Wirtschaft und Bodenschätze in Uganda

Die Wirtschaft Ugandas verfügt über ein großes Potenzial, denn das Land ist mit bedeutenden natürlichen Ressourcen ausgestattet, darunter fruchtbares Land, regelmäßige Niederschläge und reiche Mineralvorkommen. Nach der Unabhängigkeit gab es ein rasches Wirtschaftswachstum. Doch die politische Entwicklung im Land machte die positiven Aussichten zunichte. Die aufflammenden Bürgerkriege zerstörten das Land und hinterließen eine verarmte Bevölkerung. 

 

Markt in Kampala (c) US Department of Treasury

Brückenbau in Uganda (c) SuSan Secretariat

Junge auf dem Weg zur Feldarbeit (c) dahw

 

 

Landwirtschaft und Fischfang

Der Großteil der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft. Über 70 Prozent der Bevölkerung betreibt Feldbau und Viehzucht. Die Landwirtschaft ist damit wichtigster Wirtschaftszweig. Davon können jedoch nur die wenigsten gut leben, denn die Landwirtschaft wird oft noch traditionell betrieben. Damit werden keine großen Ernten erzielt. Wenn dann noch Trockenheit hinzukommt, leben viele Familien am Rand des Existenzminimums. Auf den Ssese-Inseln wurde der gesamte Wald gerodet um Palmölplantagen anzulegen. Palmöl ist ein wichtiges Exportgut. Der Staat erzielt die meisten Einkünfte durch den Export von Kaffee, Tee, Vanille und Baumwolle. An den Flussufern und am Victoriasee leben viele Menschen vom Fischfang.

             

Die Fischer im Bild oben sind schon früh am Morgen, beim ersten Sonnenstrahl auf See. Ihren Fang wollen sich noch vor Marktbeginn verkaufen. Vom Verkauf eines guten Fangs können sie drei Tage leben.

Industrie und Bodenschätze

Zahlreiche Frauen arbeiten in der verarbeitenden Industrie, dazu zählen Kaffee- Kakao- und Vanilleverarbeitung. In den Böden findet sich Gold, rund um den Albertsee gibt es große Ölvorkommen. Der Staat ist dabei, Ölraffinerien zu bauen, um auch von der Verarbeitung des Öls zu profitieren. Man erhofft sich vor allem davon eine Steigerung des Bruttosozialprodukts. Das Pro-Kopf Einkommen beträgt umgerechnet etwa 2.400,00 US Dollar. Davon kann ein Mann keine Familie ernähren.

              

Daher verdienen die meisten Frauen mit, und auch die Kinder versuchen schon früh eine Arbeit zu ergattern. In den Jahren nach der Unabhängigkeit gehörte Uganda zu den industriell am weitesten entwickelten Ländern Ostafrikas. Durch kriegerische Auseinandersetzungen und Missmanagement verarmte die Bevölkerung zunehmend. Seit Anfang 1990 verbesserte Uganda zwar seine Wirtschaftsleistung, doch der Großteil der Bevölkerung profitiert noch nicht davon.

Uganda ist das Land der Kleinunternehmer

Den informellen Sektor nennt man den Bereich, der offiziell oder in den Statistiken nicht vorkommt. Aber der ist in Uganda recht groß. Die Gründe dafür liegen in der jungen, ländlichen Bevölkerung des Landes. Ihre Ausbildung ist nicht hoch, sie haben kaum Chancen auf eine gut bezahlte Anstellung. Viele gründen daher kleine Betriebe und sind als Motorradtaxiunternehmer tätig, andere als Händler, Friseure, Schneider oder sie finden Jobs im Tourismus. Die Regierung hat die Bedeutung des Tourismus erkannt und unterstützt besonders die Aktivität von Ökotourismus. Dazu eine Zahl: In Uganda leben zwei Drittel aller Berggorillas. Zum Schutze der Primaten und zur wirtschaftlichen Förderung der lokalen Bevölkerung können Touristen die sanften Riesen im Waldreservat Bwindi Forest im Rahmen geführter Touren besuchen. In der Nebensaison kostet zum Beispiel so eine Führung etwa 450,00 US Dollar. Mit Ökotourismus, bei dem die lokale Bevölkerung mitarbeitet, will die Regierung die Armut der Landbevölkerung bekämpfen.

 

Kinderarbeit

In Uganda ist Kinderarbeit an der Tagesordnung. Es gilt als selbstverständlich, dass Kinder in der Landwirtschaft der Eltern mithelfen, die jüngeren Geschwister beaufsichtigen und das Kleinvieh hüten. Diese Mithilfe kann oft schon den halben Tag beanspruchen. Rechnet man noch die Schulzeit hinzu, gibt es eigentlich keine Zeit zum Spielen. Aber auch außerhalb der Familie arbeiten Kinder oft, um das Einkommen der Familie aufzubessern. Für ein Drittel der 5 bis 14-Jährigen ist diese Form der erwerbsmäßigen Arbeit tägliche Realität. Hinzu kommt, dass die Waisenkinder, die nicht bei Verwandten unterkommen und auf der Straße leben, arbeiten müssen, um ihr Überleben zu sichern. Sie erledigen Hilfsdienste auf den Märkten, arbeiten im Haushalt, bieten als Schuhputzer ihre Dienste an oder verdingen sich als Erntehelfer. Der Kinderhandel ist leider im ganzen Land verbreitet. Kinder werden von Händlern in Nachbarländer verschleppt und dort ausgebeutet. Sie müssen einfache Hilfsarbeiten verrichten und leben unter sklavenählichen Bedingungen.