Wirtschaft und Bodenschätze

Landwirtschaft und Fischerei

Frau auf dem Weg zum Markt

Etwa vierzig Prozent der Senegalesen betreibt Landwirtschaft. Sie bauen Hirse, Mais und Gemüse an. An den Flüssen wird Reis angebaut. Die meisten können nicht gut davon leben, denn die Böden sind trocken, es gibt häufig Dürren und an den Flüssen herrschen Insektenplagen. Das Leben ist hart, besonders für die Bauern. Die meisten bestellen den Boden noch wie ihre Großväter im Hackfeldbau. Damit erzeugen sie nur geringe Ernten. Wenn der Regen ausbleibt, dann leiden Menschen und Tiere. Die Mehrzahl lebt vom Fischen und dem industriellen Verarbeiten von Fischen. Trotz Überfischung sind die Flüsse und Küsten sehr fischreich. Der Export von Fischen und Fischprodukten gehört zu den wichtigen Einnahmequellen des Landes.

Industrie und Bodenschätze

Senegal besitzt nur wenig Bodenschätze. Phosphate werden abgebaut, die wichtig für den Export sind. Vor allem Indien ist ein Großabnehmer von Phosphaten. Vor der Küste Senegals wurden große Erdölvorkommen entdeckt, die allerdings noch nicht erschlossen sind. Im Südosten des Landes, in der Region von Tambacounda, werden Gold, Eisenerz und Kupfer abgebaut. In den Städten hat sich eine Textilindustrie entwickelt.

Handwerk und Dienstleistung

 

Neben Landwirtschaft und Fischerei arbeiten viele Menschen im traditionellen Handwerk. Zu den traditionellen Handwerken gehört die Holzverarbeitung. Holz findet beim Bau von Häusern, Möbeln und Booten Verwendung. Auch viele Musik- und Kunstgegenstände werden aus verschiedenen lokalen Holzarten hergestellt. Tischlerarbeiten werden zumeist mit Werkzeug und alten Maschinen ausgeführt. Bei der Weiterverarbeitung von Holz fehlt es an modernen Maschinen. Dazu gehören z. B. Bohr- und Schleifmaschinen. Löcher werden noch mit alten Handbohrern gebohrt. Schleifarbeiten finden mit Schleifklötzen von Hand statt. Auf dem Foto links siehst du einen Schreiner und seine Werkzeuge.

Tourismus

Seit einigen Jahren versuchen die Senegalesen, den Tourismus auszubauen. Da die Strände sehr schön und die Windverhältnisse güngstig sind, kommen immer mehr Surfer an die Küsten von Senegal. 

Ist Senegal ein wohlhabendes Land?

Senegal ist wirtschaftlich eines der stabilsten Länder in Westafrika. Profitieren davon auch die Bewohner? Laut Schätzung der Weltbank verfügen die Menschen in Senegal über ein jährliches Durchschnittseinkommen von umgerechnet knapp 2.500 US Dollar. In den vergangenen Jahren wuchs die Wirtschaft um mehr als 6 Prozent, doch verdienen daran in erster Linie ausländische, vor allem französische Konzerne. Sie reinvestieren ihre Gewinne nicht, und es gibt keine nennenswerte eigene Industrie. Daher bekommen viele junge Leute vom Aufschwung kaum etwas mit.


Kinderarbeit

Auf dem Land gilt es als selbstverständlich, dass Kinder in der Landwirtschaft mithelfen, die kleinen Geschwister beaufsichtigen und sich um das Kleinvieh kümmern. Auf den Märkten erledigen die Kinder Hilfsarbeiten. Sie ziehen als Schuhputzer, Erdnußverkäufer oder Wasserverkäufer durch die Städte. Leider gibt es Kinder, die von älteren Kindern oder Betreuern zum Betteln geschickt werden. In den Koranschulen kommt es immer wieder vor, dass die Marabouts ihre Schützlinge nach dem Unterricht zum Betteln auf die Straße schicken. Sie sollen einen bestimmten Betrag erbetteln. Wenn sie mit weniger zurückkehren, werden sie bestraft. Nach Human Rights Watch sind etwa 50 000 Kinder vom Zwangsbetteln betroffen.