Völker und Sprachen

Simbabwe toilette

Simbabwe war einst das Shona Reich Groß-Simbabwe. Das bedeutet „Haus aus Stein“. Der Name stammt von den Shona, einem Bantuvolk aus dem Kongobecken. Die Shona bauten in Simbabwe schon vor langer Zeit Häuser aus Stein. Niemand weiß bis heute so genau, woher die Shona früher die Bausteine hatten. Denn in Simbabwe gibt es fast nur Sandböden. Es ist eines der Geheimnisse,  das die Shona bis heute bewahrt haben. Auch heute bewohnen Kinder mit ihren Familien noch ähnliche Steinhäuser wie ihre Vorfahren. Meist sind sie rund, mit einem Strohdach bedeckt und haben nur ein Zimmer. Deshalb schlafen alle Kinder gemeinsam in einem Raum. Links im Bild siehst du Schüler und Lehrer, die gemeinsam ein kleines Steinhaus einweihen. Dessen Zweck: eine Schultoilette! Englisch zählt zwar zu den Amtssprachen in Simbabwe, aber man hört meist die Sprache Shona und Ndebele.

 

Die Shona und die Ndebele leben friedlich nebeneinander

Ndebele Frauen (c) PicmanDie Shona leben vorwiegend von der Landwirtschaft. Sie bauen Mais und Hirse an und züchten Rinder. Rinder spielen im sozialen Leben der Shona eine große Rolle. Die Anzahl der Rinder gilt als Maßstab für Wohlstand. Die Männer bezahlen mit Rindern den Brautpreis. Die Shona Dorfgemeinschaften wurden von einem Häuptling regiert. Er verteilte Land und war für die Rechtssprechung zuständig. Durch die zunehmende städtischen Lebensweise und die moderne Erziehung hat sich diese Tradition verändert. Die Ndebele aus dem Süden sind das zweite, große Volk in Simbabwe. Sie sind bekannt für ihre bunt bemalten Häuser. Das Bemalen ist Sache der Frauen. Sie verbringen Monate damit, ihre Hauswände mit bunten Mustern zu versehen. Dabei helfen sie sich gegenseitig. Die Ndebele Frauen sind auch bekannt für ihren farbenfrohen Schmuck. Um den Hals tragen sie Schmuckringe, die sie nie mehr ablegen, wie die beiden Ndebele Frauen auf dem Foto oben rechts. Ob das bequem ist?

 

Christlicher Glaube und afrikanische Ahnengötter

Ein Zauberdoktor in Simbabwe (c) Hans HillewaertDie Bewohner von Simbabwe sind pragmatisch, was den Glauben betrifft. Durch die Missionare der einstigen britischen Kolonialmacht ist der christliche Glaube weit verbreitet. Etwa die Hälfte besucht die Kirchen des Landes und feiert die christlichen Feiertage. Doch die meisten  pflegen ihre alten afrikanischen Glaubensvorstellungen wie den Ahnenglauben oder das Ausüben von Zauberei. Zauberdoktoren wie der Mann links im Bild sind geachtet und werden häufiger aufgesucht als westlich ausgebildete Ärzte. Sie besitzen ein großes Wissen über die Natur, kennen alle Heilkräuter und wissen, in welcher Dosierung manche Gifte heilsam sind. Sie mischen und verabreichen ihre Kräutermixturen in magischen Ritualen und beschwören dabei die Kraft der Ahnen.

 

Berühmte Persönlichkeit: Albert John Luthuli wurde 1898 in Bulawayo geboren. Er war Politiker, Religionsführer und Stammesführer der Zulu. Außerdem war er Präsident der südafrikanischen Befreiungsbewegung „African National Congress“, des ANC. Für seinen friedlichen Einsatz gegen die Rassendiskriminierung wurde er als erster Afrikaner 1960 mit dem Friedensnobelpreis geehrt.