Welchen Gott verehren die afrikanischen Völker?
Die meisten Völker Afrikas glauben an einen Gott wie wir auch, manche verehren auch eine Göttin. Sie haben zwar ganz unterschiedliche Vorstellungen von ihrem Gott und davon, wo dieser Gott wohnt. Sie besitzen auch unterschiedliche Namen für ihr höchstes Wesen. Doch sie teilen alle den Glauben, dass ein höchster Schöpfer die Erde und die Menschen erschaffen hat. Der oberste Gott wird oft nicht direkt angebetet. Er gilt als zu heilig, um sich die Wünsche und Gebete der Menschen anzuhören.
Wozu Nebengötter dienen
Zahlreiche Völker beten deshalb zu Nebengöttern, von denen sie glauben, dass sie die Elemente wie Wind, Feuer oder Wasser beherrschen. Die unteren Götter sind auch für Bereiche des alltäglichen Lebens zuständig. Diese niederen Götter werden oft mit einem Tier in Verbindung gebracht, einem Totem. Das jeweilige Tier wird als irdischer Vertreter dieser Gottheit beschützt und verehrt. Das kann ein Leopard, eine Schlange, ein Krokodil oder auch ein anderes machtvolles Tier sein. Jeder niedere Gott ist für einen bestimmten Bereich zuständig, zum Beispiel für Ernten, für Geburt oder für das Wetter. In den Dörfern im südlichen Afrika findet man oft einen Schrein mit Götterfiguren und rituellen Gaben. Auf dem Foto rechts siehst du eine Heilige Stätte der Dogon, einem westafrikanischen Volk, das in Mali lebt.
Was ist ein Initiationsritus?
Der afrikanische Glaube umfasst oft Riten, mit denen Kinder in die Gemeinschaft der Erwachsenen eingeführt werden. Diese Riten nennt man Initiation. Dabei werden meist die Jungen beschnitten und leben für eine gewisse Zeit in der Isolation. Auch Mädchen werden oft beschnitten. Zu den Völkern, die diese Riten anwenden, gehören zum Beispiel westafrikanische Völker wie die Ibo, ein Volk in Nigeria. Auch ostafrikanische Völker wie die Massai und die Dinka haben ähnliche Riten. Im Christentum ist das vergleichbar mit Kommunion oder Firmung. Es gibt auch Riten für den Übergang eines Menschen in das Reich der Ahnen nach dem Tod. Dabei werden rituelle Tänze zu Ehren des Toten aufgeführt. Vor allem die Landbevölkerung zelebriert noch diese alten Riten. In den großen Städten hält das westliche Leben immer mehr Einzug, daher werden die alten Traditionen hier kaum mehr gepflegt. Auf dem Foto links siehst du einen Heiligenschrein von den Ibo, einem Volk in Nigeria.