Wirtschaft und Bodenschätze

Südafrika besitzt von allen afrikanischen Ländern die größte Wirtschaftskraft. Nur Nigeria und Ägypten besitzen eine ähnlich starke Wirtschaft. Südafrika ist reich an Gold, Diamanten und anderen wertvollen Bodenschätzen. Ein gutes Drittel seiner Exporterlöse erzielt Südafrika mit dem Verkauf von Rohstoffen. Wichtig für die Wirtschaft sind noch Finanzen und Banken, Immobilien, das verarbeitende Gewerbe und der öffentliche Dienst.

 

Die Landwirtschaft

Südafrikanische Feldarbeiterinnen

Südafrika ist ein wasserarmes Land mit trockenen Böden. So kommt es, dass nur 11 Prozent des Landes sich für die Landwirtschaft eignen. Das ist nicht viel! Doch die Südafrikaner machen das beste daraus.  Das liegt daran, dass ein Großteil mit künstlicher Bewässerung angebaut wird. Dazu gehören Wein, Obst, Zitrusfrüchte und Gemüse, aber auch Kartoffeln und Getreide. Zu den bekanntesten Weinorten zählen Stellenbosch und Franschhoek. Deutschland gehört zu den größten Importeuren südafrikanischer Weine. Mit diesen Produkten ist Südafrika zum drittgrößten Exporteur für landwirtschaftliche Produkte geworden. Die großen Weinanbaugebiete liegen im Western Cape.

Auch die Viehwirtschaft ist an das Klima und die Bodenbeschaffenheit in den verschiedenen Regionen angepasst. In den Trockengebieten der Karoo wird Weidewirtschaft betrieben. Im Nordwesten werden Ziegen und Schafe gehalten. In den regenreichen Gebieten werden Rinder gezüchtet. Zehn Prozent aller Südafrikaner leben von der Landwirtschaft. Doch die Löhne sind niedrig. Deshalb wandern immer mehr Menschen ab in die Städte, um in den wachsenden Industrien einen Job zu ergattern.

 

Der Bergbau

Südafrika ist reich an Bodenschätzen. Das Land besitzt die weltweit größten Fördermengen an Chrom, Platin, Mangan und Vanadium. Fast 90 Prozent aller Platinvorräte finden sich in Südafrikas Böden. Daneben gibt es große Vorkommen an Gold, Diamanten, Titan, Eisenerz, Antimon und Palladium. Aus dem Export erzielt Südafrika 40 bis 50 Prozent seiner Erlöse. Als eines von wenigen Ländern weltweit nutzt Südafrika seine reichen Kohlevorkommen auch zur Gewinnung von Treibstoff. Allein im Bergbau arbeiten etwa 500 000 Menschen.

Die Industrie

Südafrika ist ein industriell weit entwickeltes Land. Die Herstellung von Investitionsgütern sowie die Schwerindustrie werden immer bedeutender. Wichtige Industriezweige sind Maschinenbau, Chemie, Informations- und Kommunikationstechnologie, Textilien und Bekleidung. Die zweitgrößte Industrie ist die Automobilindustrie. Vor allem Autobauer wie Volkswagen und BMW haben hier Niederlassungen gegründet. Etwa sechshundert deutsche Unternehmen sind in Südafrika vertreten.

Energie

Die Energieversorgung gewinnt Südafrika zum großen Teil aus fossilen Brennstoffen, hauptsächlich in Kohlekraftwerken. Südafrika hat nur ein Kernkraftwerk, in Koeberg. Zwar sollen weitere gebaut werden, doch der Widerstand in der Bevölkerung ist groß. Deshalb fördert die Regierung den Ausbau erneuerbarer Energie. Auf dem Foto rechts siehst du ein Kohlekraftwerk in der Nähe von Kapstadt.

Tourismus

Südafrika ist ein wunderschönes Reiseland. Der Tourismus wird immer wichtiger für die Wirtschaft in Südafrika. Rund 7 Millionen Menschen besuchen jährlich Südafrika und gehen auf Safari. Etwa acht bis zehn Prozent der Südafrikaner arbeiten in der Tourismusbranche. Die Regierung fördert nachhaltigen Tourismus, in vielen Gebieten wird die Bevölkerung in den Tourismus einbezogen.

Infrastruktur

Südafrika besitzt einen modernen Transportsektor, eine gute Energieversorgung und ein hoch entwickeltes Telekommunikationswesen. Der Güterverkehr soll verstärkt von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Nur mit dem Nahverkehr in Südafrika hapert es. Zwar ist in den modernen Städten wie Kapstadt und Johannesburg der Nahverkehr mit Doppelstockbussen und Sammeltaxis gut organisiert. Aber auf dem Land sind die Südafrikaner auf ein Auto angewiesen. Touristen fahren am besten mit dem Taxi oder mieten sich ein Auto. Achtung: In Südafrika wird links gefahren.

 

Armut und Reichtum in Südafrika

In Südafrika vergrößert sich der Unterschied zwischen Armen und Reichen stetig. Vierzig Prozent leben an der Armutsgrenze. Leider ist die schwarze Bevölkerung wirtschaftlich immer noch benachteiligt ist. Das hat sich seit dem Ende der Apartheid kaum geändert. In den ehemaligen Homelands lebt ein Großteil der schwarzen Bevölkerung. Hier ähnelt die Wirtschaft noch einem Entwicklungsland. Das Durchschnittseinkommen von Schwarzafrikanern liegt bei umgerechnet etwa 163 US Dollar. Zum Vergleich: Das Einkommen der Weißen liegt im Durchschnitt bei umgerechnet 682 US Dollar. Um die wirtschaftliche Situation der schwarzen Bevölkerung zu verbessern, versucht die ANC- Regierung, mehr schwarze Bewerber einzustellen.

Schon gewusst? Der größte Diamant wurde in Südafrika gefunden. Er wurde Cullinan genannt, nach dem Besitzer der Diamantmine. Bekannt wurde der Diamant als Großer Stern von Afrika. Er wog sagenhafte 621 Gramm! Die südafrikanische Regierung kaufte ihn für 175 000 EURO und schenkte ihn König Eduard VII. von Großbritannien. Noch heute ziert er das britische Zepter.