Wirtschaft und Bodenschätze

 

Tansania ist landwirtschaftlich reich, besonders durch seine zahlreichen Flüsse und Seen. Es gilt als wasserreichstes Land des Kontinents.

Landwirtschaft

Dreiviertel der Bevölkerung ernährt sich von der Landwirtschaft oder vom Fischfang. Auf den Feldern wachsen Maniok, Mais, Reis, Hirse, Hülsenfrüchte und Bananen. Aber auch Zuckerrohr und Gemüse werden angebaut. Wichtige Exportgüter sind Kaffee, Baumwolle, Sisal, Tabak und Tee, vor allem aber Kautschuk und Gewürznelken.

                    

Bodenschätze und Industrie

Tansania könnte wohlhabend sein, denn es besitzt zahlreiche Bodenschätze. Zu den wichtigsten Rohstoffen zählen Steinkohle, Eisenerz, Gips und Phosphat. Diese Bodenschätze werden kaum abgebaut, denn die Infrastruktur ist noch schwach. Es fehlt an Transportwegen und Verkehrsmitteln. Im Norden sorgen die zahlreichen Nationalparks und der Tourismus immerhin für ein bescheidenes Einkommen der dortigen Bevölkerung. Das jährliche Einkommen der Familien beträgt im Durchschnitt etwa 2025 Euro. Nirgendwo, auch nicht in Tansania, kann man davon eine sechs- oder siebenköpfige Familie ernähren. Daher arbeiten alle in einer Familie mit. Kinder helfen in der Landwirtschaft der Eltern, Mädchen werden früh verheiratet.

Dienstleistung

 

Man geht davon aus, dass mehr als die Hälfte des Volkseinkommens von 'fliegenden Händlern', Marktfrauen und Straßenküchen, Friseusen und Schneiderinnen, Haushälterinnen und Handwerkern erwirtschaftet wird. Man nennt das den 'Heiße-Sonne-Sektor' Tansanias. 

 

Makonde Markt in Daressalaam (c) Lechhansi

Schneiderinnen in Tansania (c) Fanny Schertzer

Ein ganz eigenes Finanzsystem hat sich neben den großen Banken entwickelt, das „Mobile Money“, bei dem man per Mobiltelefon Geld überweisen kann. Vor allem auf dem Land ist das wichtig, denn die ländliche Bevölkerung war bisher von Bankgeschäften weitgehend ausgeschlossen. Mittlerweile nutzt die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung diesen Geldtransfer.

Tourismus

Tansania gilt mit seinen zahlreichen Nationalparks und Sansibar als eines der beliebtesten Urlaubsziele in Afrika. Jährlich strömen über eine Million Urlauber in das ostafrikanische Land, um die Natur mit ihrer reichen Tierwelt und die Kultur Tansanias zu erleben. Deutschland macht nach den USA und Großbritannien den drittgrößten Anteil der Besucher in Tansania aus. Etwa eine Million Tansanier sind im Tourismus beschäftigt, die Einkünfte daraus machen etwa 12 Prozent des BIP aus. Ganz schön viel. Daher versuchen viele Tansanier, im Tourismus Fuß zu fassen und von dem wachsenden Einkommen zu profitieren.

Kinderarbeit in Tansania

Zehntausende Kinder arbeiten in den Goldminen Tansanias, obwohl Kinderarbeit in dem Land gesetzlich verboten ist. Viele Mädchen arbeiten in den Bars und Restaurants rund um die Minen. Dort sind sie Gewalt und Missbrauch ausgesetzt. Human Rights Watch hat herausgefunden, dass es sich bei vielen dieser Kinder um Waisen handelt. Die einzige Möglichkeit, der Kinderarbeit zu entkommen, ist Bildung. Doch für eine kostenlose Ausbildung der Waisenkinder fehlt der Regierung leider das Geld.