehst du eine Yombe Skulptur.
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Sambia heute
In den neunziger Jahren gab es in Sambia die ersten freien Wahlen. Seitdem befindet sich das Land auf dem Weg zu einer Demokratie. Einst zählte Sambia zu den ärmsten Ländern Afrikas. Doch das Land konnte seine Wirtschaftsleistung verbessern und das Einkommen der Bevölkerung wuchs. Das liegt an der politisch stabilen Lage.
Kinderrechte in Sambia
Die wichtigste Aufgabe der Regierung besteht heute darin, die Bildungsmöglichkeiten für Kinder zu verbessern. Leider kämpfen die Menschen mit den Folgen der Aids Epidemie. Viele Kinder haben ihre Eltern verloren. Die meisten leben bei Verwandten oder müssen sich alleine durchschlagen. Sie arbeiten auf den Märkten, helfen beim Fischfang oder in der Landwirtschaft. Auch versucht die Regierung, die Berufsausbildung der Jugendlichen zu verbessern. Es gibt so viele Grundbedürfnisse, dass die Bekämpfung der Armut für die meisten Menschen mehr zählt als die Erfüllung der Kinderrechte.
Geschichten aus Sambia
Aus Sambia sind viele Märchen bekannt. Die Märchen und Legenden der Bewohner erzählen davon, wie wichtig Wasser für alle ist. Die Geschichte Elefant und Regen handelt vom Kampf um das kostbare Wasser.
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