Wirtschaft und Bodenschätze

 

Togo hat in den letzten Jahren einen beachtlichen Wirtschaftsaufschwung erfahren. Die Armut im Land ist jedoch immer noch groß. Etwa 40 Prozent der Bevölkerung Togos verfügen über weniger als 1,25 US-Dollar am Tag.

Landwirtschaft und Fischerei

Die Mehrzahl der Togolesen lebt von der Landwirtschaft oder vom Fischen. Sie bauen Yams, Maniok, Mais, Hirse, Erdnüsse und Sorghum an. Die Frauen bieten auf den Märkten ihre Waren an oder tauschen sie gegen praktische Dinge wie Stoffe, Keramik oder Geschirr. Baumwolle, Kaffee, Tee und Kakao werden auf großen Plantagen angebaut  und exportiert.

               

Die meisten Togolesen betreiben den Fischfang noch traditionell. Die Fischer sind verärgert über den industriellen Fischfang von internationalen Konzernen vor ihren Küsten. Sie haben sich deshalb mit den Fischern in ihren Nachbarländern zusammen geschlossen, um dagegen anzukämpfen. Das ist auch notwendig, denn die Küsten sind leergefischt und Togo muss sogar Fische einführen.

Bodenschätze und Industrie

Ein wichtiges Exportgut ist Calciumphosphat. Es wird zu Dünger weiterverarbeitet und ist für die Landwirtschaft wichtig. Auch Eisenerze werden abgebaut. Daneben gibt es eine lebensmittelverarbeitende Industrie, auch einfache Industriewaren wie Verpackungsartikel und Baustoffe werden produziert. Früher wurde Togo als die "Schweiz von Afrika" bezeichnet, denn in Lomé befinden sich einige wichtige Banken von Westafrika. Während der deutschen Kolonialzeit wurde in Togo ein Eisenbahnnetz gebaut. So konnten die Waren schnell an die Häfen transportiert und von dort nach Europa verschifft werden. Heute wird ein modernes Eisenbahnnetz gebaut, das auch die Hauptstädte der angrenzenden Staaten einbeziehen soll. Allerdings ist das Straßennetz recht spärlich ausgebaut. So ist nur ein Drittel aller Straßen befestigt. Togo verfügt in Lomé über einen der größten Häfen Afrikas, in dem jährlich etwa 2 Millionen Tonnen umgesetzt werden. Weiterhin gibt es neben dem interantionalen Flughafen in Lomé etwa 8 Flughäfen. Trotz voranschreitender Modernisierung hat weniger als die Hälfte aller Togolesen Zugang zur Stromversorgung.

               

Neue Märkte entstehen durch die Medienindustrie und durch die Digitalisierung, v.a. in den Städten etablieren sich Webdienste und digitale Handelsplätze. Das Internet und Telekommunikationsnetz ist sehr gut ausgebaut, so hat man in fast jeder Ecke des Landes einen sehr guten Empfang.

Handwerk und Kleinbetriebe

Typisch für viele westafrikanische Länder sind die zahlreichen Kleinbetriebe, die vielen Handwerker und Dienstleister. Da die Hälfte der Togolesen an der Armutsgrenze leben, arbeiten häufig schon Kinder in der Landwirtschaft oder in den Kleinbetrieben mit. Mädchen arbeiten als Lastenträgerinnen und Straßenverkäuferinnen, Jungs arbeiten auf den Märkten.

            

Zahlreiche Frauen betreiben mobile Verkaufsstände, handeln mit Stoffen oder verdienen sich mit Bierbrauen etwas dazu, siehe das Foto oben. Oft sind das Tätigkeiten im sogenannten informellen Wirtschaftssektor. Ohne diese Tätigkeiten würde das Land still stehen, aber offiziell sind die darin Tätigen nicht erfaßt.

                   Eisenbahn in Togo (c) Klaus Foehl CC BY SA 3.0

 

Es gibt Zeltverleiher, Zigarettenverkäufer, Moto-Taxifahrer und zahllose Kioske, mit denen sich die Familien über Wasser halten. Ein Wahrzeichen von Lomé sind die stolzen "Nana Benz", so werden die Stoffköniginnen von Lomé genannt. Sie beziehen teure Stoffe aus Europa und bedrucken sie mit farbigen, afrikanischen Mustern. Sie verdienen so gut, dass sie sich einen Mercedes Benz leisten können, mit dem sie stolz durch die Straßen der Stadt fahren. Auf dem Foto oben siehst du Familien, die sich in einer stillgelegten Eisenbahn einquartiert haben.

Verkehr und Infrastruktur

Lomé verfügt über einen der größten Häfen Afrikas, in dem fast jährlich 2 Millionen Tonnen umgesetzt werden.Es gibt etwa 8 Flughäfen, der internationale Flughafen in Lomé ist der wichtigste. Hier landen u.a Maschinen der Lufthansa, Brussels Airlines und Air France. Das Straßen- und Schienennetz ist nicht gut ausgebaut. Nur etwa ein Drittel aller Straßen ist befestigt. Die Regierung setzt sich für die Modernisierung der Infrastruktur ein, dennoch lässt die Stromversorgung zu wünschen übrig. Weniger als der Hälfte aller Togolesen ist an das Stromnetz angeschlossen. Vor allem der Süden des Landes und die großen Städte werden mit Strom versorgt.  Togo ist abhängig von Stromexporten aus der Elfenbeinküste und Ghana.