Schule und Bildung

Schulkinder in Tansania (c) Fanny Schertzer

Vorschulen

Spielerisch erwerben Kinder in den Vorschulen Grundkenntnisse in Lesen, Schreiben und Rechnen. In den sogenannten "informal" schools gibt es meist ein umfangreicheres Programm. Dazu gehört, dass die Kinder kleine Gärten besitzen oder bereits geographische Kenntnisse erwerben. Spiel und gemeinsame Gebete gehören ebenso zum Tagesplan wie ein Mittagessen. Regelmäßige Turnübungen, Tanz und Spielen lockern den Unterricht auf.

Schulen

Tansania besitzt als ehemalige britische Kolonie ein englisches Schulsystem. 1978 wurde die allgemeine Schulpflicht eingeführt. Sie umfaßt nur die Primary School, also die Klassen von eins bis sieben. Einschulung und Schulbeginn ist im Januar. In den Primary Schools beträgt das Alter der Kinder 6 bis 15 Jahre. Typische Fächer beinhalten Englisch, Lesen und Schreiben, Geografie, Sport, Musik sowie Mathematik. Der Unterrichtet findet (außer Englischunterricht) auf Swahili statt, bei den älteren Kindern meist in einer Mischung aus Swahili und Englisch. Der Unterricht in den kostenlosen öffentlichen Volksschulen ist leider auch heute noch oft mangelhaft, da die staatlichen Lehrer schlecht bezahlt sind. Hinzu kommt, dass die Klassengröße oft bis zu 70 Schüler beträgt. Zwar sind staatliche Grundschulen umsonst, doch Schuluniformen, Bücher und Stifte kosten so viel, dass manche Eltern nicht alle Kinder zur Schule schicken. Deshalb können nicht alle Kinder in Tansania lesen und schreiben.

Nach Abschluss der 7. Schulstufe in der Grundschule ist eine staatliche Prüfung abzulegen. Eine positive Abschlussprüfung berechtigt zum Besuch der Sekundarschule, die Kosten für den Besuch einer öffentlichen Sekundarschule werden zum Großteil vom Staat übernommen. Die Secondary School, eine Art Realschule, besuchen nur die wenigsten. Denn hier ist Schulgeld fällig, zwischen 85 bis 350 Euro kostet der Besuch im Jahr. Vielen Kindern aus ärmeren Familien bleibt nichts anderes übrig, als die Gebühren selbst zu verdienen. Die Mädchen arbeiten neben der Schule als Haushälterinnen, die Jungs verdienen Geld mit Aushilfsjobs auf den Märkten oder den Plantagen.

Informelle Schulen

Für Schüler, die aus dem öffentlichen Schulsystem herausgefallen sind gibt es informelle Schulen. Diese werden auch von Kindern besucht, die oft jahrelang auf der Straße gelebt haben. Ihr Wissensstand ist meist niedrig. Bei Jugendlichen ist es dann so, dass ihnen Wissen vermittelt wird, das sie fürs Leben brauchen, wie Lesen, Schreiben, Rechnen, Englisch, Allgemeinwissen sowie berufliche Fähigkeiten wie Handwerk, Computer, Landwirtschaft, Schneidern, Kochen etc.

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