Vögel der Savanne

Tiere der Savanne müssen fähig sein die Hitze zu überstehen, da es selten kälter als 15°C, aber oftmals bis zu 32°C warm wird. Viele Savannenbewohner tun dies in dem sie Höhlen im Boden bauen, in denen sie während der Tageshitze ruhen können. Andere Tiere wie zum Beispiel Elefanten haben große Hautbereiche ausgebildet, die Hitze abstrahlen wie beispielsweise die großen Ohren. Wieder andere Tiere machen sich die Hitze zum Vorteil wie die zahlreichen Vogelarten in der Savanne. Besonders Raubvögel wie Falken und Bussarde machen sich die heißen Aufwinde zu nutze. Da die heiße Luft sie aufwärtstreibt können die Vögel in die Höhe aufsteigen ohne viel Energie zu verbrauchen. Sie können den ganzen Tag über große Landbereiche segeln und so leicht Beute entdecken.

Strauße, die Schnellläufer unter den Vögeln

Strauße sind die größten Vögel auf unserem Planeten. Sie sind zu schwer zum Fliegen, dafür können sie sehr schnell laufen. Schneller, als jede andere Vogelart. Die Männchen erreichen Höchstgeschwindigkeiten von 70 km/h. Deshalb nennt man sie auch Laufvögel. Warum sie so schnell laufen? Sie haben viele Freßfeinde. Wieso sie so schnell sind? Die Zweibeiner haben lange Beine und sie laufen auf Zehen.

                     

Strauße sind typische Bewohner der Savanne, denn sie kommen mit wenig Wasser aus. Daher findet man sie auch in Trockensavannen und Halbwüsten. Auf dem Foto oben siehst du ein Straußenpärchen, das Männchen ist an dem schwarzen Federkleid zu erkennen.

Eigenschaften

Die Männchen sind bis zu 250 Zentimeter hoch und bis zu 135 Kilogramm schwer. Die Weibchen sind etwas kleiner. Die Männchen haben schwarzes Gefieder, die Weibchen braunes. So sind die Weibchen vor Feinden besser geschützt. Strauße sind tagaktive Vögel. Sie suchen in den Dämmerungsstunden nach Nahrung. Strauße sind Pflanzenfresser, sie bevorzugen Blätter, Kerne, Früchte. Auch Insekten und Kleintiere verschmähen sie nicht. In Trockenzeiten unternehmen sie große Wanderungen. Nachts ruhen sie. Dabei halten sie die Hälse aufrecht, nur die Augen verraten, dass sie schlafen.

Lebensweise

Männliche Strauße paaren sich mit der Haupthenne wie auch mit Nebenhennen. Die Hennen legen riesige Eier in eine gemeinsame Mulde im Boden. Ausgebrütet werden die Eier von dem dominanten Pärchen. Die Nebenhennen werden vertrieben. Die Paare verständigen sich auf Arbeitsteilung. Nachts bebrütet das Männchen die Eier, tags das Weibchen. Straußküken können schon kurz nach dem Schlüpfen schnell laufen. Sie haben ein wohlschmeckendes Fleisch. Deshalb lauern ihnen viele Feinde auf. Auch Menschen machen Jagd auf die Vögel, denn das Leder und die Federn der gefiederten Sprinter ist sehr begehrt. Zum Glück besitzen sie einen langen Hals, so können sie Feinde früh entdecken und sich schnell aus dem Staub machen. Kommt es zum Kampf, dann wehren sich die Strauße mit heftigen Fußkicken. Damit können sie Löwen und sogar Menschen töten.

Außerhalb der Brutzeit leben Strauße für gewöhnlich in lockeren Verbänden, die zwei bis fünf, in manchen Gegenden aber auch hundert und mehr Tiere umfassen können. In Wüstengegenden sammeln sich bis zu 680 Tiere um Wasserlöcher. Der Zusammenhalt der Straußenverbände ist locker, denn die Mitglieder der Gruppe kommen und gehen nach Belieben. Oft sieht man auch einzelne Strauße. Trotzdem gibt es innerhalb der Gruppen klare Hierarchien. Rangstreitigkeiten werden meistens durch Drohlaute und Drohgebärden entschieden.

