Pflanzen und Tiere

Tierwelt an Tunesiens Küste

An der Nordküste und im Atlasgebirge wächst mediterraner Laub- und Buschwald mit Steineichen, Korkeichen und Aleppo-Kiefern. Hier findet Kleinwild wie Wildschweine reichlich Nahrung. Weit verbreitet ist die europäische Sumpfschildkröte, die sich gern an Ufern aufhält. Die Sumpfgebiete des Ichkeul-Nationalparks im Norden des Landes sind ein bedeutendes Vogelschutzgebiet und zählen zum UNESCO-Weltnaturerbe. Im Nationalpark Djebel Chambi leben neben den Mähnenschafen die bedrohten Cuviergazellen.

Tiere in den Steppen und Wüsten

Kamele und Esel sind die wichtigsten Nutztiere in Tunesien. Von der Kamelzucht leben die halbnomadischen Berbervölker.

                          

In den südlichen Steppen und Halbwüsten leben Dorkasgazellen und Dünengazellen. Ursprünglich kamen auch Säbelantilopen in diesen Trockenzonen vor. Im Bou-Hedma-Nationalpark werden diese selten gewordenen Gazellenarten besonders geschützt.

Sahara Dickschwanzskorpion

Springmäuse und Wüstenfüchse leben in den Wüsten von Tunesien. Jede Menge giftiger Skorpionen lauern unter Felsen. Skorpione zählen zu den Spinnentieren. Sie besitzen 4 Beinpaare und einen Richtung Kopf gebeugten Giftstachel. Sie sind nachtaktiv und jagen in der Nähe ihres Unterschlupfes. Sie ernähren sich von Spinnen, Schlangen und Insekten. Auch kleine Säugetiere zählen zu ihrer Nahrung. Sie betäuben die Opfer mit ihrem Gift, bevor sie diese verputzen. Das Gift dient nicht nur der Jagd, sie wehren sich damit auch gegen Fressfeinde wie Raubvögel, Schlangen und größere Säugetiere. In Tunesien leben tatsächlich die giftigsten Skorpione der Welt, wie dieser Sahara-Skorpion links im Bild, dessen Gift so tödlich ist wie das der schwarzen Mamba! Giftige Schlangen findet man im Süden des Landes. In sehr trockenen Gegenden kann es vorkommen, dass dir ein Wüstenwaran über den Weg läuft.

Schon gewusst? Skorpione gibt es schon seit 400 Millionen Jahren auf der Erde.  

Der Wüstenwaran, ein Weltmeister im Gewichtheben

Wüstenwaran

Diese Echse könnte einen Weltrekord aufstellen im Schwergewichtsheben. Deshalb wurde sie zum Partner von Diebesbanden erkoren. Indische Diebe haben sich den Wüstenwaran als „Einbruchswerkzeug“ zunutze gemacht. Die Diebe binden ein Strick um den Körper der kräftigen Tiere. Dann bringen sie die Kletterkünstler dazu, dass sie über eine hohe Mauer klettern, die für die Menschen unüberwindlich ist. Nach dem Übersteigen der Mauer zwängt sich der Wüstenwaran seinem Instinkt gemäß in einen Riss oder Spalt, welchen der Einbrecher vorher unter der Mauerkrone erkundet hat. Der Einbrecher benutzt danach den Waran als einen lebenden Enterhaken,  indem er sich an dem Strick die Mauer hochzieht. Der Wüstenwaran ist nämlich kräftig genug, das Gewicht eines Erwachsenen zu halten.

Leider wird der Wüstenwaran wegen seines schmackhaften Fleisches vom Menschen gejagt; auch seine Eier werden gerne verzehrt. Besonders zugesetzt hat ihm der Hunger nach Luxuswaren. Seine Haut wird gerne zu Handtaschen, Schuhen und Uhrbändern verarbeitet.