Was bedeutet der Klimawandel für Afrika?

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Heute gibt es keinen Zweifel mehr: Für die Erderwärmung sind wir Menschen verantwortlich. Wir, die Bewohner der nördlichen Hemisphäre, verursachen hauptsächlich Erderwärmung, Abschmelzung der Gletscher und den Anstieg der Meeresspiegel. Und zwar durch den immer höheren Ausstoß an Kohlendioxid, den wir mit Abgasen aus Industrie und Verkehr in die Luft blasen. Die Wärme kann nicht mehr in das Weltall abstrahlen, die Erde erwärmt sich. Wir können aber etwas gegen den Klimawandel tun. Wir können unnötige Fahrten mit dem Auto oder Flugzeug vermeiden, weniger wegwerfen und nachhaltiger leben.

Der Klimawandel betrifft besonders Afrika

FMSC_Distribution_PartneExperten rechnen damit, dass durch die Erderwärmung in Ost- und Westafrika Regen noch unregelmäßiger fallen wird als bisher. Das trifft auch auf die Wüsten und Savannen im südlichen Afrika zu. Die Dürregefahr wird steigen. Savannen versteppen immer mehr, die Wüsten breiten sich aus. Gleichzeitig nehmen Klimaforscher an, dass Hochwasser und Überschwemmungen zunehmen. Klingt wie ein Widerspruch, ist es aber nicht. Denn natürliche Wasserspeicher wie zum Beispiel Wälder werden immer weniger. Sie werden abgeholzt, um Farmland zu gewinnen. Das bedeutet, dass den Flüssen immer mehr Wasser entnommen wird, um die Felder zu bewässern. In der Folge versanden die Flüsse zunehmend.

Schon gewusst? Im Jahr 2000 waren in Mosambik über zwei Millionen Menschen von Überschwemmungen betroffen. Dadurch verlor das Land 20 Prozent seiner Einnahmen.

Klimawandel und Armut hängen zusammen

Desert-skelleton-red-seaDrei Viertel der afrikanischen Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft. Der Klimawandel betrifft vor allem die Bauern. Herrscht Dürre, dann wächst nichts, ihre Ernte vertrocknet, die Brunnen geben kein Wasser, ihr Vieh verdurstet. Werden ihre Felder überschwemmt, dann wird ihre Ernte zerstört. Das Vieh ertrinkt in den Fluten, ihre Dörfer werden zerstört. Ihre Haupteinnahmequelle versiegt. Die Menschen können sich nicht mehr von ihrer Arbeit ernähren. Forscher haben ausgerechnet, dass durch den Klimawandel die Einnahmen um etwa  ein Sechstel sinken könnten. Dabei trägt Afrika nur sehr gering zum Klimawandel bei.

Zum Vergleich: Allein in Deutschland werden pro Kopf jährlich etwa zehnmal so viele Treibhausgase ausgestoßen, wie in Afrika südlich der Sahara.

Waldrodungen zerstören wertvolle Wasserreservoirs

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Wälder zählen zu den wichtigsten "Wasserbewahrern" in der Natur. In der Regenzeit speichert der Wald Wasser wie ein Schwamm und gibt es über das Jahr hinweg ab an die umgebenden Flüsse. Das tut der Wald auch während der Trockenzeit, so dass Tier und Mensch Wasser aus den Flüssen beziehen können. Sind die Bäume abgeholzt, dann kann der Boden kein Wasser mehr bewahren. Der Regen rinnt davon und spült die Erde von den gerodeten Flächen in die Flüsse. Die Flüsse versanden. Ein schlimmes Beispiel sind der Mau-Wald und der Mau Fluss in Kenia. Früher galt der Gebirgswald als größtes Wasserreservoire in Ost-Afrika. Heute gibt es nur noch Reste des Waldes. So erhält der Mau Fluss immer weniger Wasser. Während der Trockenzeit leiden Menschen und Tiere an Wassermangel. Besonders in Nairobi und den Townships um die Stadt  herum herrscht jedes Jahr Wassermangel. Während der Regenzeit kommt es dagegen immer häufiger zu Überflutungen, denn das Flussbett des Mau ist durch den angeschwemmten Sand weniger aufnahmefähig für Regenwasser.

 

Eine fast wahre Geschichte

Arche_novaDie Geschichte über Sosu, einen mutigen Jungen in Ghana, hat Meshack Asare vor zehn Jahren geschrieben. Damals wurden ganze Küstenabschnitte von Ghana überschwemmt, Dörfer verschwanden in den Fluten. Meshack Asare befand sich zu der Zeit in London. Er war sehr traurig, als er  davon erfuhr. Er erinnerte sich an die Geschichte eines Jungen, den er vor langer Zeit in den Straßen seiner Heimatstadt gesehen hatte. Es war ein behinderter Junge, der sich ganz allein durchs Leben schlug. Meshack Asare begann zu schreiben, und bald war die Geschichte über Sosu fertig. Seither sind leider die Überschwemmungen an der Ost- und Westküste von Afrika noch häufiger geworden.

Hier findest du eine Kurzfassung der Geschichte über Sosu

 

Was können wir zum Klimaschutz beitragen?

Viele kleine Dinge im Alltag können Wunder bewirken. Los geht’s!


Plastik vermeiden, viele Produkte müssen nicht in Plastik verpackt sein. So schützt du die Meere und seine Bewohner. Und nebenbei auch dich selber. Denn Mikroplastik wirkt wie ein Magnet auf Umweltgifte.

Durch Energiesparen verringerst du den CO2 Ausstoß, dazu gehört, weniger Fleisch zu essen. Die Tierhaltung und der Transport des Fleischs tragen zum Klimawandel bei. Weniger Autofahren und Urlaubsreisen mit dem Flieger.  Obst und Gemüse aus der Region kaufen. Zur Schule radeln, statt dich mit dem Auto hinbringen zu lassen.

Beim Einkauf Fair Trade Produkte wählen, zum Beispiel bei Kakao und Schokolade, so hilfst du den Bauern in Afrika.

Handys und Computer länger nutzen, darin ist nämlich Coltan verarbeitet, das in Regenwaldgebieten vorkommt. So hilfst du den Tieren des tropischen Regenwaldes.

  Hier erfährst du mehr über Wasserknappheit in Afrika

Der bedrohte Tschadsee