Feinde

Die wichtigsten Feinde sind - außer dem Menschen - Löwen und Leoparden. Strauße halten sich meistens in Gruppen auf. So schützen sie sich durch gemeinsame Beobachtung vor der Gefahr. Dadurch verringert sich für den einzelnen Vogel das Risiko, zur Beute zu werden. In den Savannen schließen sich Strauße oft den Herden von Zebras und Antilopen an, die besonders wachsam sind und dieselben Fressfeinde haben wie die Laufvögel.

 

Schon gewusst? Strauße singen nicht wie andere Vögel. Sie pfeifen, schnauben und knurren. Nur die Jungen geben melodische Rufe von sich, um ihre Mutter auf sich aufmerksam zu machen. Die Straußmännchen allerdings haben einen besonderen Ruf auf Lager, den sie bei der Balz und bei Streitigkeiten von sich geben: ein tiefes „bu bu buuuuu huuu“, das dem Brüllen eines Löwen ähnelt.

Nashornvögel

Südlicher Gelbschnabeltoko

Der Südliche Gelbschnabeltoko gehört zu den Nashornvögeln. Er ist ein mittelgroßer Toko und erreicht eine Körperlänge von bis zu 40 Zentimeter. Der Schnabel ist knallgelb und gebogen, bei den Männchen kann er fast 10 cm lang werden. Die Augen sind gelb und rot umrandet, die Beine und Füße sind schwarz. Wegen seines Aussehens wird er in Namibia „Flying Banana“ genannt. Er kann nicht singen, er verständigt sich mit einem lauten abgehackten Wuk-Wuk-Wuk.

Der südliche Gelbschnabeltoko lebt sowohl in den südlichen Wäldern und Savannen. Selbst in den Trockensavannen fühlt er sich wohl. Er ist ein Allesfresser, er lebt von Früchten und Samen, verputzt Insekten und jagt nach Reptilien, Heuschrecken und kleinen Nagetieren. Er hält sich überwiegend am Boden, aber auch auf Bäumen auf. Er ist nicht scheu. Der Südliche Gelbschnabeltoko ist schon von weitem an seiner eigentümlichen Flugweise erkennbar: drei Flügelschläge gefolgt von einem Gleitflug.

Der Südliche Gelbschnabeltoko ist ein monogamer Vogel, sein Revier verteidigt er eisern gegen Artgenossen. Zu Beginn der Brutperiode untersucht das Paar die Bäume auf Nisthöhlen. Dabei bevorzugen sie Marulabäume, Leberwurstbäume und Akazien. Sie nutzen Lehm zum Nestbau und den eigenen Kot, um die Spalten zuzumauern. Wenn das Weibchen in die Bruthöhle schlüpft, beginnt das Männchen mit der Balzfütterung und versorgt das Weibchen mit Nahrung. Das Weibchen legt 5 bis 7 Eier. Die Jungvögel sind gleich nach dem Verlassen der Bruthöhle flugfähig und beginnen in der Nähe der Nisthöhle ein Nest aufzubauen. Sie werden von den Elternvögeln noch mehrere Tage gefüttert, werden aber schnell flügge. Sie bleiben bei den Eltern und verteidigen auch gemeinsam mit ihnen das Revier. Ihre größten Feinde sind Jagdvögel wie Adler und Habichte.

Hornraben

Hornraben gehören zu den Nashornvögeln. Sie sind mit zwei Arten in Afrika vertreten, dem Nordhornraben und dem Südlichen Hornraben. Beide Arten haben schwarzes Gefieder mit weißen Handschwingen, die man nur im Flug erkennt. Oft sieht man sie am Boden laufen, dann sind sie schnell unterwegs. Sie flitzen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 30 km/h über den Boden. Dabei spüren sie auch noch ihre Beute auf, wie Insekten und kleine Wirbeltiere. Die Rabenvögel leben gern in kleinen Gruppen bis zu 10 Tieren. Sie verteidigen ihr Revier lautstark gegen Eindringlinge. Sie brüten in Felsspalten oder in Höhlen in großen Affenbrotbäumen. Der Sudanhornrabe oder Nordhornrabe lebt hauptsächlich in den Savannenlandschaften südlich der Sahara. Du kannst ihn am großen Hornaufsatz erkennen. Die Hautpartien am Kopf sind beim Männchen blau und rot, beim Weibchen komplett blau. Der Südliche Hornrabe lebt in Kenia, Angola und Südafrika. Er besitzt einen flachen Schnabelaufsatz und markant rot-gefärbte Hautpartien. Die Hornraben sind nicht bedroht, aber aufgrund ihrer Lebensweise sieht man sie selten.

