Vogelwelt im Sahel

Die westafrikanischen Flüsse und Seen sind ein Vogelparadies. An den Ufern des Niger nisten zahlreiche Vögel. Besonders im Nigerdelta sind die Brutbedingungen sehr günstig. Deshalb bevorzugen viele Zugvögel aus Europa dieses Gebiet auch als ihr Winterquartier.

Flamingos

Die rosafarbenen, eleganten Flamingos sind die prächtigsten Vögel im Sahel sind. Wie Zugvögel ziehen sie von Salzsee zu Salzsee. Sie ernähren sich von Plankton und kleinen rosa Krebsen, von denen sie auch die rote Färbung erhalten. Flamingos sind sehr gesellig und leben in großen Gruppen. Bei den Flamingos herrscht Gleichberechtigung. Die Männchen und die Weibchen besitzen beide das prächtig rosafarbene Gefieder. Wo Flamingos sind, sind übrigens keine Fische, und umgekehrt. Denn beide ernähren sich von Plankton.

 

Purpurglanzstare sind die Flugkünstler im südlichen Sahel. Sie sind verwandt mit den Staren, besitzen jedoch ein glänzendes, purpurfarbenes Gefieder. Sie besitzen mehr Sehzellen als wir Menschen, deshalb nehmen sie die Welt auch anders wahr. Der Glanzstar kann nämlich Dinge im Bereich des ultravioletten Lichtes wahrnehmen. Was bedeutet das? Er erkennt sehr feine Unterschiede bei den Artgenossen, kann genau sehen, wann die Früchte reif und besonders gut sind, und er sieht sogar Spuren von kleinsten Insekten, die wir nicht sehen. Der Purpurglanzstar ist ein geselliger Vogel, der gerne in größeren Gruppen auf Nahrungssuche geht. Er bevorzugt kleine Früchten und Samen, macht Jagd auf Termiten, Ameisen und andere Insekten. Raupen sind begehrtes Futter für die Jungvögel. Brutzeit ist Teamarbeit, Purpurglanzstare bauen gemeinsam ihr Nest in ausgehöhlten Baumstämmen und ziehen die Jungen gemeinsam auf.

 

Kronenkraniche sind stattliche und auffällig gezeichnete Vögel. Sie sind typische Bewohner des Sahel. Auf dem Hinterkopf tragen sie eine strohgelbe, büschelförmige Federkrone. Auf der Wange prangt ein weißer bis rosaroter Fleck. Diese stolzen, gefiederten Schönheiten bewohnen offene Graslandschaften und Sumpfgebiete. Kronenkraniche verputzen gerne alle Arten von Getreiden. Deshalb machen sie sich gerne über landwirtschaftliche Nutzflächen her. Sie fressen außerdem Insekten, Krebstiere und Fische sowie Amphibien und Reptilien. Der Kronenkranich ist ein geselliger Vogel. Vogelpärchen bleiben sich ein Leben lang treu und ziehen die Jungen auch gemeinsam groß. Ihre Nester bauen sie in der Nähe von Gewässern. Sie bevorzugen Bodennester, nur selten nisten sie auch in Büschen oder auf Bäumen. Dann handelt es sich meist um verlassene Nester von Greifvögeln, die sie beziehen. Das Weibchen legt drei bis vier Eier, die es abwechselnd mit seinem Partner ausbrütet. Die Jungen sind in einem Alter von etwa 10 bis 12 Wochen flugfähig.

Schon gewusst? Kronenkraniche werden als Könige der Vögel bezeichnet. Wegen ihrer schönen Zeichnung werden sie leider gejagt. Sie sind stark gefährdet und zählen zu den geschützten Arten. Kronenkraniche sind das Symboltier auf der Flagge von Uganda.