Geschichte der Zentralafrikanischen Republik

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http://www.istitutoteatropopolare.com/bilder/istAfrica1.jpgDie Waldvölker leben schon seit Jahrtausenden in den Wäldern Zentralafrikas. Sie waren nicht kriegerisch, sie lebten vom Jagen und Sammeln. Selbst heute leben viele noch nach den Gesetzen und Riten ihrer Urahnen. Bantuvölker aus dem Kongogebiet und Völker aus dem Norden begannen sich an den Flüssen Zentralafrikas anzusiedeln. Etwa 1000 nach Christus begann die Eisenzeit in Zentralafrika. Sklavenhändler im Sudan machten Jagd auf die Völker im Herzen des Kontinents. Sie durchstreiften die Savannen und Wälder und verschleppten die Ureinwohner. Um 1800 wanderten arabische Kriegsherren ein und gründeten am Fluss Mbomou Sultanate. Ein Jahrhundert später gelangten die ersten europäischen Missionare und Händler in das Reich im Herzen Afrikas. Ihre Nachfolger veränderten den Kontinent für immer.

Die belgische Kolonialherrschaft über das Gebiet im Herzen Afrikas

Zwischen 1892 und 1909 vereinnahmte der belgische König Leopold die beiden Königreiche am Fluss und machte sie zu seiner privaten Kolonie. Er tauschte belgische Waffen gegen das begehrte Elfenbein und Kautschuk. Warum gerade Kautschuk? Der gummiartige Naturstoff war plötzlich wertvoll geworden, denn in Europa begann das Zeitalter der Motorisierung. Die ersten Autos wurden gebaut, und für die Reifen benötigte man den Naturstoff der tropischen Gummibäume. Der belgische König herrschte mit unbeschreiblicher Grausamkeit, bald musste er die Reiche aufgeben. Doch die Fremdbestimmung war damit nicht zu Ende. Die Franzosen standen bereit, die beiden Sultanate unter ihre Herrschaft zu bringen. Sie zwangen die afrikanischen Herrscher, sich der Kolonie Französisch Mittelkongo anzuschließen.

Die Zentralafrikanische Republik wird unabhängig

Datei:Bokassa portrait.jpgDas Land war bis 1960 französische Kolonie. Seit der Unabhängigkeit geht es ziemlich turbulent zu in der Zentralafrikanischen Republik. Von 1976 bis 1979 war die Zentralafrikanische Republik eine Monarchie. Der damalige Herrscher Jean-Bédel Bokassa ernannte sich selbst zum Kaiser. Die Bevölkerung fand die Kaiserkrönung von Bokassa peinlich, seine politischen Gegner waren wütend. Denn Bokassa herrschte wie ein Diktator und lebte wie ein Kaiser. Der Luxus seiner Residenz mitten im Urwald war damals schon so unglaublich märchenhaft, dass ständig etwas über ihn in der Boulevardpresse erschien. Die große Mehrheit der Völker lebte in großer Armut. Deshalb schlossen sich viele Unzufriedene zu Rebellentruppen zusammen. Sie kämpften gegen die Truppen der Regierung. Es kam zu Umstürzen und Bürgerkriegen.

Freie Wahlen in einem umkämpften Land

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1993 fanden freie Wahlen statt. Mehrere Parteien waren zugelassen. Die Parteiführer versuchten immer wieder, das Land in eine Demokratie umzuwandeln. Doch der Unfrieden zwischen denen, die Macht und Ämter innehatten, und denen, die davon ausgeschlossen waren, war sehr gross. Seit 2006 leidet die Bevölkerung unter Kämpfen zwischen Rebellen und Regierungstruppen. Mehr als eine Million Menschen sind auf der Flucht.