 

Webervögel, die kunstvollen Nestbauer der Savanne

Webervögel leben im südlichen Afrika. Sie sind eine Sperlingsart und können singen und zwitschern. Webervögel sind die Perfektionisten der Savanne. Ihre kunstvollen Nester sind schon von weitem sichtbar. Sie hängen hoch in den Bäumen und sind nur über eine lange Einflugröhre an der Unterseite zugänglich. Sie befinden sich meist am Ende von dünnen Zweigen, so dass Raubtiere nicht an den Nachwuchs ran kommen. Um ein Weibchen zu gewinnen, müssen die Männchen ein perfektes Nest vorweisen. Entsprechend eifrig gehen sie zu Werke. Mit Schnabel und Krallen weben und flechten sie ein flaschenförmiges Gebilde, das einer Festung gleicht. Zeigt sich ein Weibchen vom Nest beeindruckt, dann paart es sich mit dem „Baumeister“. Anschließend beginnt das Männchen damit, den Bau für die Eiablage schön auszupolstern.

Sobald das Weibchen mit dem Bebrüten der Eier anfängt, ist die Arbeit des Männchens getan. Es zieht weiter und beginnt, das nächste Nest zu bauen. Dann findet sich ein anderes Weibchen, das er damit beeindruckt.

 

Stare in Afrika

Es gibt über dreißig verschiedene Arten von Staren in Afrika. In den Savannen kannst du verschiedene, bunte Glanzstare beobachten wie den Dreifarben-Glanzstar. Er ist in ostafrikanischen Savannen heimisch. Er bewohnt die Savannen, Busch- und Ackerland sowie Stadtränder und Stadtgebiete. Er gilt als "Kulturfolger", hält sich gerne in der Nähe von menschlichen Siedlungen auf. Er überfällt gerne Felder oder bettelt in Siedlungen aufdringlich um Futter. Was er gerne frißt: Insekten, Weichtiere und Würmer. Auch Früchte und Körner stehen auf seinem Speiseplan.

Stare sind gesellige Vögel, sie leben in Gruppen, und treten gerne auch in großen Schwärmen mit bis zu tausenden Vögeln auf.  Wenn sie als Schwarm über ein Feld herfallen, dann können sie eine ganze Ernte auffressen. Deshalb sind sie bei den Bauern nicht beliebt. Wenn du zum Beispiel eine Safari in Tansania machst, kannst du diesen farbenprächtigen Vogel beoabachten. Der Dreifarben-Glanzstar ist etwa 18 cm lang und wiegt nicht mehr als 50 bis 70 Gramm.

Afrikanische Bartvögel, die bunten Bewohner der Savanne

Die Afrikanischen Bartvögel gehören zu den Spechtvögeln. Die farbenfrohen Vögel sind im südlichen Afrika zuhause. Sie sind meist auffällig rot oder gelb gefärbt, wobei die Männchen bunter sind als die Weibchen. Sie werden neun bis 24 Zentimeter lang. Der Rumpf und der Hals sind kurz, und der Kopf ist meist im Verhältnis zum Körper groß. Auch der Schnabel ist groß und weist an den Kanten eine Sägung auf. Afrikanische Bartvögel leben in Baumsavannen und Regenwäldern. Sie ernähren sich von Früchten, sie verputzen aber auch Insekten. Sie jagen Insekten im Geäst von Bäumen und auf dem Boden. Daher verbringen sie auch die meiste Zeit auf dem Erdboden. Die meisten Afrikanischen Bartvögel sind monogam und beide Eltern beteiligen sich am Brüten und an der Aufzucht der Jungvögel. Alle Afrikanischen Bartvögel sind  Höhlenbrüter. Sie bauen ihre Nester in toten Bäumen, sie nutzen aber auch gerne Termitenbauten als Nest. Das Weibchen legt zwischen einem und sieben Eier, die 12 bis 18 Tage bebrütet werden. Nach dem Schlüpfen werden die Jungen vor allem mit Insekten gefüttert; mit zunehmendem Alter kommen mehr und mehr Früchte dazu. Nach 20 bis 35 Tagen werden die jungen Bartvögel flügge.

