Artensterben im tropischen Regenwald

 

Die größte Artenvielfalt gibt es im tropischen Regenwald. Doch durch die stetige Abholzung des Regenwaldes verlieren immer mehr Tiere ihr Zuhause. Wird ihr Baum gefällt oder ihr Revier zerstört, haben sie keine Überlebenschance. Viele Tiere sterben auch durch illegalen Handel. So verenden jedes Jahr Tausende Affen, Papageien und Jaguare, weil sie als Haustier begehrt sind oder die Menschen auf ihr Fell scharf sind.

 

                  

 

Vier von sechs Menschenaffen sind vom Aussterben bedroht. Zu den bedrohten Menschenaffen zählt der Westliche Gorilla. Sie sind hauptsächlich in den Wäldern von Gabun und Kamerun beheimatet. Ihre Zahl hat sich in den vergangenen 25 Jahren um etwa 60 Prozent verringert. Schätzungen gehen von nur noch 4.000 bis 5.000 Tieren in freier Wildbahn aus. Zum Vergleich: In den 1990er-Jahren waren es noch 17.000. Bedroht werden die sanften Riesen von Wilderern, denn ihr Fleisch ist sehr begehrt. Eine weitere Gefahr stellt das tödliche Ebola-Virus dar. Ein Drittel der Flachlandgorillas soll in den vergangenen 15 Jahren durch das Virus umgekommen sein.

 

Gorillas, die sanften Riesen brauchen unsere Hilfe

Gleich mehrere Unterarten des Gorillas zählen zu den gefährdeten Tieren in Afrika: Östlicher Flachlandgorilla, Cross-River-Gorilla, Westlicher Flachlandgorilla und Berggorilla. Von den Berggorillas gibt es nur noch zwei Populationen im vulkanischen Virunga Gebirge, welches sich über die Demokratische Republik Kongo, Ruanda und Uganda erstreckt. Ihre Bestände sind durch die Ausbeutung von Bodenschätzen, Kriege und Umwandlung in Agrarflächen stark dezimiert worden. Sie können sich auch nicht an andere Lebensräume anpassen. Wenn die Bergregenwälder verschwinden, verschwinden auch sie. Auch das Ebola-Virus setzte den Gorillas zu. Es wird durch Flughunde auf Menschen und Affen übertragen. In einem Gebiet am Rande des Odzala Nationalparks in der Republik Kongo starben binnen weniger Monate 90 Prozent der Gorillas.

 

Was ist mit den Schimpansen?

 

Die meisten Schimpansen sind im tropischen Regenwald zu Hause. Sie kommen aber auch in den trockeneren Baumsavannen vor. Sie sind unter allen Primaten in Afrika noch am weitesten verbreitet. Das liegt daran, dass sie sich gut an unterschiedliche Lebensräume anpassen können. In West-, Zentral- und Ostafrika leben etwa noch 150 000 Tiere. Waldrodungen durch Bergbau und industrielle Landwirtschaft rauben Schimpansen den Lebensraum. Vor allem wird diese faszinierende Art durch die illegale Jagd und Krankheiten dezimiert. Wir sollten nicht vergessen: Wir teilen 98 Prozent unserer Gene mit Schimpansen. Wie wir Menschen können sich Schimpansen im Spiegel erkennen, sie benutzen Werkzeuge und sie haben ein besseres Erinnerungsvermögen als wir Menschen. Zudem haben sie eine ausgeprägte Mimik, die uns Menschen ähnlich ist. Grund genug, die Regenwälder Afrikas zu schützen und die Schimpansen einmal in ihrem natürlichen Lebensraum zu besuchen. 

 

 

Bonobos, unsere kleinen Verwandten im Kongo

Der Bonobo oder Zwergschimpanse zählt zur Familie der Menschenaffen. Gemeinsam mit dem Gemeinen Schimpansen gehört er zu den engsten Verwandten des Menschen. Bonobos leben ausschließlich in den Wäldern des Kongos. Mittlerweile sind 70 Prozent des Urwalds im Kongo vernichtet.  Laut einer Studie des World Wide Fund for Nature (WWF) steht er kurz vor dem Aussterben. Eine Zählung im Salonga-Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo lässt befürchten, dass nur noch 10 000 Tiere am Leben sind.
Der erst vor 75 Jahren beschriebene Bonobo wird zwar ebenso groß wie Schimpansen, ist aber schlanker gebaut. Der Salonga-Nationalpark, der ein Gebiet von der Größe Hollands umfasst, wurde 1970 extra zum Schutz der Bonobos eingerichtet. Hier sind sie geschützt vor Jägern und Wilderern.

Lemuren, um die niedlichen Halbaffen ist es schlecht bestellt

Die niedlichen Halbaffen findet man nur auf Madagaskar. Der Mensch hat seit seiner Ankunft auf der Insel vermutlich bereits acht von ehemals 16 Gattungen ausgerottet. Die starke Besiedelung der Insel und das Verschwinden der Wälder hat den Lemuren sehr zugesetzt. Vor allem der weiße Seidensifaka kämpft ums Überleben. Sein kleiner Verwandter, der Mausmaki, wiegt weniger als 100 Gramm und gilt als kleinster Primat. Er beansprucht nur geringen Lebensraum, doch selbst der wird ihm vom Menschen streitig gemacht.  Doch die Naturschutzunion IUCN warnt, dass die meisten Lemuren-Arten in absehbarer Zeit von der Erde verschwunden sein könnten.

Leoparden, die stolzen Räuber im Regenwald

Der Leopard mit seinem schönen, schwarz gefleckten Fell zählt zu den „großen Katzen“. Er ist sehr anpassungsfähig, so dass er in Wüsten und Savannen wie auch in Regenwäldern leben kann. Trotzdem hat der Leopard fast 40 Prozent seines ursprünglichen Bestandes in Afrika verloren. Man schätzt, dass es noch etwa 200 000 bis 700 000 Tiere in freier Wildbahn gibt. Die Katze ist vor allem südlich der Sahara verbreitet. Es gibt zwar mehr Leoparden als Löwen, trotzdem stehen sie auf der Roten Liste der IUCN. Warum ist es um den Nachwuchs der klugen Jäger so schlecht bestellt? Der Verlust ihrer Lebensräume, Wilderei, die Jagd und der Mangel an Beute sind die größten Bedrohungen. Felle, Eckzähne und Jagdtrophäen sind zudem sehr begehrt. Da die meisten Leoparden in Afrika außerhalb der Schutzgebiete leben, müssen Jagdverbote durchgesetzt werden. Außerdem muss wie bei Löwen der Tier-Mensch Konflikt gelöst werden. Denn natürlich machen sich auch Leoparden in Trockenzeiten an die Nutztiere der Bauern heran. 

Wenn wir den Regenwald schützen, dann helfen wir den Tieren im Regenwald. 10 Dinge, die wir zum Schutz der Regenwälder tun können.