Tiere und Pflanzen in Uganda

Schimpansenmutter mit Baby (c) Steve Flickr

Uganda besitzt über 60 Schutzgebiete mit Vulkanen, Regenwäldern, Seen, Savannen und einer reichen Tierwelt. Der Queen-Elizabeth Nationapark ist der meistbesuchte Nationalpark in Uganda.

Die Wanderwege der Savannentiere

Uganda liegt im Zentrum der Wanderwege, die viele Tiere innerhalb ihres Lebensraumes durchstreifen wie Elefanten, Löwen, Antilopen, Hyänen. Deshalb besitzt das Land einen großen Tierreichtum. Leider sind durch Wilderei viele Tierbestände stark geschrumpft. Erst mit Beginn der Jahrtausendwende haben Naturschützer begonnen, die Tierwelt besser zu schützen. 10 Nationalparks zum Schutz der Tierwelt wurden eingerichtet. Ausgestorbene Arten wurden mit viel Aufwand wieder angesiedelt. Ngamba Island ist eine große Insel im Victoriasee. In den dichten Regenwäldern der Ssese Inseln wurde ein Schutzgebiet für verwaiste Schimpansen eingerichtet. Aufgrund der hohen Niederschläge sind die Inseln dicht bewaldet und damit ein wahres Paradies für Tiere, darunter Graupapageien, Flusspferde, Guerezas und Grüne Meerkatzen.

                 

Schon mal was von Baumlöwen gehört? Zwar können Löwen auf Bäume klettern, doch weil sie ziemlich schwer sind, tun sie es in der Regel nicht. Anders so bei den Baumlöwen von Ishasha im Queen Elizabeth Nationalpark! Warum die Raubkatzen das in dieser Gegend tun, weiß man nicht. Manche Wissenschaftler vermuten, die Tiere verschaffen sich auf den Ästen der Bäume Kühlung, andere vermuten, sie schützen sich damit vor Fliegen. Da das Klettern auf Bäume nur bei machen Löwen-Rudeln beobachtet wird, gehen Forscher davon aus, dass es sich nicht um angeborenes Verhalten, sondern um erlerntes Verhalten handelt. Wie immer, es sieht sehr exotisch aus, Löwenrudel auf Bäumen zu sehen.

Schon mal was von Monster-Krokodilen gehört?

Wenn immer weniger Fische in den Seen und Flüssen sind, werden Krokodile zu Monstern. So geschehen in Uganda. Sie schnappen sich Menschen als Beute, denn die Menschen fischen ihre Jagdgründe leer. Sie erkennen, dass Menschen die Hauptkonkurrenten um ihre Nahrung sind und sie haben die Erfahrung gemacht, dass ihnen Menschen im Wasser unterlegen sind.

                

 

Der Fischer Karim Oneyi war mit seinem Boot auf dem Victoriasee in Uganda unterwegs, als es passierte: „Es geschah am 26. Januar 2006 kurz vor Sonnenuntergang, als ich gerade in der Nähe des Strandes angelte“, erinnert sich der heute 40-Jährige aus dem Ort Wairaka, 95 Kilometer östlich der Hauptstadt Kampala. „Plötzlich entdeckte ich ein seltsames Gebilde im Wasser, das wie Seegras aussah. Aber dann schnappte es sich meine Hand und zog mich in die Tiefe.“ Oneyi war in die Fänge eines hungrigen Krokodils geraten. Doch der Fischer hatte Glück. „Ich konnte mich nicht aus seinem Maul befreien und kämpfte mit ihm“, erzählt Oneyi. Zum Glück eilten Helfer herbei, schlugen mit Stöcken auf das Krokodil ein und verscheuchten es. Seither hat Oneyi eine verkrüppelte linke Hand. Aber er lebt.

Dazu muss man wissen: Uganda ist der größte Produzent von Süßwasserfisch in Afrika. Die Krokodile hungern und suchen sich die Beute unter den konkurrierenden Jägern, den Menschen. Wie viele der menschenfressenden Echsen es in dem Land gibt, weiß niemand. Jüngsten Zählungen zufolge wurden allein im Nordwesten des Albertsees mehr als 600 der Riesen-Echsen gezählt. Die Krokos haben einen echten Killerinstinkt. Sie jagen die Fischer und werden dabei sogar noch zu Leichenfledderern! „Sie sammeln sich in Gebieten, wo viele Fischer unterwegs sind und schlagen dann zu. Wenn ein Mensch getötet wurde, strömen andere Krokodile herbei, die sich ebenfalls an dem Körper zu schaffen machen.“

 

Die Bedeutung von Natur und Tierwelt spiegelt sich im Wappen und auf der Flagge von Uganda wider: Auf dem Wappen sind zwei Tiere abgebildet: zum einen der Uganda-Kob, eine Antilopenart, die ausschließlich hier vorkommt. Zum anderen siehst du auf der  rechten Seite des Wappens den Kronenkranich, der in den Sumpflandschaften von Uganda weit verbreitet ist. Der Kronenkranich wurde als Flaggentier gewählt, denn kein früher in Uganda ansässiges Königreich hatte den Kronenkranich in seinem Wappen. So konnte man bei der Gründung des unabhängigen Staates Uganda kein Volk benachteiligen und keines besonders hervorheben.