Bienenfresser

Bienenfresser sind die buntesten Farbtupfer in der Savanne. Die kleinen, sehr farbigen Vögel besitzen ein teils grünes, blaues und gelbes Federkleid. Einige leuchten karmesinrot. Beide Geschlechter sind äußerlich kaum zu unterscheiden. Der Rumpf ist länglich-oval, der Hals kurz und dick. Der Schnabel ist lang und schlank, seitlich abgeflacht und gebogen. Die Flügel sind lang und zugespitzt, der Schwanz ist ebenfalls lang. Die Beine sind kurz, die Füße sind klein.

Lebensraum

Die meisten Bienenfresserarten leben in Savannen, offenen Wäldern und an Waldrändern. Nur wenige Arten bewohnen dichte Wälder. Wie ihr Name sagt sind Bienenfresser auf große Insekten spezialisiert wie Bienen und Wespen. Sie lauern auf einer Warte auf ihre Beute und fangen sie dann im Flug. Auf dem Foto links siehst du einen karmesinroten Bienenfresser. In den Savannen Kenias sieht man ihn häufig. Mehr über die waldbewohnenden Arten findest du bei den Vögeln der Regenwälder.

 

Nestbau und Brutpflege

Bienenfresser haben ein sehr unterschiedliches Brutverhalten. Einige Arten brüten als einzelne Paare, andere bilden große Nistkolonien. Sie bauen ihre Nester am Ende von Tunneln, die sie in sandigen Hängen und an Flussufern graben. Das Gelege besteht aus zwei bis sieben Eiern. Beide Elternvögel beteiligen sich am Graben der Tunnel, dem Brüten und der Aufzucht der Jungen. Die Jungvögel sind während der ersten 20 Tage federlos und hilflos. Nach dem Verlassen des Nestes werden sie lediglich für wenige Tage von den Eltern weiter gefüttert.

 

Der Grillkuckuck und seine untreuen Weibchen

GrillkuckuckDer afrikanische Grillkuckuck ist ein wilder Vogel. Denn er liebt das Verwirrspiel und tauscht gerne die Rollen. Er lebt im feuchten Grasland im südlichen Afrika und ernährt sich von Pflanzensamen,  Insekten, Echsen und Spinnentieren. Die Weibchen schwingen bei dieser Vogelart das Zepter. Sie singen und behaupten so den Anspruch auf ihr Revier. Eindringende Weibchen vertreiben sie rigoros. Männchen sind dagegen willkommen - je mehr desto besser. Wenn die Regenzeit beginnt, entwickelt das Weibchen ein prächtiges Brutgefieder und umwirbt ihre Partner. Sie feiert gleich mit mehreren Hochzeit. Das Männchen baut 20 bis 40 cm über dem Erdboden ein Nest, in das das Weibchen 2 bis 6 Eier legt. Dann macht sich das Weibchen auf und davon. Nun ist es an Vater Kuckuck, zu brüten und die Jungen aufzuziehen.

