Die Republik Seychellen heute

 

Nachdem die Seychellen unabhängig wurden, bildeten die Politiker eine Republik. Kurz danach gab es einen Putsch. Denn die Regierung war den Bewohnern zu autoritär. Auch die nachfolgenden Regierungen waren nicht besser. Sie standen unter dem Einfluss des damaligen Ostblocks, der Sowjetunion. Wieder bildeten sich Oppositionsbewegungen, und ab 1991 begann die Demokratisierung der Seychellen. Mehrere Parteien stellten sich zur Wahl auf. Sie reformierten die Verfassung und verbesserten die Schulen und Bildung. Seit dieser Zeit entwickelten sich auch die ersten Touristenzentren. Heute finden viele Inselbewohner im Tourismus gut bezahlte Arbeiten. Selbst Berufe, mit denen man früher nicht viel Geld verdiente, wie zum Beispiel fischen, sind heute für die Jungen wieder einträglich. Noch eine Zahl: Laut den Indikatoren für menschliche Entwicklung (UNDP) nehmen die Seychellen im weltweiten Vergleich den 46. Platz ein, das ist hoch, und überdies ist das der höchste in Afrika! Darüber hinaus hat die Republik der Seychellen die meisten Milleniums-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen erreicht.

 

Menschenrechte und Kinderrechte auf den Seychellen 

Verglichen mit einigen anderen afrikanischen Staaten werden die Menschenrechte auf den Seychellen geachtet. Ausnahmen gibt es aber auch hier. So ist der Schutz der Arbeitsrechte nur ungenügend gewährleistet. Auch häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder gibt es. Freiheitsrechte wie die Versammlungs-, Presse- und Meinungsfreiheit sind eingeschränkt. Das Hauptproblem die Seychellen ist der Menschenhandel. Die Inseln sind Ursprungs- und Zielland für Menschenhandel und Zwangsarbeit. Hinzu kommt, dass auf den Seychellen die Justiz nicht ganz unabhängig ist. Sie wird von politischen Würdenträgern beeinflusst und gilt als korrupt. Straftaten von Beamten werden meist nicht geahndet. Auch sind die Haftbedingungen in Gefängnissen unzureichend.

 

Wie steht es um die Kinderrechte?

Die Seychellen schneiden im Vergleich zu anderen Entwicklungsländern gut ab, was die Rechte von Kindern betrifft. Das Inselreich trat 1990 der Konvention über die Rechte des Kindes bei. Sicher ist, dass sich seitdem das Bewusstsein für die Rechte von Kindern verbessert hat. Was Gesundheitsvorsorge und vor allem Bildung betrifft, schneiden die Seychellen im Vergleich zu anderen Entwicklungsländern gut ab. Allerdings ist ein Teil der Familien von Armut betroffen. So kommt es, dass Kinder aus armen Familien unterernährt sind. Ältere Kinder tragen schon früh zum Familieneinkommen bei. Es gilt jedoch, dass Kinder unter dem gesetzlichen Mindestarbeitsalter von 15 Jahren nur leichte Arbeiten verrichten dürfen, die ihre Gesundheit, Moral oder Schulbildung nicht gefährden. Kinder unter 18 Jahren dürfen nicht Nachts arbeiten und besonders nicht im Tourismus und in der Gastronomie. Zwar gibt es Ausnahmen von dieser Regel, aber es bedeutet doch, dass diese Regel wichtig und für Kinder und Jugendliche sinnvoll ist.