Schulen in Senegal

Etwa vierzig Prozent der Senegalesen sind Analphabeten. Die Regierung hat viel unternommen, um Anschluss an die westliche Bildung zu bekommen. Daher kommt es, dass heute die Schule bis zum Alter von 16 Jahren verpflichtend und kostenlos ist. Doch nur langsam verbessert sich der Bildungsstand in der Bevölkerung. Das hat verschiedene Gründe. Senegal ist ein islamisch geprägtes Land. Gleichzeitig stand Senegal lange Zeit unter französischer Kolonialherrschaft. Was bedeutet das für die Schüler im heutigen Senegal?  In Senegal gibt es staatliche Schulen und Koranschulen. Die Mehrzahl der Schulen sind autoritär geführt. An staatlichen Schulen tragen die Kinder eine Schuluniform, siehe links im Bild. Körperliche Züchtigung ist normal. Die meisten Väter und Mütter finden es in Ordnung, dass ihre Kinder geschlagen werden. Auch die Schulen der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich sind autoritär geprägt. Auswendiglernen ist wichtiger als selbständiges Denken. Das Gleiche gilt für die verbreiteten Koranschulen. Die Schulen sind ein Abbild der senegalesischen Gesellschaft, die hierarchisch und konservativ ist.

Bei Prüfungen müssen die Schüler genau wiederholen, was der Lehrer sagte. Was zählt, ist Wohlverhalten. Viel Nachfragen ist nicht erwünscht. Kritische Schüler gelten schnell als Störenfriede. Schulstrafen sind häufig, sie bestehen darin, dass man zum Beispiel am nächsten Tag nicht am Unterricht teilnehmen darf. Eine Strafe kann auch darin bestehen, eine halbe Stunde im Pausenhof unter sengender Sonne Runden zu drehen und dazu ein französisches Lied zu singen.

Koranschule

Die Koranschulen werden nur von Jungen besucht, wie du auch auf dem Foto rechts sehen kannst. Hier steht die religiöse Erziehung und das Lernen des Arabischen im Vordergrund. Die öffentlichen Schulen sind nach dem französischen Schulsystem ausgerichtet. Sie werden von Jungen und Mädchen gemeinsam besucht. Der Lehrplan ist ähnlich wie der an französischen Schulen. Die Unterrichtssprache ist französisch. Nicht ganz einfach für die Schüler, die mit einer afrikanischen Sprache aufgewachsen sind. Sport wird gross geschrieben, jede Schule hat ihre Fußballmannschaft, sportliche Wettkämpfe sind die Höhepunkte im Schuljahr. Eine Schule anderer Art ist das Fischen, das viele senegalesische Jungen von ihren Vätern lernen. Da Hochseefischerei ein gefahrvoller Beruf ist, gibt es viel zu lernen wie Boot bauen und instandhalten, segeln lernen und Wetterbedingungen einschätzen.  Mehr über Schulen in Afrika