Wüstenantilopen

Mendesantilopen (c) Math KnightMendesantilopen sind Wüstentiere, ihre Heimat ist die südliche Sahara. Die Mendesantilope kann sie etwas ganz Außerordentliches: Sie kann Wasser riechen. Die Wüstenantilope kann auf 200 km Entfernung Regen wittern. Mehr noch: Sie spürt unterirdische Wasseradern auf, selbst wenn diese 50 Meter unter der Erde verlaufen. Sie folgt ihnen, bis das Wasser an die Oberfläche sprudelt. Eine Meisterleistung! Das Wüstentier erkennt man sofort an seiner außergewöhnlichen Gesichtszeichnung. Zwischen Stirn und Nase leuchten zwei auffällige weiße Flecken. Mendesantilopen sind perfekt an die extremen Bedingungen der Sahara angepasst. Sie besitzen breite, spreizbare Hufe, damit sie nicht im Sand einsinken. Im Sommer färbt sich ihr Fell fast weiß und reflektiert die Sonne besonders gut. Monatelang kommen sie ohne Wasser aus. Die Tiere wandern hunderte Kilometer weit auf der Sache nach Weideplätzen. Zum Ausruhen lassen sie sich in Sternformation nieder, so können sie früh Feinde aus allen Richtungen erkennen. Selbst im Schlaf sind ihre Sinne empfangsbereit. Sobald sich ein Sahara-Leopard, ein Schakal oder eine Hyäne nähert, suchen sie das Weite. In der Gruppe herrscht eine strenge Rangordnung. Das ranghöchste Tier kotet vor den anderen in tief kauernder Haltung. Damit macht es allen anderen klar, dass es hier das Sagen hat. Natürlich kommt es immer wieder zu Kämpfen um die Weibchen. Mit ihren langen Hörnern gehen die Böcke aufeinander los, bis der Unterlegene das Feld räumt.

Entbindungsstation Wüste

Junge Mendesantilope (c) Sahara Conservation FundEtwa jedes Jahr bekommt eine Antilopengeiß ein Junges. Kurz vor der Niederkunft zieht sich das Muttertier von der Herde zurück. Beschützt vom kräftigsten Bock bekommt sie ihr Junges und kehrt erst nach einigen Tagen mit dem Neugeborenen in die Herde zurück. Wie auf dem Bild rechts zu sehen ist, haben diese Antilopen im Babyalter noch keine Hörner. Die wachsen erst, wenn sie größer werden.

Schon gewusst? Leider befindet sich diese Antilopenart kurz vor dem Aussterben. Tierschützer aus aller Welt haben Geld gesammelt, um ein großes Gebiet in der Sahara zu kaufen und als Naturschutzpark für die bedrohten Antilopen einzurichten.