Völker und Sprachen

Tansania ist ein bunter Vielvölker-Staat. Das liegt daran, dass die frühe Besiedlung Tansanias aus allen Himmelsrichtungen Afrikas erfolgte. Die meisten Menschen gehören den Bantuvölkern an. Sie nennen sich Sukuma, Nyamwezi und Swahili, die vornehmlich an der Küste siedeln. Zwei Drittel der Tansanier lebt auf dem Land, etwa die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre.

             

 

Die Sukuma bilden mit über 3 Millionen Angehörigen die größte Volksgruppe in Tansania. Auf dem Foto oben siehst du Frauen und Kinder der Sukuma. Sie siedeln im Nordwesten des Landes, am Viktoriasee und in der Region rund um die Stadt Mwanza. Sie betreiben Ackerbau, Fischerei und Viehzucht. Die Nyamwezi sind verwandt mit den Sukuma. Sie bilden nach den Sukuma die zweitgrösste Gruppe. Ihr Siedlungsgebiet reicht vom Süden im Rukwasee über Zentraltansania bis in den Norden an des Gebiet der Sukuma.

               

Auch die Nyamwezi leben von der Viehzucht und dem Ackerbau, außerdem sammeln sie in den Miombe-Wäldern wilden Honig. Die Chagga bewohnen die Hänge des Kilimanjaro im Norden des Landes. Sie betreiben eine spezielle Form der Landwirtschaft mit ausgeklügelten Bewässerungssystemen. Die Makonde sind weit über die Landesgrenzen hinaus für ihre Schnitzereien bekannt. Sie leben im Südosten des Landes auf dem Makonde-Plateau.

                

Die bekannteste Volksgruppe sind die Massai. Zwar leben nur wenige Massai in Tansania, doch mit ihren bunten Gewändern stechen sie überall heraus. Die Massai leben von der Rinderzucht. Sie sind Halbnomaden. Sie ziehen mit ihren Rinderherden zu den jeweils fruchtbaren Weidegebieten. Die Wandergebiete der Massai erstrecken sich zwischen Tansania und Kenia.

Mehr über die Massai

Kiswahili ist heute die Amtssprache Tansanias, sie bildet ein einigendes Band zwischen den Völkern. Das ist erstaunlich, denn Englisch war einst die Verwaltungssprache während der britischen Kolonialzeit. Doch die Tansanier haben sich für ihre eigene Sprache entschieden. Sowohl im  Parlament wie auch in der Regierung wird nicht mehr englisch gesprochen. 

Glaube und Religion

Glaube und Religion spielen im Leben aller Völker in Tansania eine große Rolle. Religiöse Feste und alte Glaubensrituale bestimmen den Alltag der Menschen. Von den etwa 50 Millionen Einwohnern in Tansania zählen je ein Drittel zum Islam, Christentum und den afrikanischen Naturreligionen. Der Norden und die Küstengebiete sind meist muslimisch geprägt. Auf Sansibar ist Islam vorherrschend. Im Landesinneren ist das Christentum verbreitet. Hier überwiegen die Katholiken.

Kunst und Musik in Tansania

Die Tansanier stellen Schmuck, farbige Gewänder und kunstvolle Gefäße her. Diese Handwerkskunst genießt hohes Ansehen. Denn viele dieser Dinge sind eng mit den Bräuchen und der jeweiligen Religion verwoben.

Festival of the Dhow Countries (c) bagamoyo

Feste ohne Musik gibt es nicht in Tansania. Die Trommel beherrscht mit ihrem Klang alle Feierlichkeiten und Zeremonien. Neben der traditionellen Musik hat sich eine eigenständige Popmusik entwickelt. Eine der populärsten Musikrichtungen in Tansania ist Bongo Flava, eine Mischung aus Swahili-HipHop, Rap und traditionellen Musikelementen. Die Stars treten nicht nur in Afrika auf, sondern auch in Europa.

Schon gewusst? Weit über Afrika hinaus bekannt ist die Tinga Tinga Malerei. Sie wurde von Eduardo Tinga Tinga geprägt, der sich in den 70er Jahren durch den Verkauf von Bildern an Touristen über Wasser hielt. Später entwickelte er die Quadratmalerei. Sie ist leuchtend bunt, fröhlich und witzig.

 

Berühmte Persönlichkeit:

Julius K. Nyerere, war ein tansanischer Politiker, der für die Unabhängigkeit Tansanias von den britischen Kolonialherrschern gekämpft hat.