Mehr über die Tierwelt der Regenwälder



Tierwelt im Länderdreieck Uganda, Ruanda und Kongo

Elefanten, Nashörner und andere große Säugetiere sind in Uganda selten geworden. Das früher weit verbreitete Spitzmaulnashorn und das Breitmaulnashorn wurden von Jägern vollständig ausgerottet. Die wunderschön gezeichneten Rothschildgiraffen gibt es kaum mehr. In Freiheit leben noch einige hundert Exemplare von dem höchsten Säugetier der Welt.

                     

In dem Nachbarland Kenia wurde ein Waisenhaus für diese Giraffenart gegründet, in dem auch Tiere nachgezüchtet werden. Auch Elefanten, Löwen und Leoparden wurden durch den blinden Jagdeifer von Tropäenjägern stark vermindert. Nur Kaffernbüffel und Flusspferde konnten sich wieder erholen. Verbreitet sind Antilopen. Tatsächlich besitzt Uganda davon eine erstaunliche Vielfalt, wir finden hier die Antilopen der Savanne wie die Elenantilope oder den Buschbock, und Antilopen der Regenwälder wie alle Duckerarten.

Warzenschwein (c) Daryona

Pinselohrschein (c) Tony Hisgett

Riesenwaldschwein (c) Michell Zappa

Auch Schweine gibt es zuhauf, neben dem Warzenschwein trifft man auf das Pinselohrschwein und das Riesenwaldschwein. Die Schweine treten in Verbänden auf und bilden entschlossene Kampfgemeinschaften, wenn ihnen Fressfeinde wie Löwen, Leoparden oder Hyänen in die Quere kommen.

Uganda – das Land der Primaten

Uganda ist das Land der Primaten. Alle großen Menschenaffen leben hier. Man könnte meinen, dass Ruanda allein deshalb die eigentliche Wiege der Menschheit ist. Denn die Primaten sind die Vorfahren unserer Urahnen.

Schimpanse (c) thomas Lersch

Junge Schimpansen (c) Delphine Bruyere

Berggorilla Junges (c) Nshongi

 

 

 

 

 

Eindrucksvoll sind die Berggorillas. Weltweit gibt es nur noch etwa 700 der sanften Riesen. Alle leben im Dreiländereck Uganda, Ruanda und Kongo. Die Hälfte von ihnen durchstreift die Berge des „Bwindi Impenetrable Nationalpark“, des „undurchdringlichen“ Urwaldes am Rand des Zentralafrikanischen Grabenbruches. Neben einer Vielzahl anderer Primaten beherbergt Uganda mehrere größere Schimpansenverbände.

Vögel aus aller Welt

Uganda ist von sehr viel Wasser bedeckt, und wo Wasser ist, leben viele Insekten und Amphibien. Sie sind Anziehungspunkt für Vögel aus allen Ländern der Welt. Über 1000 Vogelarten hat man in Uganda gezählt. Alljährlich kommen zahlreiche Zugvogelarten aus dem afrikanischen, europäischen und asiatischen Raum nach Uganda. Der europäische Weißstorch ist der auffälligste. Vor allem Wasservögel und Greifvögel sind in Uganda gut zu beobachten.

Lobelien Nektarvogel (c) Cevennen

Schuhschnabeöstorch (c) Albert Backer

Kronenkranisch (c) goruma

 

 

 

 

 

 

Neben dem Marabu und Nimmersatt, Pelikan und Reiher tut sich der lustig anzusehende Schuhschnabelstorch (oben Bildmitte) hervor. Der Kronenkranich ist ugandischer Wap­penvogel. In den Bergwäldern sieht man farbenfrohe Turako- und Nektarvogelarten wie der grünschillernde Lobelien Nektorvogel links aussen. Auffälligste Greifvögel sind der Sekretär und der Gaukler.

Schlangen und Amphibien des Regenwaldes - Künstler der Tarnung

Unterhalb der Murchisonfälle leben seit Urzeiten riesige, sehr alte Nilkrokodile. Nilwarane haben an den Seen- und Flussufern ihre Reviere. Chamä­le­ons sieht man kaum wegen ihrer perfekten Tarnung, aber in den Wäldern von Uganda gibt es hunderte verschiedene Arten.

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Nilwaran (c) Factumquintus

Chamäleon im Regenwald von Uganda (c) Albert Backer

Auch Schlangen sind häufig, doch bekommt man sie fast nie zu Gesicht. Die größte Schlange ist der bis zu 6 m lange Felspython. Sehr selten kann man Speikobras beobachten. Gelegentlich stößt man auf die sehr giftige Puffotter. Links im Bild ist die Speikobra. Die angriffslustige Bewohnerin des afrikanischen Urwaldes teilt ihr Reich mit der schwar­zen Mamba, mit Vipern und Baumnattern.