Geschichte der Seychellen

 

Vasco da Gama auf seiner Erkundungsfahrt nach Afrika (c) LibraryofCongress

Auf den Seychellen gab es keine Ureinwohner. Vermutlich hatten arabische Händler das Inselreich als erste entdeckt, aber sie besiedelten die Inseln nicht. Der erste Europäer, der die Seychellen erkundete, war Vasco da Gama. Er betrat 1502 mit seiner Mannschaft unbewohntes Gebiet. Drei Jahre danach war Seychellen auf europäischen Seekarten eingetragen. Erst 133 Jahre später kamen weitere europäische Seefahrer auf die Inseln. Der Gouverneur der damaligen französischen Kolonie Mauritius schickte eine Expedition auf die Seychellen. Zu seinen Ehren erhielt die Hauptinsel Mahé seinen Namen.

Die Seychellen werden von Frankreich kolonisiert

Seychellen auf einer Zeichnungaus dem 19. Jahrhundert (c)  Künstler unbekannt Botanisches Museum Berlin

Eine französische Expedition nahm die Inselgruppe im 18. Jahrhundert in Besitz. 1770 wurde Seychellen offiziell eine Kolonie von Frankreich. Weiße Siedler kamen mit Sack und Pack und besetzten die fruchtbarsten Gebiete auf der Insel. Auf die einheimische Bevölkerung nahmen sie keine Rücksicht. Sie kultivierten das Land und beschafften sich für die Feldarbeit Sklaven vom Festland. In den folgenden 40 Jahren besiedelten sie mehrere Inseln.

Franzosen und Briten wetteifern um die Seychellen

Der Uhrenturm in Victoria wird aufgebaut (c) unbekannt gemeinfrei

Der Besitz der Inseln war wichtig für die Seewege nach Indien. Wer hier Häfen und Handelsposten besass, hatte einen unschätzbaren Vorteil im Handel mit Indien. Aus diesem Grund begann ein Wettlauf zwischen Briten und Franzosen um die Seychellen. Im 19. Jahrhundert wechselte auf den Seychellen sieben Mal die Macht zwischen französischer und englischer Flagge. 1811 gewannen die Briten die Oberhand. Als Zeichen ihres Sieges gründeten sie die heutige Hauptstadt Victoria. Eine ihrer ersten Amtshandlungen war das Aufstellen eines Uhrenturmes. Alle in der Stadt sollten sich an die Arbeitszeiten der neuen Herrscher halten. Die Briten zwangen die Einheimischen zur Arbeit auf ihren Plantagen und beuteten ihre Arbeitskraft rücksichtslos aus. Erst 1835 wurde die Sklaverei abgeschafft. Auf dem Foto links siehst du den Aufbau des Uhrenturms.

Der Kampf um die Unabhängigkeit

Uhrenturm auf den Seychellen (c) Henning Leweke CC BY SA 2.0

 

Die Zeit der britischen Kronkolonie währte über siebzig  Jahre. Durch Steuern und Zwangsabgaben verarmten die Inselbewohner immer mehr. Ihr Unmut wuchs, und 1963 gründeten sie ihre erste Partei, um sich gegen die Fremdherrschaft zu wehren. Doch erst im Jahr 1976 gelang es den Seychellois, ihre  Unabhängigkeit zu erstreiten. Der alte Uhrenturm - rechts im Bild - steht heute noch in Victoria. Er wurde restauriert und erinnert als Mahnmal an die Zeiten der Fremdherrschaft.

Geschichten und Legenden

Jean Francois Houdoul (c) MuseeciotadenDer „Schatz von Labuse“ geht auf die Zeit des legendären französischen Korsaren Olivier le Vasseur zurück. Man nannte ihn "Bussard". Seine sagenhaften Schätze sollen noch irgendwo auf einer Insel der Seychellen verborgen sein. Vor allem wird die Insel Moyenne als möglicher Standort des Schatzes genannt. Die Legende lockt seit hundert Jahren Schatzsucher aus aller Welt auf die Inseln. Gefunden hat aber noch keiner den Schatz.

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