Besonderheit: Der Ruf des Männchens klingt wie blubberndes Wasser, wie ein hohl klingendes, regelmäßiges "kuk-uk kuk-uk"

Der trickreiche Trauerdrongo

TrauerdrongoTrauerdrongos gehören zur Familie der Drongos. Woher sie ihren Namen haben ist klar, denn ein schwärzeres Federkleid kann man sich kaum vorstellen. Selbst ihre Schnäbel sind rabenschwarz. Dabei sind die schwarzen "Tonkünstler" die größten Trickser unter den Vögeln im südlichen Afrika. Die afrikanischen Sperlingsvögel schaffen es regelmäßig, ihre Opfer mit gefälschten Warnrufen hinters Licht zu führen. Bis zu 32 verschiedene Warnrufe von anderen Vögeln können sie nachmachen. Vogelkundler haben herausgefunden, dass die betrügerischen Trauerdrongos mehr Erfolg haben, wenn sie die vorgetäuschten Notsignale variieren. So schaffen sie es, ein und denselben Vogel mehrmals hinters Licht zu führen. Die Trauerdrongos ahmen sogar die Warnrufe von Erdmännchen nach und jagen ihnen das Futter ab. Dabei sind Trauerdrongos selbst ausgezeichnete Insektenjäger. Sie erbeuten im Flug fliegende Insekten und klappern dabei laut mit ihrem kräftigen Schnabel. Auch kleine Reptilien jagen sie. Bauern und Plantagen sehen sie gern, denn sie vertilgen Unmengen von schadhaften Insekten.

Paarungszeit und Brutpflege

Der Trauerdrongo ist kein ängstlicher Vogel, eher sogar streitsüchtig. Wenn es um Beute geht, wehrt er sich mutig auch gegenüber größeren Tieren. Paarungszeit für die Trauerdrongos sind die Regenzeiten der jeweiligen Regionen. Sie bauen ein offenes relativ flaches Nest in Gabelungen hoher Baumkronen. Das Gelege umfaßt bis zu 4 Eier. Die Brutzeit beträgt etwa 14 Tage und beide Elternteile kümmern sich um die Brutpflege.Die Paare bleiben auch in der Trockenzeit nicht selten zusammen.


 

Die Nilgans

Die Nilgans lebt in den Savannensümpfen und an den Flussläufen Ostafrikas. Sie hat sich auch an den Rändern von Staudämmen eingenistet. Sie hat zwar ihren Namen vom Nil, von wo aus sie den Siegeszug über das ganze südliche Afrika angetreten hat. Doch am unteren Nil findet man sie kaum noch. Die Nilgans liebt Gräser und Getreide, verschmäht aber auch nicht Insekten und Würmer, typisch Gans eben. Die Fortpflanzungszeit beginnt mit der Regenzeit, wenn das Nahrungsangebot am größten ist. Sie sind nicht wählerisch, was ihr Nest betrifft. Sie bauen ihre Nester im Röhricht und in Baumhöhlen, sie besetzen auch gern die Nester anderer großer Vögel. Die Weibchen kümmern sich um den Nachwuchs, die Männchen verteidigen ihr Gebiet aggressiv gegen andere Entenvögel. Nilgänse sind treu, meist bleiben die Paare ein Leben lang zusammen.

 

Schon gewusst? Beide Geschlechter verständigen sich mit unterschiedlichen Lauten. Männchen zischen heiser und keuchend. Wenn sie Auffliegen, rufen sie wräd-wräd. Die Weibchen dagegen Schnattern, das klingt etwa so: honk-hää-hää-hää.

 

 

Geier und Marabus, die fliegenden Mülltrupps der Savanne

Geier zählen zu den auffälligsten Vögel in der Savanne. Schon ihr düsteres Äußeres deutet darauf hin, dass sie mit finsteren Dingen zu tun haben. Geier sind nämlich Aasfresser. Sie leben im offenen Grasland, in Savannen, Sumpfgebieten und an Flüssen. Sie besitzen sehr lange und breite Flügel, die eine Spannweite von 2 bis 3 Metern erreichen. Sie können mit ihren weiten Flügeln lange in der Luft segeln. Beim Segeln erspähen sie aus großer Höhe ihre Beute, denn sie können ausgezeichnet sehen. Sie besitzen einen langen, nackten oder kurzbefiederten Hals mit Halskrause. Dieses Merkmal  ist typisch für das Ausweiden von Aas. Sie bevorzugen das Aas großer Säugetiere. Deshalb folgen sie oft Nomaden, die mit ihren Rinderherden durch die Savanne ziehen. Unter der Beute von Geiern befinden sich auch kranke Tiere. Warum können das Fleisch vertilgen, ohne selber krank zu werden? Die ätzende Magensäure der Vögel tötet Bakterien ab und verhindert, dass sich Krankheitserreger ausbreiten. Auch Geier haben Feinde, die Menschen!

