Wangari Muta Maathai, die Mutter der Bäume

Wangari

Wangari Maathai wurde am 1. April 1940 in dem Dorf Ihithe geboren und ist in der Nähe von Nairobi, Kenia aufgewachsen. Ihre Familie gehörte zum Volk der Kikuyu, dem größten Volk in Kenia. Sie hatte viele Geschwister, denn ihr Vater war mit mehreren Frauen gleichzeitig verheiratet. Wangari besuchte eine Klosterschule, sie war sehr begabt und wurde von den Nonnen  gefördert. Sie erhielt ein Stipendium, um in den USA zu studieren. Sie studierte Biologie und erwarb als erste Kenianerin den Doktortitel an der Universität von Nairobi.

Wangari Maathai und das Green Belt Movement

Wangari Maathai ist weltweit berühmt geworden durch das Aufforstungsprojekt Green Belt Movement. Die Wälder in ihrer Heimat waren durch die englischen Farmer gerodet worden, die im Zuge der Kolonisierung das Land besiedelten. Durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung waren die Böden ausgetrocknet. Die einheimische Bevölkerung konnte immer weniger anbauen. Die Ernten wurden immer geringer, die Menschen hungerten. Wangari begann Bäume zu pflanzen. Sie glaubte fest daran, dass die Böden durch neue Wälder wieder fruchtbar werden. Das war im Jahr 1977. Sie konnte viele Menschen davon überzeugen, auch in anderen Ländern Bäume zu pflanzen. Im Lauf der Jahre wurden etwa 30 Millionen junge Bäume gepflanzt. Sie sorgte dafür, dass Baumschulen eingerichtet wurden, und dass Frauen durch das Pflanzen von Bäumen eine bezahlte Arbeit erhielten. Überall wurde Wangari Maathai von nun an Mama Miti genannt "Mutter der Bäume". Sie reiste durch die Welt und hielt Vorträge darüber, dass die globale Klimaerwärmung besonders Afrika betrifft. 1984 wurde sie für die Gründung der Green Belt Movement mit dem sogenannten Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet

Wangari Maathai wird politisch aktiv

Wangari war verheiratet mit dem Politiker Mwangi Mathai und hatte mit ihm drei Kinder. Da sie viel auf Reisen war, wuchsen ihre Kinder zeitweise bei ihrer Familie auf. Später lebten sie auch zweitweise bei ihrem Mann. Ihr Mann Mwangi ließ sich 1979 von ihr scheiden, denn sie war ihm zu eigensinnig und zu erfolgreich! Tatsächlich hat Wangari viel erreicht. Sie hatte für die Aufforstung der Wälder gekämpft und war Vorreiterin für Umweltschutz in Afrika. Zudem war sie auch in der Frauenbewegung aktiv und schaffte sogar den Sprung in die Regierung von Kenia. Sie war die erste grüne Politikerin in Afrika, die als stellvertretende Ministerin für Umweltschutz ein öffentliches Amt bekleidete.

                

Wangari Maathai wurde mit zahlreichen Preisen geehrt. Die wichtigste Auszeichnung war der Friedensnobelpreis für ihren Einsatz für  „nachhaltige Entwicklung, Frieden und Demokratie“. Dieser Preis wurde Wangari Maathai 2004 verliehen. Damit ging der Friedensnobelpreis zum ersten Mal an eine Afrikanerin.

Wangari Maathai starb am 25. September 2011 an den Folgen einer Krebserkrankung. Sie hinterließ Kenia und der Welt ein wichtiges Erbe: Schützt die Bäume und schützt eure Umwelt.

Wangari Maathais Wahlspruch: "Wir haben eine besondere Verantwortung für das Ökosystem dieses Planeten. Indem wir andere Arten schützen, sichern wir unser eigenes Überleben."

Schon gewusst? In Berlin-Mitte, in der Albrechtstr. 2, steht eine Gedenktafel für Wangari Maathai, die dort anlässlich der Verleihung des Petra-Kelly-Preises der Heinrich Böll Stiftung errichtet wurde.