Weißrückengeier (c) Joachim Huber

In Südafrika werden Geier gejagt, denn Geierkrallen und -köpfe sind begehrte Heilmittel der Medizinmänner. Die größte Gefahr droht Geiern von Gift! Mit vergifteten Ködern versuchen Viehirten Löwen zu vergiften, doch oft werden ihre Köder auch von Geiern gefressen. Hinzu kommen Wilderer, die Geier mit Gift vertreiben, damit sie nicht bei der Jagd nach Elfenbein ertappt werden. So kommt es, dass zwei von drei Geiern in Afrika an Gift sterben.

Marabus halten sich an den Flussläufen und in den Sümpfen im südlichen Afrika auf. Sie zählen zu den größten der insgesamt 19 Storchenarten. Die Männchen erreichen eine Körperlänge von bis zu 1,5 Meter und wiegen mehr als 8 Kilogramm. Die Weibchen sind etwas kleiner. Die Vögel haben eine Flügelspannweite von bis zu drei Meter. Sie können bis zu 44 Jahre alt werden. Wie Geier verputzen auch Marabus Aas, Auf ihrem Speiseplan stehen aber auch viele Kleintiere, die in Sümpfen leben wie Fische, Reptilien, Eier, kleine Vögel und sogar Ratten. Während der Trockenzeit verenden besonders viele Tiere in der Savanne. Daher legen die Marabus ihre zwei bis drei Eier so, dass die Jungen in der Trockenzeit schlüpfen, wenn für Marabus das Nahrungsangebot groß ist. Die Brutkolonien werden auf Bäumen oder auf Felsenklippen angelegt. Die Brutzeit beträgt etwa 30 Tage, beide Elternteile bebrüten das Gelege. Die Jungtiere müssen anschließend etwa vier Monate von den Eltern versorgt werden bevor sie flügge werden.

Besonderheit: Marabus haben einen Hautsack an Hals und Nacken. Der Hautsack dient als Hitzeregler und Signalgeber. So benutzen ihn die Männchen während der Balz, um ihre Angebetete zu beeindrucken. Mit aufgeblasenem Kehlsack wirkt der Marabu besonders attraktiv auf die Weibchen.

Die Gabelracke, der bunteste Vogel Afrikas

Die Gabelracke, auch Lila-breasted Roller, ist der Nationalvogel von Kenia. Man sieht ihn nicht so oft, da er sich von Städten und menschlichen Ansiedlungen fern hält. Der farbenfrohe Vogel zählt zur Familie der Walzenvögel. Das Gefieder ist außerordentlich bunt gefärbt: Die Brust ist violett, der Bauch hellblau. Kopf und Nacken sind grün, um den Oberschnabel und über den Augen zieht sich ein weißer Streifen. Das Gesicht ist rötlich, die Flügel eher bräunlich. Die Unterseite der Flügel ist leuchtend blau. Er ist weit verbreitet in Ostafrika und im südlichen Afrika. Wie die meisten Vögel liebt er offene Wälder und Baumsavannen. Normalerweise thront er sichtbar auf Bäumen, Pfählen oder anderen hohen Aussichtspunkten, wo er nach Insekten, Eidechsen, Skorpionen, Schnecken, kleinen Vögeln und Nagetieren Ausschau hält.

Die auffällig gefärbten Vögel sind Höhlenbrüter. Sie nisten in einem natürlichen Loch in einem Baum, in dem sie 2 bis 4 Eier legen und gemeinsam bebrüten. Sie verteidigen ihr Nest äußerst aggressiv, denn sie müssen vor allem die größeren Greifvögel abwehren. Nach 22 bis 24 Tagen schlüpft der Nachwuchs.

 

  Mehr über die Vogelwelt erfährst du in unserem Spezial über Zugvögel